Stevie Salas & Bernard Fowler
The Best Of The IMF's 2010
The Best Of The IMF's 2010 Spielzeit: 74:26
Medium: CD
Label: Bellaphon International Records, 2010
Stil: Hard Rock, Heavy Funk


Review vom 01.05.2010


Mike Kempf
Es ist noch gar nicht so lang her, als ich mir am 27. Februar diesen Jahres The IMF's im Café Garbáty in Pankow zu Gemüte führte. Zu später Stunde trat ich völlig begeistert und mit absoluter Zufriedenheit die Heimreise an. Zwischenzeitlich hat der Rockpalast ein komplettes Konzert mitgeschnitten und bereits im März auf WDR ausgestrahlt. Logisch, dass ich mir diese Sendung aufgezeichnet habe und mich diebisch freute, als nun eine Promoscheibe "The Best Of The IMF's 2010" auf meinem Schreibtisch aufschlug und von dort direkt in meinem Player flog.
Hauptverantwortlich für die folgenden achtzehn Songs mit einer außergewöhnlichen Spielzeit von knapp fünfundsiebzig Minuten sind Stevie Salas und Bernard Fowler, die sich gut zwei Dutzend gute Freunde luden und in der Gesamtheit ein Album in die Regale diverser Plattenläden stellt, die auf einem sehr hohen Niveau anzusiedeln ist! Doch zunächst war es erst mal ein Puzzlespiel, das ganze Line-up aufzulisten, in dem sich solche Hochkaräter wie z.B. Ron Wood, Dave Abbruzzese und T.M.Stevens, die die Hauptprotagonisten in Berlin begleiteten, Carmine Rojas oder
Matt Sherod wiederfinden.
Wie nicht anders zu erwarten, gibt's einen leckeren musikalischen Cocktail, dessen Zutaten aus Hard Rock, reichlich Heavy Funk, einem Spritzer Blues und Sounds die an Jimi Hendrix erinnern, bestehen. Rockerherz was willst du mehr? Schon ihr Opener, indem es um (meine?) Zukunft "Your Future" geht, unterstreicht Fowler, welch begnadeter Sänger er ist, der nicht umsonst seit über 20 Jahren fest im erweiterten Line-up der Rolling Stones vertreten ist. Bei meinem Live-Erlebnis bewegte er sich zudem wie eine geschmeidige Katze, um irgendwann sich die Beute in Form der Fans zu reißen. Auch sonst wusste er mit sagenhafter Mimik und mystischen Blicken zu überzeugen und es war für ihn ein Leichtes den Anhang in seinen Bann zu ziehen. Die folgende Nummer "Sweet Thang" steht mehr im Gitarrenwahnsinn von Salas, der zu Recht zu den ganz großen Klampfern des Globus gehört. Der alle Spieltechniken, ob Slide, mit einem Plektrum leicht angeschreddert, sehr gefühlvoll bluesig, metallisch oder funkig spielt, der Mann beherrscht die ganze Palette an Rockstilen, die es so gibt! "Get Your Hands In The Air" wurde auch in Berlin zum Besten gegeben und verrät anfänglich den introvertierten Bassspezi T.M. Stevens, dessen wahnsinnigem Solo ich hautnah beiwohnen durfte und das sich unlöschbar in mein Hirn einfräste.
Der Silberling, der nur mit erstklassigem Songmaterial aufwartet, besticht vor allem mit einer Optimierung an Klangqualität! Ein weiteres Highlight des Albums folgt mit "Get Away", einem Teil, das mit soften Bläsern, dezenten Keyboard-Einlagen und sehr taktvollem Schlagzeug (Alvino Bennett) brilliert. Folgendes "Body Slam" groovt dermaßen aus den Boxen, lässt die Hüftmuskeln zum rhythmischen Wackeln animieren und bläst jegliche Müdigkeit aus dem Körper! "Small" besitzt ebenfalls absolutes Hit-Format und kann auch problemlos in Discotheken aufgelegt werden. Ich bin mir sicher, die Tanzfläche wird nicht leer bleiben. Die Schmuser "You Know What I Mean", "Soul Ecstasy" (mit soften Katzengeschmuse Bernards) und der Finaltrack "Only Happy When It Rains" sind weitere Meilensteine des Albums. Zwar setzen Fowler und Salas die meisten Akzente, doch bei dem unten angegebenen Line-up ist es nur allzu verständlich, dass man hier keine Durchschnittsware zu erwarten hat, sondern eher aus dem Delikatessengeschäft bedient wird.
Dass die meisten Songs der Tonkonserve im Moment in Europa gar nicht erhältlich sind, betrachte ich als weitere Besonderheit! Alles im allem handelt es sich um ein Top-Album, das keinerlei Schwächen aufweist. Deshalb kann ich dem Musikliebhaber, der auf Qualität, aber auch auf extravagante Rocksongs Wert legt, eine Kaufempfehlung nicht nur aussprechen, sondern ich muss sie verordnen! Nur ein Live-Besuch der Truppe kann die Platte noch toppen! Für mich ist das Album schon mal ein heißer Kandidat der Rubrik: Album des Jahres 2010!
Line-up:
Bernard Fowler (vocals)
Stevie Salas (vocals, guitar)
Brian Tchy (bass, drums)
Darryl Jones (bass)
T.M.Stevens (bass)
Dave Abbruzzese (drums)
Craig Zarkos (percussion)
Ron Wood (guitar)
Shaun Soloman
Alvino Bennett (drums)
Joel Stiles (synths)
Norwood Fischer (bass)
Matt Sherrod (drums, percussion)
Lon Hiller (bass)
Waddy Wachtel (guitar)
Phil Jones (drums)
Doug Wimbish (bass)
Bernie Worrell (organ)
Dave Judy (keyboards)
Carmine Rojas (bass)
Lisa Fischer (backing vocals)
Juan Alderete (bass)
Dan Rothchild (bass)
John Palmer (keyboards)
Ivan Neville (keyboards)
Roger Stein (keyboards)
Tracklist
01:Your Future
02:Sweet Thang
03:Get Your Hands In The Air
04:Trapped Like A Rat
05:Get Away
06:Body Slamm
07:Love Song
08:Grow
09:Hit It Or Quit It
10:Small
11:You Know What I Mean
12:Dope Fiend
13:Too Many Mountains
14:Ralo's Boogie
15:Soul Ecstasy
16:Planet Earth Blues
17:Punkass Bitch
18:Only Happy When It Rains
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