Stonefuze / Same
Stonefuze Spielzeit: 40:02
Medium: CD
Label: CMS/Rivel Records, 2008
Stil: Heavy Rock

Review vom 13.06.2008


Markus Kerren
Ich weiß ja nicht, ob sich von euch noch jemand an die schwedische Band Cornerstone SWE erinnern kann? Meine Wenigkeit auf jeden Fall nicht, obwohl diese Combo in den neunziger Jahren immerhin drei Alben veröffentlichte. Der Knackpunkt dürfte wohl sein, dass die Südschweden damals zwar einige Festivals in Europa gespielt hatten, aber nie ausgiebig in unseren Breitengraden getourt sind. Nach knapp zehn Jahren Pause und Änderung der musikalischen Auslegung beschloss das Quartett dann Nägel mit Köpfen zu machen und einen kompletten Neuanfang zu wagen. Mit Stonefuze wurde konsequenterweise auch gleich ein neuer Bandname gewählt.
Laut Infoblatt soll es jetzt ein gutes Stück härter zur Sache gehen, als das in der Vergangenheit der Fall war. Eine Aussage, die der furiose Opener "Alive" gleich kräftig unterstreichen will. Ein fetziges, etwas an Motörhead erinnerndes Gitarren-Riff bläst das Haupthaar erstmal in Richtung Rückwärts und auch der Bass und das Schlagzeug machen mächtig Dampf. Der Frontmann Kent Franklin hält offensichtlich wenig von Mikrofonartistik mit abgeklemmten Weichteilen, bzw. dem Einsatz der Kopfstimme, und bellt uns lieber Straßenköter-mäßig entgegen, was es heißt, "Alive" und "Apocalyptic" zu sein.
Und trotz all der ungestümen Power wird jede Menge Melodie mit eingebaut, was im Verlauf der Scheibe immer mehr Parallelen zu Lemmy Kilmisters Truppe aufkommen lässt. Das soll jetzt aber nicht bedeuten, dass ich diesem tollen Haufen die Originalität absprechen will, über die er zweifelsohne verfügt. Wie unerbittliche Harken in die Magengrube bohrt sich Samuel Gustafssons Bass am Anfang von "Motor Music", bevor die gesamte Band einsteigt und dieses Stück zu einem der Gewinner von "Stonefuze" macht.
Nach textlich jeder Menge Rock'n'Rolligem überrascht Track Nr. fünf, "Pollution Solution", mit der großen Sorge um den Zustand der Welt, bzw. der Natur. Das kann kein Fehler sein und rocken wie die Hölle tut das Stück dann auch noch. "Redeemer" macht ebenso keine Gefangenen und walzt so ziemlich alles nieder, was sich ihm in den Weg stellt. Vom Riffing her scheinen hier und da auch mal alte Judas Priest und weitere Einflüsse der siebziger Jahre durch.
Letzten Endes ist "Stonefuze" ein geiles Heavy Rock-Album mit gehörig Arschtritt, sprich jeder Menge Power geworden. Es ist komplett frei von irgendwelchen Trendanbiederungen und trotz aller spielerischen Finessen darum bemüht, ganz gehörig die Rock'n'Roll-Sau raus zu lassen. Ich persönlich lasse mir so was sehr gerne gefallen, da hier neben aller Power auch das Songwriting sehr ordentlich ausgefallen ist.
Drücken wir dem schwedischen Quartett die Daumen und geben den guten Ratschlag, in Zukunft auch die europäischen Bühnen unsicher zu machen. Das kann nach wie vor Wunder wirken! Ein starkes Album haben die Jungs auf jeden Fall im Rücken, für das sie sich um
8 von 10 RockTimes-Uhren untereinander streiten dürfen.
Heavy Rock mit viel Power und Melodie, der nicht nur eingeschworenen Genre-Freunden ein Juchzen entlocken dürfte.
Line-up:
Kent Franklin (lead vocals, guitars)
Samuel Gustafsson (bass)
Mattias Holm (guitars)
Mick Nordström (drums, background vocals)
Tracklist
01:Alive
02:Apocalyptic
03:Fire And Flames
04:Motor Music
05:Pollution Solution
06:Redeemer
07:Just Do It
08:Pour Some Love
09:Loud Guitars
10:Grinding
11:Unknown
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