Stonewall Noise Orchestra / Sweet Mississippi Deal
Sweet Mississippi Deal Spielzeit: 53:09
Medium: CD
Label: Transubstans Records, 2010
Stil: Stoner / Doom

Review vom 15.01.2011


Holger Ott
"Mit Sweet Mississippi Deal" wirft das Stonewall Noise Orchestra, kurz S-N-O, im siebenten Jahr seines Bestehens das dritte Album auf den Markt. Die Doom-Rocker aus Schweden haben nun, nach drei Jahren, endlich wieder abgeliefert und ihr könnt euch darauf freuen, dass es auf der neuen CD ebenso kräftig weiter geht, wie auf den beiden vorangegangenen Exemplaren "Vol.1" aus 2005 und "Contants In An Ever Changing Universe" aus 2008.
Es erwartet euch geradliniger Rock ohne großartige Experimente, verpackt in zwölf Songs, die sehr druckvoll und eingehend sind. Und wer nicht bis zum offiziellen Veröffentlichungstermin von "Sweet Mississippi Deal" Ende Januar 2011 warten kann, der sollte unbedingt die Bandwebseite checken, denn die fünf Schweden sind zur Zeit auf Tour durch unsere Gefilde.
Als sich 2004 S-N-O aus den Bands Greenleaf und Demon Cleaner zum Quintett gebildet hatten, so dachte jeder, na ja, wieder eine Heavy Metal-Band mehr aus Schweden. Allerdings brachten die Musiker ausreichend Erfahrung und jede Menge Inspirationen mit, so dass ihr Debütalbum "Vol.1" sofort gut einschlug. "Mit Sweet Mississippi Deal" bleiben sie auch weiterhin ihrer Linie treu, die von Einflüssen durch Black Sabbath, Soundgarden und Monster Magnet geprägt ist.
Eingeführt in die neue CD werden wir mit einer kurzen Geschichte eines Erzählers, um uns auf das folgende Metal-Gewitter einzustimmen. "Black Cat Bone" geht sofort in die Vollen und treibt uns geradlinig mit fetten Gitarren durch den Track. Diese Kraft bleibt uns in den folgenden Stücken "The Showdown", "A Song For The Fool" und "I Am" durchweg erhalten und zieht uns die ersten 16 Minuten Spielzeit fest in den Bann von S-N-O.
Track fünf, "One Hundred", lädt uns erst einmal zum Ausruhen ein. Nach einem recht ruhigen Anfang folgt ein Break, der über Minuten konstant in einem gleichbleibenden Ton bleibt, sich aber dann aufschaukelt und durch Zugabe der anderen Instrumente in einem großartigen Finale endet, und das Ganze über 7:20 Minuten.
Ohne Verschnaufpause geht es gleich 'superfast' weiter. Mit vielen Tempowechseln, die den Song sehr interessant machen, wird uns "Stereo Minded" serviert. Dass die Jungs um Sänger Singe jetzt eine Pause brauchen ist fast selbstverständlich. Um so erstaunlicher, dass nun, und völlig ungewöhnlich, ein Boogie gespielt wird. "Skeletto Lounge" heißt das Werk und der Titel deutet darauf hin, dass die wohlverdiente Pause in einer Kneipe am Mississippi eingelegt wird, in der sich alte Haudegen einer vergangenen Epoche als Skeletton-Band auf der Bühne präsentieren. Eine sehr gelungene Idee.
Das folgende "Underdog" ist für meine Begriffe weniger gelungen und zwingt mich nach der Hälfte der Laufzeit den Forward-Button zu drücken. Dafür haben es aber die nächsten beiden wieder in sich. "Rise Above" kommt sehr schnell und druckvoll rüber und bringt mein Blut erneut in Wallung. "All Systems Go" dagegen benötigt erst einmal etwas Anlaufzeit um das System in Bewegung zu bringen, um dann in einer sehr fetten Gitarren-Battle zu enden. Einer der besten Songs der CD, nur leider mit 3:35 Minuten etwas zu kurz geraten. "When God Looks Away" könnte als Gassenhauer oder Single-Auskoppelung zu gebrauchen sein - klingt es doch einfach zu glatt und sauber und passt für mein Empfinden so gar nicht auf die CD. Dafür werde ich mit einem tollen Finale mit dem Namen "Interstate" belohnt. Da ist er wieder, der mitreissende, geradlinige Rock für den S-N-O bekannt sind und der die Band so hörenswert macht. Zu guter Letzt verabschiedet sich die Truppe mit ein paar netten Worten des Geschichtenerzählers.
Mein Fazit: Sehr gut, absolut empfehlenswert.
Line-up:
Snicken (guitar)
Mr. Pillow (drums)
Jonas (bass)
Singe (vocals)
Viktor (guitar)
Tracklist
01:Black Cat Bone (4:30)
02:The Showdown (4:30)
03:A Song For The Fool (4:45)
04:I Am (4:10)
05:One Hundred (7:20)
06:Stereo Minded (3:50)
07:Skeletto Lounge (3:50)
08:Underdog (4:30)
09:Rise Above (3:15)
10:All Systems Go (3:35)
11:When God Looks Away (5:24)
12:Interstate (4:30)
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