Das Artwork mag zwar etwas zu gewollt und gekünstelt rüberkommen, aber die Mucke dahinter ist es definitiv nicht. Party-Rock auf jeden Fall, Riff-Raff auch und Glam mit Sleaze sowieso. Dahinter steckt eine Story, die einfach viel zu gut ist, um wahr zu sein - aber gehen wir einmal davon aus, dass sie stimmt, dann ist das Rock'n'Roll pur.
Der spanische Bandleader Jacob A.M. wurde groß in den Fußgängerzonen Barcelonas und ist von da aus, auf der Suche nach gleichgesinnten potenziellen Bandkandidaten, nach Kalifornien übergesiedelt und hat auf dem Sunset Strip hinter dem Whisky a Go Go in einem Van gehaust - ist da nicht totales Parkverbot? So weit, so gut. Nach der Band-Bio steht Gitarrist Vega in erster Linie auf Sex, Rock'n'Roll und Sex Plus (wer eigentlich nicht?), aber bleiben wir bei der Band und da kommt noch zur Komplettierung des Trios der bulgarische Drummer Danny Stix hinzu, vorher schon wohnhaft in den UK, und dort bereits in der lokalen Clubszene kein Unbekannter mehr. Es darf davon ausgegangen werden, dass bei diesen Vorl(i)eben die Jungs es bei ihren Shows so richtig krachen lassen und der Schweiß in Strömen fließt.
Auf jeden Fall entsprechen die Songs in jeder Beziehung dem Albumtitel und machen mit Riff-Attacken und Power-Shouting ihren Vorbildern alle Ehre. Riffing mit Slideeinsatz in "Lost In The U.K." und dazu die Röhre des Vokalakrobaten
Jacob A.M., der hier an
Kevin DuBrow von
Quiet Riot erinnert, macht richtig Spaß und vor allem klar, dass hier mehr als das gehobene Mittelmaß bedient wird.
Stop Stop haben mit ihrem zweiten Album "Join The Party" ein sauberes Glam-Kraftpaket mit genug kompositorischer Substanz geschnürt, um Fans von Bands wie
Mötley Crüe,
Steel Panther,
Hardcore Superstar und all den neueren skandinavischen Glam- und Sleaze-Bands sowie dem 80er-Hollywood-Metal auf sich aufmerksam zu machen. Zusätzlich kommt noch die Energie australischer Riff-Combos wie
Airbourne und Konsorten hinzu, die dem Ganzen noch zusätzliche Schubkraft verleiht.
Die Röhre von Frontmann
Jacob A.M., der manchmal nach
Vince Neil (
Mötley Crüe) oder auch
Ron Young (
Little Caesar) tönt, kann sowohl die harten Kontrapunkte, als auch die balladeskeren wie "Pigs Falling Down", "Coming Home", "With You" und "My Friend" bestens übermitteln. Die Grundausrüstung dazu legt die Gitarre, die sowohl griffig, wie auch verhalten rocken kann. Das Drumming ist fett und vor allem nie motivationslos. "Lola" und "Diane" wiederum lassen die Stoptaste nicht nur unberührt, sondern übertrumpfen mit ihrer Qualität so manche andere Genre-Stücke.
Party-Rock mit mächtig Dampf, aber nicht nur, sondern von der Midtempo-Nummer bis zur balladesken Heavy Rock-Hymne:
Stop Stop servieren die komplette Bandbreite, von grundsolide bis räudig, alles im Sinne der gemeinsamen Musikrichtung, die genug Ohrwurmansätze mit knackigen Tracks beinhaltet. Achtung: Diese Scheibe hat Selbstentzündungseigenschaften.