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Sun And The Wolf / Salutations
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Erst kürzlich hatten wir euch das neue Album von Simeon Soul Charger vorgestellt, einer Band, die es aus Akron, Ohio nach München verschlagen hatte, wo sie bereits seit Jahren lebt und ihre Alben produziert. Sehr ähnlich lief es auch mit dem neuseeländischen Quartett Sun And The Wolf, das sein Hauptquartier von Auckland nach Berlin verlegte. Dort eingetütet und auf die Reise geschickt, liegt nun das zweite Werk der Band mit dem Namen "Salutations" vor.
Was die Kiwis (no pun intended) auf den neun neuen Tracks ans Tageslicht bringen, ist eine Mischung aus Alternative Rock und Psychedelic Pop/Rock. Und dabei macht es Sun And The Wolf dem Hörer anfänglich nicht unbedingt einfach, sich in ihren Kosmos einzugliedern. Was aber nicht als Kritikpunkt verstanden werden sollte, denn Alben, die man sich als Musikfan erstmal erarbeiten muss, haben auf lange bzw. längere Sicht ja doch meist einen deutlich höheren Haltbarkeitswert.
Dennoch wirken die Songs anfänglich - speziell was den Gesang betrifft - doch sehr introvertiert, was jetzt beim Anhören nicht unbedingt spontane Partylaune aufkommen lässt. Und doch kriechen einem die Nummern (man höre und staune beispielsweise über die superschöne Gitarre bei "Waves In Front Of Me") mit der Zeit bzw. mehrmaligem Anhören immer tiefer unter die Haut. Immer deutlicher stellt sich nach und nach heraus, wie clever die Band ihre Arrangements dazu aufgebaut hat. Die Grundstimmung ist, wie bereits beschrieben, meist im gesetzteren Tempo und melancholischen Bereich angesiedelt, während sich vor allem die Gitarren und der Gesang nach und nach ihre Wege in das Ohr des Interessierten bahnen.
Der psychedelische Anteil wirkt sich dahingehend aus, dass oft eine Art Schleier über den Stücken zu liegen scheint. Fast wie der Soundtrack zu einem Traum scheinen hier Kräfte zu wirken, die den visuellen Teil dieses Schlafzustandes noch verstärken. Geradezu geradlinig rockend kommt dagegen "The Fisherman", wenn auch erneut mit viel Echo und einer fett effektverfremdeten Gitarre ausgestattet. Neben dem bereits erwähnten "Waves In Front Of Me" einer meiner drei Favoriten der Scheibe.
Ganz groß und mit hohem Suchtfaktor versehen punktet dann der Rausschmeißer "Never Sorry" noch einmal im ganz großen Stil mit dieser wunderschönen und tragenden Lead-Gitarre und einem sanften, von klasse Melodien geführten Gesang. Was Sun And The Wolf zweifelsfrei beherrscht, ist mit unheimlich viel Feeling zu Werke zu gehen, was sich direkt schon beim Opener "87 Years" bemerkbar macht. Gerne wird auch mal der vernebelte Psychedelic Sound der Endsechziger ins Spiel gebracht, was der Scheibe aber sogar noch zusätzliche Atmosphäre verleiht.
Sowohl die Band Sun And The Wolf wie auch ihr zweites Album "Salutations" werden ganz sicher keine Bäume ausreißen, denn dafür sind ihr Sound und ihre Songs viel zu speziell. Was aber weder den Vierer selbst, noch den experimentierfreudigen Freund von Klängen jenseits des Mainstreams irritieren sollte. "Salutations" muss man sich zwar erst mal erobern, kann es sich anschließend aber als liebgewonnene Trophäe in die Sammlung stellen. Und wenn der Zeitpunkt bzw. die Situation die richtige ist, auch immer wieder gerne darauf zurückgreifen.
Kein totaler Überflieger, aber eine Platte, bei der es sich lohnt, sie Schritt für Schritt zu erkunden und entdecken.
Line-up:
Brodie White (guitars, keyboards, bass, vocals) Peter Mangan (guitars, vocals) Achilles Charmpilas (bass) Mike Tweed (drums & percussion)
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