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Super Florence Jam / We Always Knew It Would Come To This
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Sechs Singles in den ersten sechs Monaten des Jahres 2011 und dazu noch ein Dreierpack aus 2010, alles zusammengepackt, remastert und schon gibt es für den Markt neue Musik aus Sydney auf einer einzigen Scheibe. Mucke aus Australien ist doch eigentlich bislang ganz gut gewesen? Was für Namen einem da auch immer einfallen mögen, ob in der Königsklasse oder ein
bisschen weiter unten angesetzt, von vielen Todesfällen gezeichnet oder nach der Auflösung einer Band nun solo unterwegs, das war und ist alles super. Und Super Florence Jam? Die treiben mittlerweile auch seit einigen Jahren ihr Unwesen, zumeist in der Metropole mit der tollen Oper am Hafen. Haben anfangs musikalisch alle Wiesen vom Blues über Prog bis zum Punk und Funk abgegrast, sind mittlerweile beim Garage Rock mit einem psychedelischen Touch hängengeblieben. Na, das kann ja heiter werden. Ein paar Ecken und Kanten hat diese Scheibe schon, aber herrlich erfrischend ist es auch, was die vier Jungs da so treiben. Von den vier Pilzköpfen bis zum späten Punk hört man so gut wie Alles aus den neun Tracks heraus - oder packt es an subjektiven Assoziationen rein. Mit noch nicht einmal 30 Minuten schrubbelt die Scheibe diesseits der Grenze zum vollwertigen Longplayer vorbei. Dazu auch noch zwei Songs von deutlich weniger als zwei Minuten, wenn das mal nicht zu unausgegoren ist. Aber fürchtet Euch nicht, es wird halb so schlimm. Der Opener "That's The End Of It" räubert irgendwo beim Rock in den frühen siebziger Jahren, der Gesang klingt zwar, als hielten sich die Jungs eine alte Blechdose vor den Mund, aber wir bekommen eine fast unerwartet rockige Gitarre, besonders in der zweiten Hälfte, und eine wahrlich eingängige Melodie. Der zweite Song könnte mit seiner anfänglichen Melodie original einem schwarzafrikanischen Taxi entsprungen sein, wo diese endlosen, 'calypsoiden' Töne den Fahrgast bis zur Weißglut treiben können. Aber aufgemerkt, ganz unauffällig drängen sich immer rockigere Elemente in das Arrangement, bis wir uns gegen Ende fast in einer Led Zep-Produktion wähnen - genial.
Auch "Your Word" wartet mit so einigen Überraschungen auf und landet wie der Vorgänger in der richtigen Ecke. "Simmer Down" dagegen mutet an wie eine Mischung aus Power Pop und New Wave und bildet im Grunde die perfekte Überleitung zu den beiden folgenden Songs, bei denen es in zunehmendem Maße in punkigere Gefilde abdriftet. Besonders "Irrepressible" braucht sich vor den britischen Ergüssen der damaligen Ära nicht zu verstecken, dauert auch noch nicht einmal anderthalb Minuten. Noch einmal zwei Sekunden kürzer ist "Walkin' On The Rocks" und könnte für mich mit dem flotten Rock'n'Boogie-Piano doch zehnmal so lang sein. Schön kurzweilig wird hier zwischen den Tasten, einem treibenden Bass und einigen Gitarren-Einsprengseln gewechselt. Bei "Bloozepower" machen wir im musikalischen Geschichtsbuch wieder ein paar Schritte zurück und landen hart rockend irgendwo in den Siebzigern - coole Nummer, auf jeden Fall ein Anspieltipp.
Zum großen Finale würde mir persönlich noch ein weiterer Kracher gerade passend kommen, aber die Jungs geben uns mit "A Moment In Time" dann doch lieber eine Ballade. Akustische Gitarre und Solo-Gesang, Ende. Und sie haben uns damit dann noch schnell gezeigt, dass sie auch das ganz gut können. Bevor jetzt der Eindruck entsteht, die vier Aussies hätten hier einfach die von ihnen beherrschten Stile wahllos runtergeschrammelt, dem ist nicht so! Zwar gibt es aus vielen Ecken etwas zu hören, aber sie schaffen es durchgängig, dabei nicht unausgegoren zu klingen und ihren eigenen Stempel auch noch aufzudrücken. Man kann dieser vielversprechenden jungen Band im Grunde nur danken, dass sie ihre neusten Single-Veröffentlichungen hier auf einer Scheibe für uns zusammengebracht hat und hoffen, sie bald mal live erleben zu dürfen - das könnte eine erfrischende Show werden.
Line-up:
Adam Krawczyk (vocals, guitar) Laurence Rosier Staines (guitar, vocals, keyboards) Mike Solo (drums) Alex Tulett (bass)
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