The Syn / Syndestructible
Syndestructible
Kennern der Szene versprechen bereits zwei Namen der Besetzung nur Gutes:
Chris Squire (Bass, Vokals) und Stephen Nardelli (Vocals), die mit ihrer legendären Band The Syn maßgeblich zur Revolutionierung von Psychedelia und Progressiv Rock beigetragen haben.
1965 wurde The Syn gegründet, zu denen auch Peter Banks (Lead-Gitarre) gehörte, der anschließend bis 1970 bei der Supergruppe Yes mitwirkte. Wöchentlich wurde im legendären 'Marquee Club' gespielt, u.a. als Vorband von Jimi Hendrix. Es wurden allerdings nur zwei Singles veröffentlicht.
Nun liegt völlig überraschend eine neue (die erste!) CD von The Syn vor. Neben den beiden bereits genannten Protagonisten Squire und Nardelli wirken Paul Stacey an den Gitarren, Gerard Johnson an den Tasten und Jeremy Stacey am Schlagwerk mit.
Bei genauerem Hinhören sind viele Melodien zu entdecken. Das musikalische Können von The Syn zeitigt sowohl viele progressive Elemente, als auch traditionellere Rockmusik im besten Sinne. Es gibt auch eingängige Nummern, wie das zweite Stück "Some Time, Some Way". Es ist Bestandteil einer Art Eröffnungstrilogie, welche vom etwas langsamer daherkommenden "Reach Outro" beendet wird, das mit einer schönen Orgel ausklingt.
Titel Nr. 4, "Cathedral Of Love", erinnert stark an (die alten) Genesis, besonders am Anfang. Sogar die Stimme von Steve Nardelli gemahnt hier teilweise an Peter Gabriel.
"City Of Dreams" kommt als Zwitter rockiger wie seichter Elemente daher, wobei manchmal auch Yes - Anleihen durchschimmern. Regelrecht Stones - Riff-Rock mäßig wird's bei "Golden Age", welches stimmlich wie atmosphärisch aber auch an durchaus unterschiedliche Leute wie Nils Lofgren und Snowy White gemahnt und mit einer feinen Slide - Gitarre zu überraschen weiß. Das Ganze wird noch von einer hübschen Orgel garniert und entwickelt sich so zu meinem persönlichen Albumfavoriten.
Das bereits letzte Stück, "The Promise", kommt zunächst etwas ruhig und sphärisch daher (fast floydig), wiederum mit schöner Orgel, um dann rockiger zu werden. Dies erinnert stark an Yes mit Wakeman-Orgel. Die letzten 5 Minuten kommen dabei ziemlich progressiv rüber.
Fazit:
Für Freunde der genannten Bands und Musiker, die der in heutigen Ohren etwas altbackenden Progressivrock-Mucke durchaus wohlgesonnen sind und es nicht allzu heftig mögen, sollte diese CD sehr wohl eine gelungene Sache sein und ist hiermit zum Testen empfohlen.


Spielzeit: 52:37, Medium: CD, Umbrello Records, 2005
1:Breaking Down Walls (0:51) 2:Some Time, Some Way (7:56) 3:Reach Outro (3:38) 4:Cathedral Of Love (8:58) 5:City Of Dreams (9:38) 6:Golden Age (8:07) 7:The Promise (13:28)
Frank 'Wakeman' Deeke, 05.11.2005