The Alex Tjoland Band / Shot At Redemption
Shot At Redemption Spielzeit: 42:25
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2012
Stil: Pop/Rock

Review vom 11.08.2014


Markus Kerren
Der Schlagzeuger Alex Tjoland war gerade mal 13 Jahre alt, als er gemeinsam mit dem Gitarristen Bo Sammons vor einigen Jahren The Alex Tjoland Band gründete. Das war 2006 und nur kurze Zeit später stieß die Sängerin Rachel Elkins dazu. Wie der Bandbio zu entnehmen ist, nahm der Zug aber erst dann so richtig an Fahrt auf, als die Keyboarderin Delisa Kyzer an Bord kam. Mittlerweile bedient Alex' Bruder Erik den Bass und abgerundet wird der Sechser von dem zweiten Gitarristen Bruce Whitten. Zumindest ist der auf der Rückseite des Albumcovers gelistet, auf der Facebook-Site der Band wird ein gewisser Sean McGraw genannt.
Die Alex Tjoland Band hat sich zum Ziel gesetzt, ihren festen christlichen Glauben mit ihrem größten Hobby, der Musik, zu verbinden. Und die Songs lassen sich im Prinzip auch gar nicht mal so schlecht an. Geboten wird eine Mischung aus (gutem) Pop und Rock, sodass man die Gitarren ab und an auch mal etwas kräftiger krachen lässt. Das größte Ass im Ärmel dieser aus Warner Robins im US-Bundesstaat Georgia stammenden Gruppe ist aber die gute Rachel Elkins, die vor dem Mikrophon eine verdammt gute Figur macht.
Was bei dieser Scheibe ganz sicherlich stark polarisieren wird, sind die deutlich christlich-religiösen Texte, die man entweder mögen oder ziemlich bald mit gesträubten Nackenhaaren verfluchen wird. Immerhin muss man der Band zugute halten, dass sie dabei nicht radikal mit der Holzhammer-Methode zu bekehren versucht, sondern vielmehr über ihre eigene Beziehung bzw. eigenen Gefühle für den Angebeteten bzw. Angesungenen berichet. Trotzdem sind mir persönlich Textstellen wie »...I'm walking in your shadow...« oder noch schlimmer »... make me the servant I should be...« nach wie vor sehr suspekt, um es mal höflich auszudrücken. Aber diesbezüglich muss und wird jeder seine eigene Meinung haben, die auch selbstverständlich jedem zugestanden werden muss.
Um auf die Musik zurück zu kommen. Es fällt schon sehr früh auf, warum Delisa Kyzer die im ersten Absatz angesprochne Rolle zugewiesen wird. Sehr dominant sind die Piano- sowie Keyboardsounds bei vielen Tracks der Scheibe, allerdings fast nie der künstlichen, sondern vielmehr natürlichen, erdigeren Art. Als fetziger Rocker (mit fast schon punkiger Schlagseite) entpuppt sich "Here I Go", dem erneut ein feiner (Hammond-?) Sound zugrunde liegt, den man aber zugunsten der übrigen Instrumente erstmal kaum hört. Und je länger die Platte läuft, desto größer wird der Respekt vor Rachel Elkins, die eine wirklich gute Sängerin ist.
Was bei den elf locker-flockigen Tracks hier und da dennoch etwas die Stirn runzeln lässt, sind die zeitweise doch sehr deutlichen Querverweise auf Klassiker älteren Kalibers. Nennen wir sie jetzt einfach mal Zitate und Inspirationen, die wir da bei beispielsweise "Matthew 25:31 Blues" sowie dem Beginn von "Leslie" hören. Im Großen und Ganzen bewegen sich die Songs allerdings im grünen Bereich und kommen trotz aller Spiritualität selten wirklich dogmatisch um die Ecke gebogen.
Wie bereits angedeutet, wird "Shot At Redemption" von der Alex Tjoland Band die Musikgemeinde spalten. Aber es würde mich wirklich wundern, wenn das Album aufgrund der guten Musik nicht auch seine Freunde finden wird. Denn neben der doch gelungenen Mischung aus Pop und Rock fließen auch noch weitere uramerikanische Einflüsse wie der Blues oder sogar mal ein kleines Stückchen Soul mit ein. Am besten selbst mal anchecken, denn Geschmäcker sind bekanntlich wie... naja, ihr wisst schon. Seine Daseinsberechtigung kann man dem Album jedenfalls definitiv nicht absprechen.
Line-up:
Rachel Elkins (vocals)
Delisa Kyzer (piano, keyboards)
Bruce Whitten (guitars, lead guitar - #2)
Bo Sammons (guitars, lead guitar - #4,7)
Erik Tjoland (bass)
Alex Tjoland (drums)

With:
Joey Stuckey (lead guitar - #6)
Tracklist
01:Love Come Down
02:Here I Go
03:Love Remains
04:Matthew 25:31 Blues
05:The Lord's Prayer
06:Leslie
07:Shot At Redemption
08:Sing Praises
09:Prodigal Child
10:Fabulastic
11:Light Of The World
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