|
George Taylor / Rain Or Shine
|
|||
|
"Rain Or Shine" ... hop oder top? George Taylor wurde in Goochland, Virgina geboren und dieser Künstler erzählt seine Lebensweisheiten in Liedern, die ihr zuhause im Americana beziehungsweise bei der Roots Music haben. Ein intensiver Pinselstrich Country ist enthalten und den Blues ignoriert der Künstler auch nicht.
Nach seinem Debütalbum "TroubleTown" führten ihn seine Wege ins berühmte amerikanische Delta, wo er den Blues quasi lebensnah inhalierte. George Taylor eröffnete Konzerte für Dale Watson, spielte für Gene Kurtz und in Richmond, Virginia teilte er die Bühne mit Charles Bradley. Man darf wohl ohne Übertreibung jedem Musiker unterstellen, dass er Möglichkeiten, steigende Öffentlichkeit zu bekommen, wahrnimmt. Für George Taylor ist "Rain Or Shine" eine weitere Gelegenheit, die Zahl seiner Fans zu vergrößern.
Mit dem mächtigen Boogie-Groover "Goodnight", Mundharmonika und einer klasse Stimme, die ein so typisches Country-Timbre hat, zieht er den Blues-affinen Anhänger auf seine Seite. Der Acker dieses Songs hat die gute Qualität eines Mischbodens. Der Zwölftakter und Country haben die richtigen Anteile, um die Hörfreude sprießen zu lassen.
Im ohrenfälligen Gegensatz dazu steht "What Am I Gonna Say?". Hier ist der Protagonist ganz und gar versunken in einer sentimental-sehnsüchtigen Singer/Songwriter-Mentalität. George Taylor begleitet seinen jetzt mit einer anderen Stimmung versehenen Gesang ausschließlich auf der akustischen Gitarre. Diese Nummer darf man, wenn die letzten Töne von "Seat With Your Name" verklungen sind, als Highlight bezeichnen. Ja, und der Rausschmeißer ist eine dieser Balladen, die man immer wieder hören möchte. Mit einem lockeren Bezug zum Albumtitel befindet sich der Musiker nach den bereits erwähnten Liedern auf der Sonnenseite. Jede sich bietende Möglichkeit wird genutzt, um die Mundharmonika in das Song-Szenario einzubauen. Mit diesem kleinen Instrument kreiert er ein ums andere Mal Blues-Feeling. Die erreichten gesanglichen Höhen in "Seat With Your Name" sind gleichzeitig beeindruckend und überzeugend.
Einige Zeit verbrachte George Taylor auch in Austin, Texas. In den Shine Studios wurden die zehn Nummern von "Rain Or Shine" eingespielt. Dabei darf man "Breakin' In Boots" als so etwas wie einen Blues-Country-Rocker bezeichnen. E-Gitarrenriffs schlängeln sich durch das staubtrockene Flussbett und gehen eine krachende Allianz mit der Dobro ein. Die Cody Ground-Keyboards sind hier mehr als nur Song-Füllungen.
George Taylor war im Mississippi Delta ja auf den Spuren des Blues. Man könnte meinen, dass "Harvest Moon" seine musikalische Zusammenfassung seiner Erlebnisse ist. Die Dobro steht dabei im Vordergrund, das Bottleneck ist bei der Saitenbearbeitung nicht unbeteiligt und den stampfenden Rhythmus gibt das Footstomping vor. "Harvest Moon" ist eines der intensivsten Lieder auf vorliegender Platte und gewinnt auch durch die Melodieführung an Aufmerksamkeit. Es lohnt sich, das Video dazu anzuschauen.
Immer noch befindet sich George Taylor auf der 'Shine'-Seite.
Wenn es dann schon Regen sein muss, dann ist "The Rain" angesagt. Zeitlos schweben die klagenden Hintergrundklänge Richtung Horizont und abermals zeigt sich der Künstler nachdenklich. Im Schreiben von Balladen ganz unterschiedlicher Couleur ist er ein Meister. Das verträumte Ambiente wird in einer einmaligen Phase durch eine verdammt verzerrte E-Gitarre durchbrochen. Dieser Stimmungswechsel passt perfekt. So kann der Künstler auch mit seinen Texten punkten. Hier ein Auszug aus "The Rain": »[...] It's never enough when you're on the gas
Oh it's never enough boy and you're fading fast And all of your dreams and all you had's just wasted Never enough when you're at the wheel When all that you beg, you borrow and steal And all of your lies now there only deals you're just wasted. [...]« George Taylor versteht es auf überzeugende Art und Weise dem Blues eine hörenswerte Country-Seite abzugewinnen (oder umgekehrt) und so eine klasse Mischung dieser beiden Genres zusammengeschüttet zu haben. "Rain Or Shine" ist definitiv eine Empfehlung.
Line-up:
George Taylor (acoustic guitar, lap steel guitar, electric guitar, harmonica, vocals) Justin Douglas (pedal steel, bass, Dobro, backing vocals) Blake Lange (percussion) Cody Ground (keyboards) Jerry Reynolds (fiddle)
Externe Links:
|
