Laura Tate / I Must Be Dreaming
I Must Be Dreaming Spielzeit: 40:48
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2015
Stil: Blues

Review vom 30.07.2015


Joachim 'Joe' Brookes
Gut, wenn man mehrere berufliche Standbeine hat. Laura Tate ist nicht nur Sängerin. Darüber hinaus betätigt sie sich auch als Schauspielerin, Produzentin und Regisseurin. Die vielseitige Künstlerin wurde in der Herbert Berghoff Studio School of Acting und Stella Alder School of Acting ausgebildet.
Im Zusammenhang mit "I Must Be Dreaming" beschäftigen wir uns natürlich mit ihrer Musik. Das vorliegende Album widmete sie dem Songwriter Mel Harker, mit dem Laura Tate in der Vergangenheit zusammenarbeitete. Alle zwölf Songs stammen aus seiner Feder. Hier und da tauchen Co-Komponisten wie Pat Schunk auf. Die Sängerin veröffentlichte bereits die Alben "Songs From My Suitcase" und "Blue Train".
Die Protagonistin hat eine sehr sympathische Stimme mit der sie ohne Probleme in verschiedene musikalische Rollen schlüpfen kann. Ihr Gesang passt zum Blues, Soul, Country und nicht zuletzt auch zum Jazz. Die verschiedenen Stile aufzählend, sagt natürlich auch etwas über die Bandbreite der von Mel Harker geschriebenen Lieder aus.
Bei den Arrangements hat man großen Wert auf Bläserklänge gelegt. Bis auf wenige Nummern ist der vielbeschäftigte Lee Thornberg dafür zuständig. Paulie Watts erledigt den Rest in bemerkenswerter Weise. Dabei legt man das Augenmerk deutlich auf den sogenannten Big Band-Sound. Oftmals bekommt man den Eindruck, als singe Laura Tate vor einem großen Orchester.
"I Must Be Dreaming" wurde mit gleich fünf Tastenmännern/-frauen eingespielt. Der bei dieser Platte als musikalischer Tausendsassa auftrumpfend Terry Wilson (Ana Popovic, Paul Kossoff, Kenny Loggins, Maria Mudaur, Prefab Sprout und viele andere mehr) bedient darüber hinaus auch noch Gitarren, Bass, Schlagzeug und Streichinstrumente. Respekt! Teresa James, Lewis Stephens, Jeff Paris sowie Karen Hammack vervollständigen die Riege der Leute an den schwarzen und weißen Tasten von Orgel und Piano.
"Dead End Road" ist ein echter Hinhörer. Teresa James serviert klasse Pianoklänge zu einem fast schon furios-kurz aufspielenden Gitarrensolo.
Mit einer leichten Prise Funk versehen, macht der flotte Opener "Snake Tattoo" einen guten Eindruck. Das folgende "No Place To Hide" verpflanzt man musikalisch nach New Orleans und "What A Way To Go" rockt ganz angenehm.
Auf einem anderen Weg befindet man sich bei "Counting Up The Ways". Da geht es mit einem lockeren Reggae-Flair eher in Richtung Jamaika. Quasi als Gegengewicht dazu fungiert eine Blues-Harp. Laura Tate & Co. setzen die Kompositionen von Mel Harker toll in Szene.
Nicht nur hier darf man dem Handtrommeln-Spezialisten Wally Ingram (unter anderem
Sheryl Crow, Eric Burdon, Henry Kaiser, Anders Osborne, David Lindley) ein besonderes Kompliment aussprechen. Danke einer klaren Produktion von Terry Wilson, der auch gemixt hat, darf man sich auf einen rundum herrlichen Sound freuen.
Wunderschön wird es dann in "Too Blue" mit gedämpften Trompetenklang, einem relaxten Saxofon und Retro-Jazz-Ambiente. Klasse!
Niederknien wird man beim zeitlosen Lounge Jazz-Blues-Titelsong "I Must Be Dreaming". Wunderschön! Der Frau aus El Paso, Texas kann man nur Anerkennung zollen. Sie füllt ihre Rolle als Sängerin voll aus und kann überzeugen. Terry Wilson hat die Mel Harker-Originale toll arrangiert.
"I Must Be Dreaming" ist nichts für Puristen. Aufgeschlossene Musik-Anhänger werden dieses Laura Tate-Album, von dem viele Lieder für die sogenannte blaue Stunde bestens geeignet sind, definitiv antesten.
Line-up:
Laura Tate (all lead vocals)
Terry Wilson (guitars, bass, drums, organ - #7, piano - #2, strings - #10,12, guitar solo - #3,4,6)
Lee Thornberg (brass - #2,3,6,7,9-12)
Teresa James (back-up vocals - #1-8,11)
Wally Ingram (percussion - #1-4,6-12)
Billy Watts (guitars - #1-12)
Paulie Cerra (saxophone - #2,3,6,7,9-12)
David Fraser (harmonica - #6,7)
Lewis Stephens (organ 4,8, piano - #12)
Jeff Paris (piano - #3,11,12, organ - #3,11)
Karen Hammack (piano - #6,8)
Richard Millsap (timbales - #7)
Tracklist
01:Snake Tatoo (3:16)
02:No Place To Hide (3:24)
03:What AWay To Go (3:02)
04:I Must Be Dreaming (3:44)
05:Dead End Road (2:38)
06:Talk Is Cheap (4:29)
07:If Ever Forever Should End (4:09)
08:Cowboy Jazz (2:57)
09:Counting Up The Ways (3:26)
10:Don't Try To Talk Me Out Of Loving You (3:09)
11:Too Blue (2:52)
12:Hold On [The Edge Of Your Love] (3:31)
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