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Marius Tilly Band / Come Together
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Marius Tilly Band - Moment mal, da war doch was. Genau, ich erinnere mich, denn ich hatte bereits 2012 ihr Debütalbum Color Red Lights am Wickel, und wenn ich mir meine damalige Rezension noch mal durchlese, stelle ich fest, die Band hatte mir schon damals ausgesprochen gut gefallen.
Nun, drei Jahre später, liegt ihr Nachfolgewerk, "Come Together", in meinem Player und nachdem ich vom Booklet aufgeklärt wurde, dass mich elf Songs in einer guten Dreiviertelstunde erwarten, lasse ich den Silberling umgehend rotieren. Bereits nach dem ersten Hördurchgang kann ich einen vorantreibenden Reifeprozess des Trios gegenüber dem Erstwerk feststellen. Auch wenn das Fundament der Platte überwiegend aus den drei Stammakteuren der Band - Sänger und Gitarrist Marius Tilly, Zweitstimme und Bassist Benjamin Oppermann sowie dem Background-Sänger und Drummer Maximilian Wastl - besteht, lassen sie sich durch vier weitere Musiker so gut unterstützen, dass der Grundstein des Albums derart Stabilität erlangt, um letztlich völlig sorgenfrei ein elfstöckiges Song-Hochhaus darauf zu errichten.
Mit "Believe" wird der Silberling eröffnet, setzt gleich mal eine eindrucksvolle Blues Rock-Duftmarke und Herr Tilly zeigt zum Ende des Stücks, wo bei ihm der 'Saiten-Hammer' hängt: ziemlich weit oben. Zur weiteren Beweisaufnahme dienen unter anderem das sehr starke "Hometones", das melodische "Water Falls" oder "Skin's Electric". Spätestens nach dem Hören dieser Lieder wird jedem Musikfreund klar: Tilly beherrscht seine Gitarren. Von meiner Seite aus gibt es an seinem Saitenzauber nichts auszusetzen, bewerte diesen durchweg mit exzellenter Benotung.
Trotz einiger nostalgischen Gitarren-Blues-Riffs, hat es der Bandboss verstanden, auch für reichlich Abwechslung zu sorgen. So beweist der Klampfer bei "Fly", dass er auch mit einem Bottleneck umzugehen versteht und bei meinem Favoriten der Platte, "Skin's Electric", wird gar an glorreiche Woodstock-Zeiten erinnert. Das Teil hat bei mir große Chancen, als Hit des Jahres 2015 durchzugehen. Neben diesem Leckerli hat die Band mit "Far Away" einen Schlussakt platziert, der nicht nur glänzend von einer Akustikklampfe begleitet wird, sondern den ich ebenfalls problemlos als Hörprobe empfehlen kann.
"Come Together" steht und fällt hauptsächlich mit Tilly selbst. Sicher nicht groß verwunderlich, setzt er als Sänger und Sologitarrist die meisten Akzente des Albums und sorgt für zahlreiche Glanzlichter. Um dem Musikfreund letztlich eine attraktive Platte ans Herz zu legen, bedurfte es aber auch des Mitwirkens von Oppermann und Wastl, die dem Protagonisten ein grundsolides Klangfundament bereiten, das dem Bandboss die Sicherheit gibt, völlig sorgenfrei zu musizieren. Dass er noch auf die Dienste vom Tastenspezi Artur Kühfuß oder seines Schellenkranz-Spezis Julian Jakob Heinemann zurückgegriffen hat, ist sicherlich kein Qualitätsverlust, während die Mitarbeit von Shaker Helge Preuß sowie Backing-Vokalist Rick Jurthe nicht so ins Gewicht fallen.
Marius Tilly hat mit seiner Band und "Come Together" genau das erreicht, was ich von ihm erwartet habe: Einen weiteren großen Schritt seiner Karriereleiter hinauf zu klettern. Erstklassige Songarchitektur, eine toll eingespielte Band, astreine Gitarrensoli und mit Helge Preuß einen Produzenten, der in den Horus Sound Studios von Hannover glänzende Arbeit ablieferte. Selbst Horus-Gründer Frank Bornemann (Eloy), ist von der Tonkonserve derart angetan, dass er seit kurzem auch als Mentor und Verleger für die Band aktiv ist. Auf so einer Referenz lässt sich prima aufbauen und ich bin mir sicher: Trotz eben gecheckten erstklassigen Arbeitsnachweises erscheint mir das Ende der Tilly Band-Fahnenstange noch lange nicht erreicht. Ich bin gespannt, was als nächstes folgen wird, mache mir aber um die Zukunft dieser Band keine Sorgen.
Line-up:
Marius Tilly (vocals, guitar) Benjamin Oppermann (bass, backing vocals) Maximilian Wastl (drums, backing vocals) Additional Musicians: Artur Kühfuß (Hammond, Rhodes) Rick Jurthe (backing vocals) Julian Jakob Heinemann (tambourine) Helge Preuß (shaker)
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