Rob Tognoni / Birra For Lira
Birra For Lira Spielzeit: 45:32
Medium: CD
Label: Music Avenue, 2015
Stil: Blues Rock

Review vom 06.11.2015


Mike Kempf
Halleluja - der 'tasmanische Teufel' lässt wieder von sich hören! Doch ich kann unsere Leser beruhigen. Hier ist nicht die Rede von einem beißwütigen Beutelteufel, sondern vom Edelgitarristen Rob Tognoni, der in der Vergangenheit in unserer Redaktion stets positive Eindrücke hinterließ.
Ich selbst konnte mich am vergangenen 2. Oktober in der Hellersorfer Kiste live von seinen musikalischen Fähigkeiten überzeugen. Dabei stellte ich fest, dass der am 30. Oktober 1960 in Tasmanien geborene und mittlerweile in Deutschland lebende Musiker wahrlich kein Kind von Traurigkeit ist. Gut so! Denn Rob spielt einen Blues Rock, der sich locker mit der Dynamik eines Jimi Hendrix oder der von AC/DC messen lassen kann. So steht es auch bei "Birra For Lira" außer Frage: Wer Rob Tognoni hören will, bekommt auch zu 100% den typischen fetten Tognoni-Gitarrensound auf die Lauscher. Somit ist dem Interessierten eine geballte Ladung Heavy Blues Rock sicher und der Silberling lässt zu keiner Zeit Langeweile aufkommen.
Schon der Opener "Lost Our Blues In The City Of Rome" unterstreicht ziemlich fett meine gewonnenen Live-Eindrücke. Ehrlich, wer hier noch auf seinem Hocker sitzen bleibt, dem ist nicht mehr zu helfen. Auch wenn man meinen könnte, ein tasmanischer Teufel höchstpersönlich wütet beim folgenden "Complicated Love" anfänglich ins Gesangsmikro, übernimmt der Protagonist Sekunden später komplett das Zepter. Mit dem Bassisten Slawek Semmenuik und dem Schlagzeuger Mirko Kirch hat er perfekte Lotsen an seiner Seite, um das Teil in allerbester Rockmanier sicher in den Hafen zu steuern.
Spätestens nach "2.00 a.m.", einer rein instrumentalen Nummer, wird mir nicht nur seine exzellent gut ausgebildete Fingerakrobatik bewusst, sondern es ist vor allem der Sound, den "Birra For Lira" zum Vorschein bringt - und der ist so was von fett! Ich sag nur: Die Youngs lassen schön grüßen. So versteht er es, genauso wie es die glorreiche australische Band bisher, seine Songs bei aller Intensität durch eingängige Rhythmen absolut hör- und tanzbar zu machen. Sein schnell vorgetragener Power-Blues Rock kommt dermaßen energiegeladen rüber, dass ich unserer Umweltministerin Hendricks nur raten kann, daraus erneuerbare Energie zu gewinnen - und 'aus ist die Maus' für alle Atommeiler in Deutschland.
Je öfter ich "Birra For Lira" seine Runden drehen lasse, desto mehr bin ich von seinem Gitarrenzauber begeistert. Äußerst filigran, zum Teil derart blitzschnell ("Triple Espresso") und ohne Kompromisse lässt er seine Fingerkuppen übers Griffbrett fliegen. Dadurch erklingen derart schroffe und ungehobelte Töne, die es so auch nicht allzu häufig in der Blues Rock-Szene zu hören gibt. So als ob Tognoni die Saiten seiner Spielgeräte während des Nichtstuns bis zum nächsten Einsatz nur in Behältnissen mit hochprozentigem Whiskey ruhen lässt.
Zum Schluss beschenkt er seine Fans mit einem Livemitschnitt. "Roadhouse Blues" heißt das Bonusteil, bei dem sogar seine Frau Heidi an den Percussions mitwirkte und er sich noch von Terry Cameron als Zweitgitarre begleiten ließ. Sei es, wie es sei. Im Prinzip reicht mir ein Hördurchgang, um folgenden Tipp loszuwerden: KAUFEN!
Line-up:
Rob Tognoni (vocals, backing vocals, guitar, keyboards)
Slawek Semmenuik (bass)
Mirko Kirch (drums)
Heidi Manu (backing vocals, percussion - #13)
Terry Cameron (2nd guitar - #13)
Eric Poole (bass - #13)
Rick Lloyd (drums - #13)
Tracklist
01:Lost Our Blues In The City Of Rome (3:25)
02:Complicated Love (3:13)
03:The Blues Ain't Never Fun (3:11)
04:Dance Like This (4:38)
05:2.00 a.m. (2:52)
06:Drink My Wine (3:34)
07:Down By The Sea (3:55)
08:Birra For Lira (4:01)
09:No Longer 1983 (3:29)
10:Hello Me (4:52)
11:Nonna Rina (3:04)
12:Triple Espresso (1:15)
13:Roadhouse Blues [Live Bonus Track] (4:03)
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