Steve Train And His Bad Habits / Same
Steve Train And His Bad Habits Spielzeit: 20:57
Medium: EP (CD)
Label: Off Label Records (Timezone), 2014
Stil: Rockabilly

Review vom 24.03.2014


Markus Kerren
Der Legende nach 'stolperte' ein gewisser Steffen Zug vor gewisser Zeit mal über bisher unveröffentlichtes (und sich nicht mehr in allzu guter Verfassung befindliches) Bandmaterial der im Jahr 1968 verstorbenen Produzenten- und Komponisten-Legende Jack Rhodes aus den fünfziger Jahren. Dieser hatte Songs für u. a. Gene Vincent geschrieben und konnte auch unter eigenem Namen eine Menge großer Hits vorweisen. Vom Fieber gepackt stellte er eine Band zusammen und nicht sehr lange danach war die Debütscheibe "The Lost Jack Rhodes Tapes" (2012) veröffentlicht. Mit der mir jetzt vorliegenden gleichnamigen EP wird nun nachgelegt.
Auf dem Programm steht natürlich wieder Rockabilly bis der Arzt kommt, bzw. bis die etwa einundzwanzig Minuten Spielzeit abgelaufen sind. Vom Sound her sehr dicht im Kleid der Fünfziger gehalten, klingen auch die Tracks an sich, als hätten sie schon weit über ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel. Wobei das ist durchaus positiv gemeint ist, denn sowas muss man ja auch erst mal hinkriegen. Und zwar ohne dass es aufgesetzt oder gar zu gewollt klingt. Aber diese Punkte kann man Steffen Zug (aka Steve Train) und seinen Bandkollegen nun wirklich nicht vorwerfen, denn vom Sound über das Songwriting bis hin zur Authentizität hat hier alles Hand und Fuß.
Neben drei Eigenkompositionen hat das Sextett auch wieder vier Coverversionen (diesmal ohne Jack Rhodes-Material) am Start und rock(abilly)t sich ganz frisch, fromm, fröhlich und frei nach Hause. Die Drums werden stilecht mit Jazzbesen bearbeitet und neben herrlichen Orgelsounds fällt speziell die Steel Guitar von Lou Thompson ins Ohr, die teilweise der hawaiianischen Spielweise sehr nahe kommt. Grundsätzlich geht es mit aufgesetzten Scheuklappen schnurstracks durch die Mitte, wobei das tolle "Jezebel" aber (durch die subtile Gitarre) zusätzlich auch noch psychedelische Elemente aufweisen kann.
Die ersten sechs Tracks dieser EP gibt es übrigens auch auf drei Vinyl-Singles verteilt zu kaufen. Allerdings ohne den Bonus Track "Don't Knock What You Don't Understand", der hier nochmal einen ganz starken Abschluss bildet. Wer also auf den Rockabilly-Sound aus einer längst vergangenen Dekade made in 2013 (bzw. 2014) steht, der kann mit diesen sieben Tracks überhaupt nichts falsch machen.
Kompliment!
Line-up:
Steve Train (rhythm guitars, vocals)
Howlin' Max Messer (bass)
Revelling Norberto (piano, organ, accordion)
Simon Czermak (drums & percussion)
Lou Thompson (steel guitar)
Max Rossing (guitars)
Tracklist
01:Down Among The Dead Men
02:My Love Give Me Love
03:Similau
04:True Lovin' Woman
05:Jezebel
06:Why Don't You Love Me
07:Don't Knock What You Don't Understand
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