Tenacious D / The Pick Of Destiny
The Pick Of Destiny Spielzeit: 33:32
Medium: LP
Label: Epic, 2015
Stil: Rock

Review vom 17.02.2015


Holger Ott
Wie kann man die beiden Frontfiguren von Tenacious D am besten beschreiben? Die eine, Kyle Gass, als den ruhenden Pol, den nichts erschüttern kann und die andere, Jack Black, als der völlige Chaot, bei dem man vor nichts sicher ist. Als Team sind sie inzwischen unschlagbar und haben sich in der Musikszene einen Namen in Stein gemeißelt. Ihre Shows sind ebenso abgedreht wie ihre CDs bzw. Schallplatten. An vorderster Front steht dabei immer Jack Black, der auf der Bühne noch kranker erscheint, als man ihn von der Kino- oder Bildschirmleinwand kennt. Aber vielleicht denken wir 'Normalbürger' nur etwas falsch und er ist einer der wenigen, die ihr Leben so leben wie sie es wollen, mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass es kein Leben nach dem Tod gibt. Sollten wir uns also von Tenacious D, oder speziell von Jack, eine Scheibe abschneiden? Ich finde, dass es dafür nur ein klares 'Ja' gibt. Wer von uns macht sich nicht öfter Gedanken darüber, einmal etwas ganz Verrücktes zu machen? Je älter man wird, umso mehr verstärken sich diese Wünsche. Warum gehen wir dann nicht ebenso durch die Welt und sagen, was wir denken und machen, was wir wollen? Ganz einfach, uns fehlen zum Teil die Möglichkeiten. Aber genug philosophiert, immerhin habe ich eine der schrillsten Scheiben auf dem Teller.
Black und Gass haben "The Pick Of Destiny" auf Vinyl veröffentlicht. Die Gemeinde der Liebhaber schwarzer Rillen wächst rapide, wie man an den zunehmenden Regalen in den Läden sehen kann. Das haben die beiden ebenfalls erkannt und wärmen Altbewährtes wieder auf. Warum sollte ich mir die Scheibe nun zusätzlich in Schwarz zulegen, wenn ich sie doch schon seit Jahren in kompakter, silberner Form in meinem Archiv habe? Die Antwort ist ganz einfach, da kommt eben der Sammler und Jäger in einem hoch. Als Lockmittel gibt es noch einen Download-Code, mit dem man sich einen unveröffentlichten Track absaugen kann. Ansonsten ist die LP eins zu eins im Verhältnis zur CD. Zudem mit dreiunddreißig Minuten ebenso kurz, aber nicht schmerzlos.
Wer die Vorgeschichte kennt, der weiß, dass es sich um eine Filmmusik handelt. Dadurch erhält der Hörer noch einmal die Gelegenheit, solche musikalischen Größen wie Dio oder Meat Loaf zu hören, die als Gastsänger auftreten. Dennoch ist die LP starker Tobak. Die Songs sind fast alle sehr kurz. Manchmal werden auch nur Gespräche wiedergegeben und die wenigen guten Rocksongs kann man an einer Hand abzählen. Trotzdem haut die Musik richtig rein. Hört euch "Kickapoo" oder "The Metal" an. Stellt euch dabei vor, wie das auf der Bühne abgeht und ich garantiere euch, beim nächsten Gig der verrückten Truppe seid ihr dabei. Dabei finde ich "The Pick Of Destiny" - im Vergleich zu "Tenacious D", dem Vorgänger, und "Rize Of The Fenix", dem Nachfolger - nur mittelmäßig.
Dennoch oute ich mich als Liebhaber der Band und gebe ebenfalls zu, dass ich Jack Black genau so gerne im Film sehe. Deshalb bereichert die LP meine Sammlung und ich kann sie nur jedem Vinyl-Liebhaber ans Herz legen, der mutig genug ist, um abseits vom Mainstream zu schwimmen. Leider wird viele der Preis einer LP vom Kauf abhalten. Immerhin gibt es die CD für die Hälfte. Für mich als Sammler von gutem alten Vinyl stellt sich die Frage nur bedingt. Da ich eine LP wegen ihrer Aufmachung als Kunstwerk ansehe, bin ich zufrieden, sie nun zu besitzen.
Line-up:
Jack Black (vocals, acoustic guitar)
Kyle Gass (vocals, acoustic guitar)
John Konesky (guitar)
Liam Lynch (guitar)
John Spyker (bass)
Dave Grohl (drums)
Ronnie James Dio (vocals)
Meat Loaf (vocals)
John King (drums)
Bari Sax (piano)
Tracklist
Side A:
01:Kickapoo
02:Classico
03:Baby
04:Destiny
05:History
06:The Government Totally Sucks
07:Master Exploder
08:The Divide
09:Papagenu (He's My Sassafrass)

Side B:
01:Dude (I Totally Miss You)
02:Break In-City (Storm The Gate!)
03:Car Chase City
04:Beelzeboss (The Final Showdown)
05:Pod
06:The Metal
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