Terrible Lizard / Same
Same Spielzeit: 31:13
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2008
Stil: Rock

Review vom 21.10.2009


Joachim 'Joe' Brookes
Erst auf den zweiten Blick realisiert man, dass die auf dem Cover abgebildete Eidechse im Mundwinkel verdammt scharfe Zähne zeigt.
Ansonsten stuften mehrere Leute das Tierchen als 'putzig' ein. Dem stimme ich ebenfalls zu. Der Bandname Terrible Lizard klingt nicht so nett und mit dieser Art Widerspruch war ich schon gespannt auf den Inhalt des Debütalbums des Dreiers aus Chicago. Windy City... Blues? Blues Rock?
Wenn man sich die Viten der drei Musiker zu Gemüte führt, gibt es deutliche Anzeichen für dieses Genre, denn Chris Winters (guitar, vocals), Stephen Howard (bass) sowie Ryan Rapsis (drums) spielten in so einigen, nicht näher erwähnten Bluesbands.
Winters war auch in Kalifornien musikalisch unterwegs und hatte es dort eher mit dem Rock.
Irgendwie waren sich die drei Männer schon über den Weg gelaufen und Winters war es, der die Band Terrible Lizards ankurbelte.
Zu welchem Zeitpunkt man sich für die ersten fünf Aufnahmen traf, steht nicht geschrieben. Jedenfalls dauerte es ein weiteres Jahr, bis drei weitere Kompositionen im Kasten waren. Mehr Songs gibt es auch nicht auf der CD. Die Spielzeit bringt es nur auf Pressekonferenzlänge.
Die fürchterlich sympathische Eidechse favorisiert den Rock mit dem nicht unwichtigen Anhängsel 'n'Roll leider nur einmal.
Charming ist ebenfalls Winters eingängiger Gesang. Damit wird er bestimmt nirgendwo anecken. Die Musik hätte allerdings eine Stimme mit mehr Dreck, ne, überhaupt Schmutz verdient. Winters erinnert ein wenig an den Colin Hay (Men At Work).
Hat man diese Verbindung hergestellt, kommt einem so etwas wie "A Piece Of Me" nicht vor wie ein Stück von Terrible Lizard sondern eher der australischen Band.
Den Rock'n'Roll des Schuppenkriechtieres gibt es als erste Leckerei und mit stetigem Weiterhören war "Sweet Rock 'N Roll" wohl die Ausnahme der Regel.
Terrible Lizard rocken angenehm, ohne das Geschirr im Schrank in Vibration zu versetzen. Wenn die Schallwellen dort überhaupt angekommen, hat der Hörer sie schon schadlos überstanden.
Die drei Musiker sind gute Handwerker und wenn Winters zu seinen Soli ansetzt, fragt man sich, warum die Mucke insgesamt so zahm ausgefallen ist.
Genau! Wo sind die scharfen Zähne der Echse geblieben? Zum Fürchten ist hier auch kein Grund.
In "Forever Blue" fährt man ganz groß auf und Winters lässt die Reptilien tanzen. Danach versteckt sich die Spannung leider wieder unter dem Herbstlaub und es werden Kuscheleinheiten verteilt.
"Walk On By" ist eine schöne Ballade, nicht mehr und nicht weniger und wenn das Trio mit "Do What You Wanna Do" dem Rock die Sporen gibt, folge ich genau dem, was sie im Titel aussagen: Ich mache jetzt, was ich will, beende hiermit die Pressemitteilung über die erste Platte der Terrible Lizards und beantworte auch keine Fragen mehr, denn es ist alles gesagt.
Vielleicht noch so viel: Bei dem Können sollte es das Trio einfach wagen, frecher zu werden. Lausbuben haben auch ihre Freunde.
Line-up:
Chris Winters (guitars, vocals)
Stephen Howard (bass)
Ryan Rapsis (drums)
Larry Beers (drums - #1,2,3)
Tracklist
01:Sweet Rock 'N Roll (2:41)
02:Piece Of Me (3:46)
03:Slipped Away (4:14)
04:Forever Blue (4:49)
05:Better Way (3:49)
06:Do What You Wanna Do (3:11)
07:This Rock (4:08)
08:Walk On By (4:35)
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