Spielzeit: 60:24 Medium: CD Label: PNH Music, 2007 Stil: Psychedelic Rock Review vom 30.11.2007 Ulli Heiser

Erst vor einem Jahr gegründet, legen die UK-Psychedelicer Thursday's Radiation ein formidables Debütalbum auf den Tisch. Schwere und düstere Wabersounds ziehen sich durch die Tracks und das sich monoton schleppende Keyboard in "Kingdom" mit der abgedrehten, verzerrten Gitarre und den chorhaften dunklen Männerstimmen sorgen mächtig für gruftige Stimmung.

Andere Stücke, wie "Lost Little Girl" zum Beispiel, sind gefärbt von klaren Tastenanschlägen und schönen sauberen Vocals, während die Saiten aber auch hier in bester psychedelischer Manier schwingen. Bombastisch mit Sprachsamples und angenehmer Melodieführung drückt sich "Sinner - Doubts Pt. 1" in die Gehörgänge. Allgegenwärtig auch hier der verzerrte Grundtenor, um den sich die Jungs in Szene setzen. Die Gitarre bringt sich stellenweise fast mit schmerzhafter Frequenz an die Spitze der Komposition. Die zweite Hälfte dieser dreizehn Minuten dauernden Orgie aus äußerst stimmungsvollen Klanggebilden, täuscht uns per Keyboard eine einsam quäkende Trompete vor (zumindest nehme ich an, dass es keine echte ist, da dies das Line-up-Instrumentarium nicht vorsieht) - jedenfalls gibt sie dem Song einen zusätzlichen Schub an Gefühl.

"Together" bekommt anfangs einen Hauch Klassik, während "Penguins" fast an alte Krautrocker denken lässt. Die Keyboardspuren sowie die Vocals lassen diesen Vergleich unbedingt zu und verbreiten dieses Flair ganz gekonnt und authentisch. Die Musik klingt stellenweise alt, oder besser gesagt retro und versprüht gerade in den etwas ruhigeren Nummern ("Manic Man", "Time ... ") eine Mischung aus folkigem bis orchestralem Psychorock, den man äußerst angenehm hören kann. Aber auch dann ist immer irgendwo dieser zart verzerrte Schleier über allem. Schlagzeug und Bass sind immer die, manchmal dezente, Konstante und bereiten Gitarre und Keyboards einen gepflegten Acker, den es je nach Bedarf zu bepflanzen gilt.

In "Time (All Of My)" begeistert das verzerrte Wah Wah, welches in Verbindung mit den süßlichen Keyboardklängen die perfekte Untermalung für den manchmal etwas 'brüchig' klingenden und traurig wirkenden Gesang ist.
"Shadows", als Bonustrack angeführt, ist ein instrumentales Stück, welches nicht aus dem bisher gebotenen Rahmen fällt.

"Once Upon A Time There Was..." - der Albumtitel passt.

Line-up:
Banksy (bass)
Dave (drums)
Jim (guitar, vocals)
Tuna (keyboards)