Tinto Blues / Demo Tape
Demo Tape Spielzeit: 22:04
Medium: Demo-CD
Label: Eigenproduktion, 2007
Stil: Blues Rock, Rock

Review vom 06.02.2008


Norbert Neugebauer
Blues Rock aus dem Land der Viertausender, der Schoggis und berühmten Multifunktionsmesser kommt nicht alle Tage auf unseren Redaktionstisch. Aber wir werden ganz offensichtlich auch dort gelesen, was uns natürlich freut. Und wohl als kompetente Adresse angesehen, eine erste Kostprobe einer neuen Band vorzustellen. Machen wir gern, immer her damit, wenn's in unser Schema passt. Diesmal dreht es sich um Tinto Blues aus Wohlen im Kanton Aargau, die uns ihr "Demo Tape" mit vier Songs zum Review schickten. Aufgenommen im eigenen Probenraum, soundmäßig dementsprechend etwas dünn, aber gediegen abgemischt. Für den Zweck tut's das.
Im klassischen Dreierformat (Taste sei Dank) bewegen sich die 2006 gegründeten Tinto Blues auf dickflüssigem Terrain. Mit den üblichen Verdächtigen sowie sonstigen Rock-Klassikern als Einfluss, ist gemäßigteres schweizer Tempo angesagt. Handwerklich okay, die Stimme des Leadsängers Hugo Dürst verfügt über ein leicht raues Timbre, passt auch dazu. An der Gitarre hat er einiges zu bieten und schrubbt sich ordentlich durch die Blues Rock-Terminologie. Seine beiden Sidemen liefern solide Basisarbeit ab und singen auch anständige Backing Vocals, wobei sie natürlich bei dieser Aufnahme etwas im Hintergrund bleiben.
"Broken Hearts" ist ein gut abgehender Midtempo-Rocksong, der das Händchen für Harmonien zeigt und bei dem Dürst gegen Ende die Axt auspackt. Boogietime mit SRV-Gitarre dann mit "No Money", nix Neues, aber mit Bums. Nach verspielt langem Intro (klasse Part!) rockt "Living In A Paradise" kräftig los, im Melodic Rock-Bereich machen Tinto Blues auch keine schlechte Figur. Beim "Minor Blues" legt die Band den großen Shuffle-Gang ein und Dürst zeigt, was ein echter Frickler drauf hat.
Der Talentnachweis ist gelungen, das lässt sich anhören. Auf der Bühne spielen Tinto Blues ein gemischtes Programm mit Cover-Titeln. Die eigenen Sachen können aber durchaus mithalten. Warten wir mal ab, was da noch kommt. Mit einem guten Produzenten wäre einiges zu machen, nicht nur am Sound. Die Band könnte sicher schubmäßig zulegen und auch der Gesang lässt Luft nach oben. Es ist natürlich schwer, sich gerade im Blues Rock entsprechend zu profilieren. Potential ist zweifellos vorhanden, aber ohne professionelle Unterstützung wird das kaum reichen.
Line-up:
Hugo Dürst (solo guitar, vocal)
Martin Fischer (drums, background vocal)
Volkan Aydin (bass, background vocal)
Tracklist
01:Broken Hearts
02:No Money
03:Living In A Paradise
04:Minor Blues
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