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Too Slim And The Taildraggers / Shiver
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Da sind sie wieder: Too Slim And The Taildraggers. Unser Magazin hat mit vorliegendem Album erst seine dritte Platte im Index, aber insgesamt ist es schon die sechzehnte Scheibe vom Frontmann Tim 'Too Slim' Langford. Von Fortune Teller über Free Your Mind hat der Protagonist bisher keine Durchhänger abgeliefert und auch "Shiver" pendelt sich auf erstaunlich hohem Niveau ein. Dabei wird einem nicht frösteln, sondern es laufen eher Schauer der Freude über den Rücken oder sonst wo runter.
Für ganze drei Songs überlässt Langford das Gesangsmikrofon Curtis Salgado sowie Duffy Bishop. Bei den Texas Horns ist der unvergleichliche Mark 'Kaz' Kazanoff am Tenorsaxofon zu hören. Zusammen mit John Mills (Baritonsaxofon) und dem Trompeter Al Gomez serviert er die richtigen Grundlagen in Form von toller Begleitung oder fetzigen Stakkato-Einlagen. Das Too Slim And The Taildraggers-Trio wird durch den Hammond-Spieler Joe Doria bestens ergänzt.
Wenn in "I Heard Voices" und dem direkt danach folgenden "Everybody's Got Something" als Backing-Chor Margaret Elwood, LaRhonda Steele und Sean Holmes mitmischen, dann ist Gospel-Feeling der Sonderklasse angesagt. "I Heard Voices" ist eine kurze, aber mit viel Gänsehaut gefütterte a cappella-Einlage des Vokal-Trios. Dann geht es mit "Everybody's Got Something", Salgado und Gänsehaut weiter. Der Track ist eine herrlich dahinfließende Nummer, in der auch gesanglich der Gospel aufrechterhalten wird. Die Hammond ist der Teppichverleger und bei so tollen Stimmen können sich die Bläser eine Pause gönnen. Langford liefert klasse Melodiebögen auf seiner Gitarre und das Solo setzt einen knackigen Kontrapunkt zur entspannten Atmosphäre.
Alleine schon Langfords Slide-Gitarre lohnt den Kauf der CD. Das Bottleneck ist schon beim Operner in Aktion und zieht seine Bahnen durch das gesamte Album. Der Bandleader ist auch noch ein formidabler Sänger und trotz Umbesetzung der Rhythmusfraktion gehen die Tracks runter wie Öl.
Die Platte hat Reife und man spürt die ganze Erfahrung eines Langfords, der alle Songs geschrieben hat und der Rundling versprüht ungemein viel Stimmung. Da reihen sich wie selbstverständlich relaxte Stücke und rockende Kracher aneinander. Bestes Beispiel ist das Song-Duo "Daddies Bones" und "Can't Dress Up". Einerseits singt Langford von organisiertem Verbrechen und Verrat, andererseits über Reality-TV.
Der Frontmann schlüpft in die Rolle des Begleitmusikers, wenn sein Sohn Austin Elwood Langford für den riffigen Titeltrack "Shiver" die Lead-Gitarre übernimmt. Hey, da ist ja ein richtiges Talent in der eigenen Familie! Hier ist Duffy Bishop der Sänger und mit seiner tollen Shouter-Stimme bereichert er den eh schon rockigen Track hervorragend. Klasse! "As The Tears Go By" hat einen herrlichen SRV-Shuffle und die Gitarre darf dann auch ruhig die Tönung des verstorbenen Texaners haben.
Vom Gebrauch des Metallröhrchens war ja schon die Rede. Es muss aber nochmals erwähnt werden, denn "In Your Corner" ist die geniale Kombination von allen Qualitäten eines Langford und seiner Songs. Slide in Boogie-Auslage, toller Gesang und eine umtriebige Bläser-Fraktion sind die grundsätzlichen Essenzen. Dazu kommt noch ein ruhiger Teil und schon kann man diese Komposition als Vorzeigestück von "Shiver" hernehmen. Ganz am Ende hat man noch so etwas wie ein flambiertes Dessert am Start. Nur auf das Trio reduziert gibt es eine ultimativ-schöne Ballade aus dem stilistischen Niemandsland. Genre-unabhängig serviert man uns einen instrumentalen Slow-Song, bei der sich der neue Schlagzeuger Tom Cook sehr auf eine Handtrommel-Begleitung konzentriert.
"Shiver" ist ein sehr zu empfehlendes Album mit Langzeitwirkung.
Line-up:
Tim 'Too Slim' Langford (guitar, vocals) Polly O'Keary (bass, vocals) Tommy Cook (drums) Special Guest Performers: Curtis Salgado (vocals - #5,6) Duffy Bishop (vocals - #11) The Texas Horns: Mark 'Kaz' Kazanoff (tenor saxophone) John Mills (baritone saxophone) Al Gomez (trumpet) Joe Doria (Hammond B3) Austin Elwood Langford (lead guitar - #11) Margaret Linn (backing vocals - #5,6) LaRhonda Steele (backing vocals - #5,6) Sean Holmes (backing vocals - #5,6)
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