Toxic Holocaust / An Overdose Of Death
An Overdose Of Death Spielzeit: 36:33
Medium: CD
Label: Relapse Records, 2008
Stil: Thrash Metal

Review vom 27.09.2008


Stefan Gebauer
Das Einmann-Projekt Toxic Holocaust wurde bereits 1999 von Joel Grind in Portland/Oregon aus der Taufe gehoben. Seitdem hat der umtriebige Multiinstrumentalist im Alleingang zwei Studio-Alben, ein Live-Album, eine Best Of-Compilation, sowie eine beachtliche Menge an Vinyl-Singles und Split-Singles herausgebracht und etliche Tourneen mit Gastmusikern absolviert, die ihn sogar in unsere Breiten verschlugen.
Allerdings war Toxic Holocaust bisher nur wenigen eingefleischten Underground-Metallern ein Begriff, da sämtliche Veröffentlichungen lediglich bei gut sortierten Metal-Dealern als Importe erhältlich waren. Mit dem neuen Label Relapse Records im Rücken sollte sich diese missliche Situation schlagartig ändern, denn zum einen verfügt Relapse über einen weltweiten Vertrieb, und zum anderen liegt hier ein echtes Hammeralbum vor, das vor allem Metaller begeistern sollte, die auf Oldschool Thrash Metal der allerursprünglichsten Machart stehen.
Mastermind Joel Grind, der neuerdings übrigens von Zeke-Drummer Donny Paycheck tatkräftig unterstützt wird, versetzt den Hörer zurück in eine Zeit, als sich diese Art Musik praktisch noch in den Flegeljahren befand. Toxic Holocaust klingen einfach herrlich ungehobelt und räudig, und ihre Songs kommen ohne Umschweife direkt auf den Punkt. Man findet in ihrem Sound Einflüsse solcher Krachikonen wie Sodom, Venom oder Bathory, ebenso wie eine gehörige Portion britischen Hardcore Punks, wobei der Spirit dieser Zeit absolut ehrlich und authentisch eingefangen und umgesetzt wird.
Spielerische Kabinettstückchen oder kompliziertes Songwriting? Wozu? Gitarrensoli? Sie beschränken sich nur auf das Nötigste. Solche 'Feinheiten' würden den super simplen, eingängigen, ja fast schon primitiven, teilweise recht kurzen Stücken nur jeglichen Drive nehmen. Stattdessen stehen pure Energie und ungezügelte Spielfreude im Vordergrund. Und das ist das Wichtigste. Oldschool Thrash Metal darf nun mal nicht nett und poliert klingen, sondern roh und dreckig. Direkt auf die Glocke, jawoll. Hier kann man hervorragend zu ein paar gut gekühlten Kannen Pils gepflegt die (falls noch vorhanden) Matte kreisen lassen.
"An Overdose Of Death" macht einfach tierisch Laune und bietet besten Stoff zum positiven Aggressionsabbau. Wer also auf wunderbar altmodischen, kurzweiligen, leicht punkigen Thrash-Krawall mit hohem Unterhaltungswert steht, der sollte sich ohne Umwege zum Plattenhändler seines Vertrauens begeben. Es lohnt sich!
Line-up:
Joel Grind (guitars, bass, vocals)
Donny Paycheck (drums)
Tracklist
01:Wild Dogs
02:Nuke The Cross
03:Endless Armageddon
04:Future Shock
05:War Game
06:In The Name Of Science
07:March From Hell
08:Gravelord
09:War Is Hell
10:The Lord Of The Wasteland
11:Feedback, Blood And Distortion
12:Death From Above
13:City Of A Million Graves
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