Twilightning / Swinelords
Swinelords Spielzeit: 44:55
Medium: CD
Label: Spinefarm Records, 2007
Stil: Heavy Metal

Review vom 27.04.2007


Markus Kerren
Heavy Metal aus Finnland! Mit "Swinelords" legen Twilightning nach "Delirium Veil", "Plague-House Puppet Show" und der MCD "Bedlam" nun ihr nächstes 'abendfüllendes' Album vor. Und es hat sich einiges getan. Nach dem Ausstieg ihres Keyboarders hat die Band sich nämlich dazu entschlossen, diesen nicht zu ersetzen, sondern als Quintett weiterzumachen und gänzlich auf die Tasten zu verzichten.
Zugegebenermaßen kenne ich die Vorgängerprodukte der Suomis um Sänger H.M.I. Pöyhiä nicht, aber dieses mir vorliegende Album kommt trocken und knackig daher, sodass zumindest ich den sechsten Mann, bzw. das sechste Instrument hier überhaupt nicht vermisse. Twilightning liefern zehn pure Heavy Metal-Granaten ab, die stilistisch genauso gut in die achtziger Jahre passen würden. Balladen bleiben ebenso außen vor, wie hyperschnelle Nackenbrecher. Sehr Heavy und kraftvoll geht es zu, selbst wenn die Songs sich fast allesamt im Midtempobereich aufhalten.
Am ungewöhnlichsten an diesem Longplayer ist meiner bescheidenen Meinung nach der Gesang von H.M.I. Pöhyhiä, der sich meistens in tieferen Lagen befindet und sehr clean aufgenommen wurde. Die Vocals hören sich demnach eher nach Rock, als nach Metal an. Passen tut es aber trotzdem, wenn man über die erste Verwunderung hinweggekommen ist. Der Frontmann macht seine Sache zwar ungewöhnlich, aber dennoch gut. Okay, nachdem nun geklärt ist, dass hier kein Rob Halford zu besten Zeiten oder ein anderer 'Glaszerbester' am Start ist, widmen wir uns jetzt den Songs.
"Isolation Shell" legt nach zaghaftem Intro kräftig los, bevor "Swinelords" die Chose so richtig zum Rocken bringt. Es wird schon bei den ersten Songs deutlich, dass sich die Band mittlerweile von dem Power-Metal ihrer Anfangstage gänzlich abgewandt hat und sich nun eher im NWOBHM-Bereich aufhält. Bei "Reflections Of The Cuckoo" wird das Tempo dann bei den schnelleren Passagen doch deutlich angezogen und der Song ist ebenso wie u.a. "With The Flow" und "Wounded & Withdrawn" auf der Habenseite zu verbuchen.
Apropos "Wounded & Withdrawn": Hier, wie auch schon davor, sorgt die Band durch den Einsatz von Akustik-Gitarren gekonnt für Abwechslung. Naja, und wenn ich zuvor von zehn echten Metal-Granaten geschrieben habe, dann habe ich eben ein bisschen geflunkert. "Not A Word" wird nämlich fast komplett von der Akustischen begleitet und nur spärlich gegen Ende von der Elektrischen rhythmisch unterstützt. Ein angenehmer Umstand, der das heftige Anfangsriff von dem sich anschließenden "Consume Gap" umso brachialer erscheinen lässt.
Insgesamt ist "Swinelords" kein Album für die Ewigkeit geworden, aber es ist solide und zeigt eine Band, die sich im Umbruch und auf ihrem Weg befindet. Wohin der führen wird, weiß man als Zuhörer, wie auch die fünf Finnen wohl selbst, nicht. Aber so was hält ja in Bewegung, denn wie wir alle wissen: Der Weg ist das Ziel!
Mein Fazit ist - kurz und knapp -, dass wer mit dem eher rockigen Gesang kein Problem hat und auf 80er Metal steht, mit "Swinelords" nicht enttäuscht werden wird.
Line-up:
H.M.I. Pöyhiä (vocals)
wille-W (guitars)
Thief Sartanen (guitars)
J. Kainulainen (bass)
LeskinE (drums)
Tracklist
01:Isolation Shell
02:Swinelord
03:Reflection Of The Cuckoo
04:Vice Jesus
05:Pimps, Witches, Thieves & Bitches
06:The Gun
07:Not A Word
08:Consume Gap
09:With The Flow
10:Wounded & Withdrawn
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