Two Of A Kind / Eternity
Two Of A Kind Spielzeit: 50:15
Medium: CD
Label: Frontiers Records, 2007
Stil: Melodic Rock

Review vom 11.05.2007


Markus Kerren
Also, mein (amerikanischer) Schwager ist ja ganz begeistert, seit er von meinem Schaffen als Redaktionsmitglied bei RockTimes weiß und erkundigt sich seither des öfteren mal nach dem neuesten Stand der Dinge, bzw. anstehenden Neuveröffentlichungen und allgemeinen News. Und als wir vorgestern beim Familien-Dinner so über unserem Schokoladenpudding saßen, fragte er mich, was ich denn gerade in der Mache hätte. »Two Of A Kind«, sagte ich. »Huuh, hört sich interessant an«, meinte er, » erzähl' mal mehr!«
»Och«, kam meine Antwort, »das sind zwei holländische Mädels, die ziemlich gut singen können. Dazu kommt ein richtig guter Gitarrist und dann sind da auch noch die Keyboards, der Bass und die Drums, die ihren Job sehr ordentlich verrichten. Das gesamte Album wurde geschrieben und eingefädelt von einem alten Hasen der Szene namens Fred Hendrix (Terra Nova, keine Verwandtschaft zu Jimi)«.
»Hmm«, murmelte mein Schwager, während er seine Schüssel auskratzte, »aber was für einen Stil spielen die denn?« »Haah, das weiss ich auch noch nicht so genau« lachte ich, während ich ihn für eine Zigarette nach draußen winkte, um die letzten Sonnenstrahlen des Abends aufzusaugen. »Offiziell nennt sich das Melodic Rock, wobei meiner Meinung nach hier an einer Kreuzung aus Abba und Hardrock gebastelt wurde. Schöne, nette Popliedchen in Hardrock-Songs und Arrangements gepackt«.
Als er nach einer Weile des nachdenklichen Schweigens seinen Glimmstängel ausdrückte, fragte er mich dann: »Is it any good??«, was mich zu der philosophischen Aussage »Die Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters« hinreißen ließ.
Noch mal ein paar Tage und Durchläufe der CD später, trifft der oben genannte Spruch immer noch den Nagel voll auf den Kopf. Entweder man mag dieses etwas konstruiert klingende Werk mit mächtigen Keyboards und radiotauglichen Songs, oder man mag es eben nicht. Mastermind Fred Hendrix hat hier elf Songs zusammengebaut, die sicherlich niemandem weh tun, die jenseits des schnöden Bombastes aber nur schwerlich eine Katze hinter dem Ofen hervorlocken können.
Hier und da taucht Abwechslung durch Piano oder Akustik-Gitarren auf, aber richtig hellhörig wird man zwischendurch eigentlich nur bei "Heaven Can Wait" und "Whole Again", wenn das Gaspedal mal etwas weiter durchgetreten wird.
Ansonsten bleibt festzustellen, dass Esther Brouns und Anita Craenmehr sehr schön miteinander harmonieren und jede der beiden auch alleine überzeugen kann. Dazu fällt vor allem Gesuino Derosas an der Gitarre positiv auf.
Hard-Rock-Pop, Rock-Pop-Hard oder Pop-Hard-Rock? Ich könnte wahrscheinlich ewig weiterrätseln, aber zumindest eine der drei Varianten trifft zu. Um einen vollständigen Eindruck zu bekommen, sollte man "Light In The Dark", "Heaven Can Wait", "Into The Fire" oder "Whole Again" anchecken.
Mein Fazit lautet: Technisch - gut, Songwriting - mittelmäßig, geschmacklich - Geschmackssache...
Line-up:
Esther Brouns (lead vocal)
Anita Craenmehr (lead vocal)
Hans in 't Zandt (drums)
Gesuino Derosas (guitar)
Ron Hendrix (keyboards)
Fred Hendrix (bass guitar)
Tracklist
01:Light In The Dark
02:The Longest Night
03:Little By Little
04:Give Me A Reason
05:Heaven Can Wait
06:Unbearable
07:Into The Fire
08:In Your Arms
09:Whole Again
10:To The Top
11:I Die A Little More Everyday
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