Davy Vain / In From Out Of Nowhere
In From Out Of Nowhere
Aha, dachte ich, als ich das Cover sah: 'ne Rockmusikerin, sehr gut! Dann las ich die Information dazu. Na gut, doch nicht.
Bis dahin hatte ich von Davy Vain noch nichts gehört. Das ist eigentlich gut, da ist man immer gespannt, was passiert und weiß noch nicht so genau, was einen erwartet.
Der aus der San Francisco Bay Area stammende Davy Vain ist bekannt als Frontmann, Produzent und Titelschreiber der Rockband Vain.
Hier gibt es nun eine CD "voller eingängiger Melodien und frischer, kreativer Gitarrensounds" (Waschzettel) - und treffender kann ich die Scheibe auch nicht beschreiben; eine sehr gute Kombination aus Musikalität und Kreativität.
Den Beweis liefert die CD selbst, die mit "Push Me Over" als wunderbarem Opener beginnt und mich vom Stil her an einen Herrn, namens Alice Cooper erinnert, ohne ihn aber zu kopieren. Rockig und kraftvoll gespielte Gitarre, wilde Trommelei, schöne Gitarrensoli und eine Stimme, die "zu den einzigartigsten und originellsten im Rock 'n' Roll" (Waschzettel) zählen soll.
In "Fly Again" sind Stil und Sound etwas ganz anderes, wieder ein toller Titel, von der Musik her nicht ganz so kraftvoll, trotzdem eingängig und hier an The Smashing Pumpkins erinnernd, auch wegen der Stimme.
"Yellow" spielt sich wieder in die Kategorie der ersten Nummer ab, ein tolles Zusammenspiel zwischen Gitarre und Gesang und das alles in nicht mal drei Minuten - irre!
Balladenhaft, im Stile eines Robert Plant geht es in "Electric" weiter, wie bereits erwähnt, eine einzigartige, besonders facettenreiche Stimme und jeder Titel bisher melodisch und eingängig.
Titel fünf, "Come On Now", fällt leicht funkig aus, sogar etwas soulig, würde ich sagen, auf jeden Fall anders als die bisherigen, und wenn diese Musik live zu erleben ist, bin ich sicher, dass da die Post abgeht: Ein sicherlich großartiges Erlebnis.
"New York" als Äquivalent zu "Fly Again" - ruhiger, melodiöser.
Rockig zappelnd geht es durch "Sugar Shack" mit 'nem feinen, kleinen Gitarrensolo. Treibend mit abruptem Ende um sich in "Trinity" erneut in einer rockigen Ballade zu ergehen und da höre ich wieder den Robert Plant in der Stimme, ein leichtes Vibrato zu einem kühlen Gitarrenklang.
Der Titelsong "In From Out Of Nowhere" ist, wie bisher alle Titel der CD, vom guten Gitarrenspiel mit Solo und einer immer vibratöseren Stimme, die ihre Spannung auch in "Not Your Space Man" nicht abgibt und dort läßt es Davy auch ein wenig spacig und außerirdisch klingen - gute Gitarrenarbeit!!
Mit sanften, verzerrten Gitarren geht es in den Rauschmeißer "Capsule". Dieser ist erneut balladesk, obgleich auch hier nicht das Gefühl entsteht, in einer Kapsel eingesperrt zu sein (und wieder dieser Robert P.- artige Gesangsausbruch. Einfach herrlich!).
Nach kurzer Pause gibt es ein gesangloses, kurzes Nachspiel - der Abschluss einer wirklich gut anzuhörenden, an keiner Stelle, langweiligen CD.
Das Album wurde bereits im Jahre 2000(!) produziert, erschien aber nicht in Europa. Nun ist es, nach fünf Jahren, endlich auch bei uns, über 'Locomotive Records/Soulfood Music', erhältlich.


Spielzeit: 47:33, Medium: CD, Locomotive Records, 2006, Sleaze Rock
1:Push Me Over 2:Fly Again 3:Yellow 4:Electric 5:Come On Now 6:New York 7:Sugar Shack 8:Trinity 9:In From Out Of Nowhere 10:Not Your Space Man 11:Capsule
Tom Machoy, 24.06.2006