Mike Vescera / A Sign Of Things To Come
A Sign Of Things To Come Spielzeit: 46:16
Medium: CD
Label: Metal Heaven, 2008
Stil: Heavy Rock

Review vom 21.07.2008


Boris Theobald
Ich muss zunächst einmal zwei Dinge gestehen. Erstens: Ich liebe diese Stimme, seitdem ich zum ersten Mal Yngwie Malmsteen gehört habe. Meine ersten Alben waren nämlich jene mit Michael Vescera am Mikro - "The Seventh Sign" und "Magnum Opus". Zweitens: Seither habe ich von dieser genialen, rauen Power-Metalstimme nix mehr gehört; auch das Michael Vescera Project ist an mir vorbeigegangen, und so gibt's für mich erst 2008 ein Wiederhören mit ihm.
Um so doller ist es, gleich mit einem Uptempo-Brecher wie "Between Heaven And Hell" empfangen zu werden, der mit seinen neoklassischen Modulationen und supermelodischen Frickeleinlagen genau so auch von Yngwie stammen könnte. Bestimmt kein Zufall, dass die Scheibe gleich so direkt an alte Zeiten anknüpft. Und das macht Mike Vescera insgesamt eine dreiviertel Stunde lang, musikalisch mehr oder weniger direkt, und stimmlich unverändert markant, fast so inbrünstig wie seinerzeit bei Yngwie. Er hat den gewohnten (Aus-)Druck in der Stimme und bewegt sich in luftigen Höhen, nicht ganz so, aber fast so mühelos wie früher, wenngleich es auch kein zweites "Prisoner Of Your Love" gibt.
Dafür gibt's viel Gitarre! In jedem Song wird rund eine halbe Minute lang geschreddert und teils mit barocken Anleihen ("Pain!") gefrickelt. Das i-Pünktchen setzen so manche gefühlvoll-verspielte Intro- und Outro-Soli. Mit Jim Bell von House Of Lords, den früheren Obsession-Mitstreitern Scott Boland und John Bruno sowie Joey Concepcion und Ango Tasso hat Vescera auch reichlich Leute an Bord, die dieses Instrument spielen können - die beiden letzteren sind junge talentierte Neuentdeckungen.
Wenig Arbeit bleibt für Vesceras Ex-Malmsteen-Kollegen Mats Olaussen, der den Songs mit dem Keyboard im Hintergrund noch einen Schuss Dramatik beifüttert. Die Gitarren bleiben äußerst dominant, und entsprechend heavy ist die Gangart. Und so dynamisch und melodisch, wie diese Gitarren zu Werke gehen, klingt's halt (angenehm) nach Malmsteen.
Echte Highlights sind die flotten "Between Heaven And Hell" und "Hands Of Fate", die Mid-Tempo-Nummer "Shine On" mit einem packenden Dampfwalzen-Riffing in der Strophe und anschließend einem überraschend optimistischen Bombast-Refrain sowie die gar nicht Yngwie-lastige, da sehr hymnische Hookline von "Something To Believe". Darüber hinaus höre ich viel Gutes, ein bisschen Durchschnittliches... aber nichts wirklich Schwaches, was einer Kaufempfehlung für nimmersatte melodie-, vokal- und gitarrenkunstliebende Heavy Rock-Jünger wie mir entgegenstünde.
Line-up:
Michael Vescera (vocals)
Jim Bell (guitar)
Scott Boland (guitar)
John Bruno (guitar)
Joey Concepcion (guitar)
Ango Tasso (guitar)
Chris McCarvill (bass)
Mats Olaussen (keyboard)
BJ Zampa (drums)
Todd Kennedy (drums)
Tony Mei (drums)
Jay Mezias (drums)
Tracklist
01:Between Heaven And Hell
02:Sign Of Things To Come
03:Shine On
04:Something To Believe
05:Crossing The Line
06:Hands Of Fate
07:I've Seen The Light
08:Make Your Move
09:(When You're) Cryin'
10:Say The Word
11:Pain
12:Thrill Of It All
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