Wenn man es genau nimmt, ist die Band an sich gar nicht mehr so neu. Bevor man sich
US Rails nannte, musizierten die Jungs unter dem Namen
4 Way Street. Lediglich
Jim Boggia verließ die Truppe, um eigene Wege zu gehen. Die Anderen machten unter neuer Flagge weiter und holten sich
Tom Gillam als Verstärkung an Bord, der unseren Lesern ja bekannt sein dürfte. Er stellte sich im vergangenen Jahr bei seinem Auftritt im
Rockpalast, den ihr
hier übrigens online sehen könnt, einem breiteren Publikum vor.
Die Vorraussetzungen für eine erfolgreiche Bandkarriere könnten besser nicht sein. So sind alle Musiker solo schon recht erfolgreich und für ein ausgewogenes Songmaterial dürfte die Tatsache stehen, dass, bis auf Drummer
Matt Muir, alle Mitglieder Erfahrungen als Songwriter haben.
Entsprechend abwechslungsreich geht es auf dem Debüt-Album dann auch zur Sache. Als eine Art Visitenkarte der Band kommt der Opener "Lucky Stars" daher. Jeder der singenden Musiker trägt eine Strophe vor, um dann gemeinsam den Refrain zu singen. Das nenne ich einen gelungenen Auftakt. Die Stimme von
Ben Arnold klingt bei "Rainwater" fast wie die eines Herrn
Dylan, allerdings ohne dessen Genuschel. Das Ganze geht in Richtung countrylastiges Akustik-Stück.
Tom Gillam mag es mit "Simple Plan" dagegen eher rockiger, mit E-Piano und Slide-Gitarre. Der Satzgesang kann hier, wie übrigens auch bei allen anderen Stücken, überzeugen.
"Gonna Shine", aus der Feder
Joseph Parsons' wird locker flockig vorgetragen und geht in Richtung Singer/Songwriter mit leicht poppigen Einflüssen. Der heute in Niedersachsen lebende Musiker hat unter eigenem Namen mittlerweile schon acht Alben aufgenommen und dürfte vielen Lesern auch aus seiner
Zusammenarbeit mit
Todd Thibaud bekannt sein. Mit "Spell" stellt sich
Scott Bricklin gesanglich wie songwriterisch vor. Ein sehr relaxter Song, der sich prima ins Album einfügt und mit schönen Basseinlagen glänzt.
Und so wechselten sich die Sänger bei jedem Stück mit dem Songwriting sowie Gesang ab, was für angenehme Abwechslung sorgt.
Auch wenn der eine oder andere Track schon unter eigenem Namen der agierenden Künstler veröffentlicht wurde, legte die Band noch mal Hand an und arrangierte sie für
US Rails noch mal neu. Auch das einzige Cover auf der CD, "Suite: Judy Blue Eyes" von
Stephen Stills kann sich hören lassen und fügt sich nahtlos in die Arrangements dieses Albums ein. Ausfälle sucht man bei den 14 Stücken also vergeblich.
Der Silberling kommt als DigiPak daher und hat obendrein noch ein 12-seitiges Booklet, auf dem alle Infos und Texte abgedruckt sind.