Vanbargen / Get Wild
Get Wild Spielzeit: 9:22
Medium: CD-Single
Label: Eigenproduktion, 2009
Stil: Rock

Review vom 26.02.2010


Markus Kerren
Die noch junge Band Vanbargen aus dem Köln/Duisburger Raum gibt es eigentlich erst seit September 2008, und doch kann das westfälische Trio bereits jede Menge Referenzen aufweisen. Noch im Gründungsjahr wurde die erste CD-Single "Let's Dance" fertig gestellt und die Truppe war bereits mit Kollegen des Schlages Xavier Cafeine, Peter Pan Speedrock oder gar den Truckfighters tourmäßig 'on the road'.
Bereits im letzten Jahr erschien dann auch schon die zweite CD-Single "Get Wild". Drei Songs mit einer Spielzeit von knapp zehn Minuten sind es geworden. Bei dieser zeitlichen Distanz kann es sich bei dem vorliegenden Produkt also eigentlich nicht um viel mehr als einen Appetithappen handeln. Und genau das ist es auch geworden. Drei Rockperlen, die jede Menge Lust auf mehr machen.
Vanbargen spielen herzerfrischenden, schweinegeilen sowie unprätenziösen Rock, der keine Gefangenen macht. Hier und da sind mal ein paar authentische Punk-Einflüsse auszumachen und man findet Spuren, die den Eindruck vermitteln, als habe auch der Blues Rock als Inspirationsquelle seine Spuren hinterlassen. Aber vor allen Dingen wird hier gerockt, dass die Hütte wackelt. Der kraftvolle, verzerrte Bass von Florian von Bargen eröffnet den Titelsong , bevor auch die Gitarre von Tim Vaider und das Schlagzeug von Dominik Gerntrup wie ein Inferno über den Zuhörer hereinbrechen.
Der Sound kracht und knarzt aus den Boxen, wie er rauer und ungeschliffener für eine Rockband kaum sein könnte, bevor man sie wahrscheinlich in die Punk-Schublade verfrachten würde. Und die Technik kommt trotz aller Ungestümtheit ebenfalls nicht zu kurz, wie zum Beispiel die mitreißenden Soli von Vaider sehr schnell klarmachen. "Spider Town" geht wie sein Vorgänger geradeaus nach vorne ab und ist genauso ein Kracher vor dem Herrn.
Dann eine Überraschung: Bei "Spontaneous Decomposition" (kann der Florian den Titel nach ein paar Bier noch fehlerfrei auf der Bühne ankündigen??) bestimmt die Akustik-Gitarre die erste halbe Minute. Dem wird aber dann ein schnelles Ende bereitet und der Song wieder in rockige, dazu herrlich eingängige Gefilde geleitet. Jau, das sind drei klasse Empfehlungsschreiben, die Vanbargen hier abgeliefert haben.
Für den Frühling 2010 stehen die Aufnahmen für das erste vollständige Album an. Übrigens sind Vanbargen, die ihre Singles bisher in Eigenproduktion veröffentlicht haben, dafür auf der Suche nach einer geeigneten Plattenfirma. Diese zu finden sollte aufgrund der hier abgegebenen Visitenkarte aber kein Problem sein. Falls doch, dann wäre es eine Schande für die jeweiligen Labels. Denn diese Truppe hat im Prinzip alles, was man als gute neue Band braucht: Power, Enthusiasmus, gutes Songwriting, den richtigen Riecher bzgl. Härtegrad und Produktion sowie jede Menge Dreck unter den Fingernägeln.
Also, Daumen nach oben und RockTimes freut sich bereits auf das Debüt-Album!
Line-up
Florian von Bargen (bass, vocals)
Tim Vaider (guitars)
Dominik Gerntrup (drums)
Tracklist
01:Get Wild
02:Spider Town
03:Spontaneous Decomposition
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