Vangough / Manikin Parade
Manikin Parade Spielzeit: 75:11
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2009
Stil: Progressive Metal

Review vom 15.07.2009


Christoph Segebard
»Can you hear God through that iPod?« fragte mich der Sänger von Vangough, als ich "Manikin Parade" zum ersten Mal hörte - und da stockte ganz kurz mein Gedankenfluss, denn die Musik kam in dem Moment wirklich aus meinem iPod. …So hatten das Album und ich uns also sofort auf dem richtigen Fuß erwischt, denn das war eine Überraschung, die einer Prog-Band würdig ist.
Vangough stellen sich in der Promotion als Band vor, die zum einen von unseren Progressive-Größen beeinflusst wurde, und zum anderen - jetzt kommt's - von Musik aus Videospielen der 90er Jahre. …Okay, mir wär's jetzt nicht aufgefallen - aber gut zu wissen.
Was dagegen definitiv auffällt, ist, was für einen kompletten Eindruck Vangough für eine Newcomer-Band machen. Alle Songs haben einen ausgiebigen Feinschliff bekommen, der durch eine hohe Variabilität in puncto Stimmung noch deutlicher wird. So finden einerseits metallische Parts mit Doublebass-Einlagen als auch floydig-ruhige Momente genug Platz auf dem Debüt der Amerikaner - und noch Vieles mehr, was irgendwie dazwischen passt.
An sich haben wir es hier aber eher mit e i n e m Amerikaner zu tun, denn Bass, Keyboards, Gitarren und Gesang werden von einem Herrn Clay Withrow dargeboten, der, man ahnt es schon, auch fürs Songwriting verantwortlich zeichnet.
Und eben das ist super gelungen. Und obwohl mir bei vergleichbaren Bands als eheste
Pain Of Salvation einfällt (was besonders durch den tollen Gesang angeregt wird, der stark an Daniel Gildenlöw erinnert), besitzt Vangough eine Menge Eigenständigkeit. Und, in vielen Momenten wird es deutlich - den großen Geist, den eine Prog-Band der Spitzenklasse braucht. Und das sind sie jetzt schon, darauf leg' ich mich fest. Herr Withrow versprüht auf über 70 Minuten eine Songwriting-Erfahrung und eine Leichtigkeit, dass es nur so eine Freude ist.
Hierauf unbedingt ein Auge haben - ein heißer Kandidat für den Newcomer des Jahres und, vor allen Dingen, zukünftige Großtaten.
Line-up:
Clay Withrow (vocals, guitars, bass, keyboards)
Brandon Lopez (drums)
Tracklist
01:Estranger
02:Manikin Parade
03:Christmas Scars
04:Handful Of Dreams
05:Disorder Quotient
06:Bricolage Theater
07:Paradise For The Lost (The Twilight Part I: Deception)
08:Gabrielle (The Twilight Part II: Love)
09:Dance Of The Summer Mind
10:One Dark Birthday
11:Etude Of Sorrow (The Twilight Part III: Oblivion)
12:Halcyon Days
13:The Cosmic Bus Stop
Externe Links: