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Victoria Vox / Exact Change
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Beim Coverbild muss man schon genauer hinschauen. Zu sehen ist ein viersaitiges Instrument. Victoria Vox zupft die Ukulele. Darüber hinaus kann sie auch Trompete, Violine, Oboe, Bass, Squeezebox und Gitarre spielen. Respekt! Tolle Ideen hat die Amerikanerin nicht nur für ihre Songs. Nachdem 2008 "Chameleon" auf dem Markt war, wusste Vox nicht, wie sie das Geld ($ 4.000) für eine neue Platte zusammenbekommen sollte. Das Internet macht es möglich: Sie rief ihre Fans zu einer Spendenaktion auf und siehe da: Die Anhänger machten $ 21.000 locker.
Auf "Exact Change", ihrer mittlerweile neunten CD, wird sie von Mitgliedern der Boulder Acoustic Society (Denver) begleitet und Mike Tarantino hat die gesamte Knöpfe- und Reglertechnik unter seiner Obhut gehabt. Eine E-Gitarre taucht auf vorliegendem Album eher selten auf und wenn, greifen Tarantino oder Aaron Keim in die Saiten. Wenn sie nicht selber die Trompete spielt, überlässt sie es anderen und Tasteninstrumente versüßen den Hörgenuss auch noch.
Auf sehr sympathische Art und mit Charme erobert Vox das Herz des Hörers und das geht schon mit dem ersten Track "Summertime" los. Die Protagonistin zeichnet diese gar nicht so oft vorzufindende Leichtigkeit der Dinge aus. Man gerät quasi schon beim Opener in einen Song-Stau, denn diese Nummer habe ich mir direkt mehrmals angehört. Nicht, um ihr Herr zu werden, sondern weil sie einfach nur schön ist. Der spielerische Umgang mit vielen Zutaten macht das Stück zu einem ersten Highlight der gesponserten Platte.
"Mon Chéri" ist eine andere Praline in der Tracklist. Mit weniger Ausstattung kann die Frau auch punkten. Ihre Ukulele ist überall und nirgendwo. Das Stück hat den Charakter eines Chansons. Man hört und spürt die Wurzeln der französischen Musik und so singt sie hier auch in dieser Sprache. Mit dem Akkordeon, gespielt von Scott McCormick, gibt es zusätzliches Flair aus unserem Nachbarland. Oh Mann, jetzt lockert Victoria Vox aber die Zügel! "Oh I Wonder" rockt. Die E-Gitarren wurden geschultert und McCormick wechselt zur Orgel. Das Stück ist ganz edle Ware. Mit solchen Songs sticht man aus der Masse der Singer/Songwriter heraus. In dieser Art können selbst weniger als drei Minuten auf fruchtbaren Boden fallen.
Machen wir doch einen kleinen Sprung zum Instrumental "Intermission". Vox kann die Trompete nicht nur spielen, sondern dieses Blechblasgerät auch noch super imitieren. Sie nennt so etwas dann 'mouth trompet'. Man muss es gehört haben! Die Komposition hat eine Atmosphäre von Mexicana, falls es ein solches Genre geben sollte. Will man sich ein Bild davon machen, wie die Vox so ganz alleine klingt, dann ist "The Birds" der richtige und einzige Track, in dem man sie fast solo erleben kann. In dem nachdenklichen Stück Musik begleitet sie sich auf der, na was schon... Ukulele. McCormick berührt die schwarzen und weißen Tasten seiner Orgel sehr sanft. Den zarten Klangteppich kann man kaum Begleitung nennen.
"La Musique" ist ein weiteres Lied, gesungen in französischer Sprache und hier hüpfen die körpereigenen Glückshormone im Takt der Handclaps. Es schließt sich ein etwas nachdenkliches "Make A Mess" an und in ruhigeren Fahrwassern glänzt "Shake It Up" mit einer tollen Pianobegleitung. Hier spielt Vox eine echte Trompete.
"Exact Change" geht ohne Umwege direkt unter die Haut und neben beeindruckender Musik kann man beim Hören auch noch durch ein mit viel Liebe gestaltetes Booklet blättern. Dort sind alle Texte abgedruckt. Victoria Vox hinterlässt mit vorliegender Platte einen bleibenden Eindruck.
Line-up:
Victoria Vox (vocals, ukulele, trumpet, accordino case, mouth trumpet, claps, squeezebox, stomps) Aaron Keim (alto horn, banjo, bass, electric guitar, sticks, claps) Mike Tarantino (bass, electric guitar, synthesizer, stomps) Nigel McCormick (bass) Scott McCormick (piano, organ, accordino, wood blocks, claps) Scott Aller (drums) Karen Sandler (additional vocals) Jon Reitzes (additional vocals) Alanna Rutherford (additional vocals)
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