Victory / Don't Talk Science
Don't Talk Science Spielzeit: 50:27
Medium: CD
Label: ZYX Music/GoldenCore Records, 2011
Stil: Hard Rock/Melodic Metal

Review vom 04.06.2011


Marius Gindra
Viele alte Headbanger unter euch Lesern kennen sicherlich noch die Hannoveraner Hard Rock/Melodic Metal-Band Victory, die in den mittleren/späten 80ern mit Granaten wie "Don't Get Mad - Get Even" oder "Culture Killed The Native" ein paar amtliche Erfolge besonders in Übersee feiern durfte und nicht selten - ebenfalls eher im Ausland - gerne mal in einem Atemzug mit den Scorpions und Accept genannt wurde. Apropos Accept: Eine der beiden Gitarren bediente damals und auch heute noch Herman Frank, der ebenfalls bei den Solinger Stahlgiganten von 1982 bis 1984 und seit der Reunion 2009 die sechs Saiten bedient(e). Ein typisches Beispiel für Metal und Hard Rock made in Germany: Bandinzucht Deluxe! Zudem ist dieser Release nach dem
Poison Sun-Debüt und dem aktuellen Accept-Überalbum der dritte Release innerhalb von weniger als einem Jahr, bei dem der gute Herr Frank die Gitarre bedient. Ihm scheint es also nicht langweilig zu werden...
Mit "Don't Talk Science", veröffentlicht über das eigentlich recht kleine Label ZYX Music/GoldenCore Records, steht seit dem 27.05. nach sieben Jahren das neunte Studioalbum in den Startlöchern und gleich einmal vorweg: Es wird zudem das letzte sein! Sehr schade, denn diese Band wusste immer, mit ihrem knackigen Hard Rock inklusive dezenter, melodischer Heavy Metal-Schlagseite, die Hörer vollends zu überzeugen. Und jetzt das Positive: Diese Scheibe ist die wohl beste seit "Temples Of Gold" aus dem Jahre 1990! Eine klassische, dennoch zeitgemäße Produktion wie man sie von der Band kennt, ein neuer Sänger namens Jioti Parcharidis, der durch seine raue und trotzdem melodische Rockröhre den Talenten seiner Vorgänger Charlie Huhn und Fernando Garcia in kaum etwas nachsteht, und Songs, die von der schreiberischen Finesse tatsächlich auf den ersten fünf Scheiben hätten stehen können, sorgen für die Extravaganz des Silberlings!
Egal, ob knackige Stampfer wie der Opener "Restless", das fast schon etwas soulig beeinflusste "Love Kills Love" oder die verdammt flotten, sehr an die Hits der Frühwerke erinnernden Uptempo-Rocker "Down Load Down" und "Go To Hell". Einziger richtiger Kritikpunkt ist der Rausschmeißer "I'm So Excited", der immer noch die nervigen, herumtrötenden Synthesizer beinhaltet, die mir schon bei der Pointer Sisters-Originalversion auf die Nüsse gingen. Ist aber, wie doch so vieles, alles Geschmackssache!
Auf alle Fälle ist den Norddeutschen mit "Don't Talk Science" ein richtig fettes Abschiedsalbum gelungen, das wirklich mehr als ein letztes Comeback zu werten ist und das die Bandgeschichte äußerst würdevoll abschließt! Und deshalb sind 8 von 10 RockTimes-Uhren hier völlig gerechtfertigt! Hoffen wir alle mal, dass sie zum krönenden Abschluss ihrer Karriere doch noch eine kleine Deutschland-Tournee reißen werden!
Line-up:
Jioti Parcharidis (vocals)
Herman Frank (guitar)
Tommy Newton (guitar)
Peter Knorn (bass)
Achim Keller (drums)
Tracklist
01:Restless
02:Speak Up
03:Rock Star
04:Love Kills Love
05:Burn Down The City
06:Down Load Down
07:Right Between The Eyes
08:Blinded By Darkness
09:No Return
10:Victim Of Lies
11:Go To Hell
12:Waiting For The Wind (Spooky Tooth-Cover)
13:I'm So Excited (Pointer Sisters-Cover)
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