Vio7 / The 7th String
The 7th String Spielzeit: 28:42
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2007
Stil: Violin Metal

Review vom 05.01.2008


Ulli Heiser
Mist, da freut man sich nach dem Einlegen der CD über ein irrwitziges Gitarrensolo und 'muss' bei näherer Betrachtung des Booklets feststellen, dass dieses Saitenfeuerwerk von einer elektrischen Geige aus gezündet ist. Der Bandname Vio7 lässt es bereits erahnen: Der Teufelsgeiger benutzt ein siebensaitiges Custom-Modell. Im ersten Moment scheint es in der Tat so zu sein, dass ein Gitarrenderwisch die Saiten rauf und runter flitzt und einen schwindelig spielt. Wie die knappe Beilage im Cover mitteilt, hat Armand McInbardis eine Ausbildung als klassischer Violinist und will beweisen, dass er jeden Gitarrenspieler mit seinen Riffs und Überkopfsoli herausfordern kann.
Gitarrenriffmäßig rotzt "Day From Hell" daher, Billy an den Drums webt vorsichtig ein Netz aus rhythmischem Spiel und feinen Beckenstreichlern. Scotts Bass grummelt dezent die Begleitung und man überlässt dem Siebensaiter das Feld. Töne, mal die elektrische Zigeunerlagervariante, dann wieder Rock pur schmeicheln die Sinne.
"Fantasy", eine verträumte Ballade mit Piano-Accessoire zeigt, zu welchen Stimmungsausbrüchen so eine Rock-Geige fähig ist. Dieses Instrument hat ja durchaus schon bewiesen, dass es auch in unserem Genre eine gute Figur machen kann. Allerdings hab ich es bisher noch nicht in einer gitarrenähnlichen Spielweise gehört. Die dargebotenen Läufe zeigen dabei durchaus stellenweise auch klassische Züge; kurz zumindest, dann schlagen die Metal-Attitüden wieder durch. Fast meint man, der Maestro zersägt den Hals, so malträtiert er seine Violine im orgiastischen "Enter Vio". Die Schießbude bollert unablässig ihre Salven. Dem Mann, der dahinter sitzt, sagt man nach, dass er mit einem Kick-Drum-Pedal das schafft, wofür andere zwei Pedale brauchen.
Zart und dunkel klingt es dagegen in "New Beginning" - und als ob eine nicht schon genug wäre - "Allegro" wird sogar von zwei Geigen befeuert. Herrlich, analog Double Leads, flitzen die Bögen über die Saiten. Auch das letzte Stück, "Red Clown", fetzt noch mal gewaltig los und begeistert durch eine treibende Melodie und unaufhaltsamen Vorwärtsdrang.
Gigantisch, wie Vio7 ihren Mix aus Rock und Metal mit einer Nuance Klassik zelebrieren. Jetzt fehlt nur noch die Angabe der Person an den Tasten - aber dazu konnte ich keine Infos finden. "The 7th String" in dieser Ausgabe ist auf 300 Exemplare limitiert. Der Promoter, Project 500 Band Support, ließ uns wissen, dass noch 10 Stück über ihn zu beziehen sind (Link siehe unten im Linkblock).
Line-up:
Armand McInbardis (electric and acoustic violin, vocals)
Billy Dean (drums)
Scott Queen (bass)
Keivan Kamaly (second electric violin)
Tracklist
01:Vio Voice
02:Day From Hell
03:Fantasy
04:Enter Vio
05:New Beginning
06:Allegro
07:Red Clown
Externe Links: