Darryl Way / Children Of The Cosmos
Children Of The Cosmos Spielzeit: 56:42
Medium: CD
Label: Right Honourable Records, 2014
Stil: Pseudo Prog

Review vom 21.06.2014


Wolfgang Giese
Er hat es wieder getan. Nach Ultra Violins hat Darryl Way erneut ein Soloalbum eingespielt. Doch es ist anders als der Vorgänger.
Die Palette der Instrumente wurde erweitert oder verstärkt Samples eingesetzt. So erklingen Gitarren, Schlagzeug und lassen den Eindruck entstehen, eine Band sei nun am Werk. Da davon aber nichts zu lesen ist, gehe ich davon aus, dass auch diese Platte wieder ein Soloprojekt ist. Ach ja, gesungen wird nun auch noch... Hatte ich in meiner Rezension zum Vorläufer noch das Wort 'dünnblütig' benutzt, so finde ich es schade, dass ich es nun schon wieder für einige Titel der Auswahl heranziehen muss.
Darryl Way selbst führt zu seinem neuen Album aus: »With Children Of The Cosmos (2014) I have tried to recreate the spirit of experimentation that led to the 'Progressive Rock' movement of the late 60s and early 70s. As I did in the early days of Curved Air, I have tried to integrate my classical background with rock music, to create soundscapes that are hopefully both exciting and innovative.«
Ich halte die Musik für überladen mit Synthies. Es gibt einige schwache Kompositionen, belangloser Gesang schwebt über allem und man hätte diesen ruhig weglassen können, bringt er doch kein wesentliches Element in die Musik, die sie zu einem echten 'Hinhörer' machen könnte. Lediglich "Fire With Fire", mit dem Gesang einer Rosie, lässt erahnen, wie viel besser die ganze Platte hätte sein können, wenn man die Dame durchgehend ans Mikro gelassen hätte. Denn sie scheint wie geschaffen für den wuchtigen und künstlich wirkenden Sound, indem sie mit ihrer angenehm warmen Stimme einen natürlich wirkenden Gegenpol einbringt.
So ist es aus meiner Sicht dem Protagonisten nicht gelungen, seine Intention umzusetzen und ein neues Prog Rock-Album vorzulegen, das eine progressive Ausrichtung aufzeigt. Zum Beispiel ist immer dann, wenn man vermuten könnte, die Musik würde in diese Richtung gehen, der Keyboard-Ballast weiterhin zu vordergründig und begräbt alles unter sich. Da muss man solche ruhigen und beschaulichen Momente wie auf dem Traditional "Lagan Love" schon genießen, um der wirklich emotional und melodiös-harmonisch agierenden Violine entspannt lauschen zu können.
Zu oberflächlich und harmlos wirkt die Musik letztlich und - wie bereits erwähnt - dieser, wie dicker Sirup aufgelegte Keyboardsound kann durchaus nerven. Ganz schlimm ist dazu dieses programmierte Plastikschlagzeug.
Darryl Way scheint sich auf einst erworbenen Lorbeeren ausruhen zu wollen und das ganze Projekt erscheint mir so, als wäre es dem Künstler zum Selbstgefallen oder für Freunde eingespielt worden. Ich kann mir irgendwie gar nicht vorstellen, dass er das wirklich ernst meint und noch immer vermisse ich Darryl Way's Wolf. Daryll, bitte!
Line-up:
Darryl Way (all instruments, vocals)
Rosie (vocals - #7)
Tracklist
01:Children Of The Cosmos (5:24)
02:Spooks (4:34)
03:The Best Of Times (5:00)
04:Nature's Way (5:18)
05:Summer Of Love (3:38)
06:Don't Look Back [feat. Pachelbel's Canon] (4:04)
07:Fire With Fire [feat. Rosie] (4:38)
08:Lagan Love (3:52)
09:A Winter's Tale (4:49)
10:A Modern Tale (4:02)
11:An American Tale (4:46)
12:Sergey (5:00)
(all tracks Darryl Way, except #6 by Way/Pachelbel,
#7 by Way/Billy Lawrie, #8 traditional, arr. by Way)
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