Don Williams / And So It Goes
And So It Goes Spielzeit: 35:46
Medium: CD
Label: Sugar Hill Records, 2012
Stil: Country

Review vom 03.07.2012


Wolfgang Giese
"And So It Goes" heißt die neue Platte Don Williams', des sanften Country-Helden auf Sugar Hill Records. Ja, 'Gentle Giant' nannte man den am 27. Mai 1939 in Texas geborenen Musiker schon früh, weil er seine Lieder mit sanftem Ton sang. 1966 war er Mitbegründer der Pozo-Seco Singers, bevor er sich 1972 selbständig machte und zwei Jahre später seinen Durchbruch mit dem Titel "We Should Be Together" feiern konnte. Viele werden ihn jedoch sicher auch aus seiner Country Pop-Phase, mit Titeln wie "Some Broken Hearts Never Mend" oder "Listen To The Radio", kennen.
Anfang/Mitte der Neunziger zog er sich auf seine Farm in Tennessee zurück, bis er 1998 ein Comeback startete. Nun erscheint seine neue Platte. Schon gleich zu Beginn wird man mit unendlich schönen Harmonien überflutet - ganz genau so, wie man es von ihm kennt. Alles geht leicht von der Hand, alles klingt irgendwie typisch: der ruhige Gesang, die Pedal Steel, der klackernde Gitarrensound, die Harmony Vocals. 'Klassisch' im Sinne guter Countrymusik eben, also insofern wirklich nichts Neues, nichts Bahnbrechendes, sondern alles wie gehabt. Und das ist auch gut so, denn von modernem Mainstream gibt es in der aktuellen Country-Bewegung bereits genug. Umso erfrischender, wieder einmal ein solches Album zu hören. Danke, Don!
Der Schöpfer vieler Hits zeigt auch hier wieder, wie gefühlvoll er mit den Songs umgeht. Gleich der erste Song könnte ein kleiner neuer Hit werden, sofern moderne Countrymusik-Stationen so etwas überhaupt noch spielen. "Heart Of Hearts" ist eine dieser wunderschönen Balladen, die eine gewisse Zufriedenheit ausstrahlen. Schön, einmal wieder solch entspannende Musik zu hören - für viele mag das unter 'Schmalz' abgelegt werden, so what? Bei Titel drei findet sich ein kleines feines Gitarrensolo à la Mark Knopfler, eines der sensiblen und ruhigen Art. Leider fehlt meinem Rezensionsexemplar die Auflistung des Line-ups. Der Gitarrist könnte Vince Gill sein. Schön ist auch das Duett mit Alison Krauss, ebenfalls sehr gefühlvoll - die 'moderne' Note kommt hier durch ein E-Piano im Einsatz. Mit der möglichen Existenz von Außerirdischen beschäftigt sich Williams auf "Infinity". Er behandelt also nicht unbedingt die oft typischen Country-Themen von Liebe, Frauen und Herzschmerz.
Aber natürlich kommen auch diese Alltagsthemen nicht zu kurz und tempomäßig wird mit dem federnd groovenden "What If It Worked Like That" auch mal angezogen. Mit den abschließenden Songs "First Fool In Line" und dem Titelsong werden wir letztlich in diese harmonisch schöne Welt entlassen, die uns Don wieder einmal bietet. Dazu passen natürlich dezente Streicherelemente und ein gewisses Wohlfühlgefühl, das einen glauben lässt, die Welt sei vielleicht doch wenigstens ab und zu in Ordnung. Schön, dass Don Williams dazu für gut fünfunddreißig Minuten mit dieser angenehm altmodischen und nicht sehr zeitgemäßen Musik beiträgt. Der bekannte Produzent Garth Fundis hat diese Platte perfekt und professionell produziert. Ein Muss für alle Country-Fans!
Tracklist
01:Better Than Today
02:Heart Of Hearts
03:She's With Me
04:I Just Come Here For The Music (featuring Alison Krauss)
05:Infinity
06:What If It Worked Like That
07:She's A Natural
08:Imagine That
09:First Fool In Line
10:And So It Goes
Externe Links: