Jordan T West / (Love) An Asylum Amongst The Convulsions
(Love) An Asylum Amongst The Convulsions Spielzeit: 48:17
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2007
Stil: Singer/Songwriter, Folk

Review vom 10.08.2008


Wolfgang Giese
Man spürt sofort, das muss etwas ganz Besonderes sein.
West ist Kanadier und im Alter von 20 veröffentlichte er 2006 seine erste CD ( "What I Learned From The Prostitute"). Vorliegendes Album ist nun, nach kurzer Zeit, sein aktuelles Werk aus dem letzten Jahr.
Sparsam instrumentiert bohrt sich diese Stimme, manchmal in Höhen entschwindend, die an den seligen Tim Buckley erinnern, in die Gehörgänge. Auf einigen Stücken wird Jordan von einer Sängerin unterstützt.
Puristisch arrangiert, aber absolut ausgefüllte Musik, die zu keinem Zeitpunkt langweilig und ermüdend wirkt. Viele kleine Nuancen sorgen dafür, dass die durchweg poetische Grundstimmung kleine 'Sahnehäubchen' aufgesetzt bekommt.
Die Stücke sind recht abwechslungsreich, mal sind es die Duett-Vokal-Stücke, mal das dezent und unaufdringlich eingesetzte Cello und die Violine, mal die antreibende Perkussion ("Lucky Number 9", "See A Little"), mal geht es ruhiger zu, als hätte Donovan einen neuen Song erdacht ("Can't Make You"), mal recht 'uptempo', obwohl nur mit Gitarre ("Reconciliation"), dann stand offensichtlich
Nick Drake Pate ("Ways"), und im Titelsong hören wir recht skurrile, mit gequältem Gesang vorgetragene Klänge.
Einflüsse vom bereits genannten Drake, auch von Syd Barrett und Bruce Cockburn kommen mir spontan in den Sinn. All dieses hat West in einer mich überraschenden Weise in Musik mit intimem Charakter umgesetzt.
Das ist so, als hätte sich alternativ zum großen Hollywood, also zum großen Kino, ein kleiner feiner Film etabliert, der viel zu sagen hat. Dem, der sich nicht nur mit Oberfläche, sondern lieber mit Tiefe beschäftigen möchte.
Reflektionen, Gedanken über das Leben im Allgemeinen und im Besonderen...
West scheint viel Autobiografisches im Kampf gegen die Hölle und für die Liebe verarbeitet zu haben und setzt die ausdrucksstarken Texte sehr gefühlvoll und überzeugend im Vortrag um.
Meist singt er die Stücke allein oder mit sparsam eingesetzten Background Vocals, und so - mein Kritikpunkt - erscheint es etwas unglücklich, gleich zu Beginn der Platte ein Duett eingesetzt zu haben, weil ein erstes Stück oft Zeichen setzt für die folgenden und viele Hörer sich darauf einstellen mögen.
Denn so wie es beginnt, geht es nicht weiter.
Mir schmälert es letztlich nicht den positiven Gesamteindruck der Platte, doch hätte ich als Opener ein anderes Stück eingesetzt.
Feine Folkklänge eines Singer/Songwriters, den ich doch bitte bald mit einem höheren Bekanntheitsgrad ausgestattet haben möchte!
Line-up:
Jordan T West (vocals, guitar)
Lindi Enns (vocals)
Nicki Wiebe (violin)
Lisa Nazarenko (cello)
Mark Walters (vocals)
Caleb Friesen (percussion)
Tracklist
01:The Procreation Song
02:Lucky Number 9
03:Heart Hurts
04:See A little
05:Her Wedding
06:Reconciliation
07:Can't Make You
08:Ways
09:Still Holds
10:Want You
11:Dave's Song
12:An Asylum Amongst The Convulsions
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