Katja Werker / 04.12.2009, Karo, Wesel
Live Katja Werker
Karo, Wesel
04. Dezember 2009
Stil: Singer/Songwriter


Artikel vom 10.12.2009


Joachim 'Joe' Brookes
Katja WerkerBildung und Musik.
Katja Werker, ein Kind des Ruhrgebiets, studierte nach ihrem Abitur bildende Kunst und war bereits zu diesem Zeitpunkt in die Musik verstrickt.
Ihr erstes Album "What The Bird Said" nahm sie im Wohnzimmer auf und verkaufte es in einer Auflage von 500 Stück. Zur Jahrtausendwende folgten "Contact Myself", "Leave That Thing Behind" sowie "Dakota".
Als Autodidaktin erschloss sie sich die Gitarre und das Klavier.
Bereits in ihrer Jugend begleitete sie sich nur auf dem Saiteninstrument und genau so unterhielt sie das Publikum im Weseler Karo.
Durch so ziemlich alle Facetten des Lebens geprägt, besinnt sich die Protagonisten nach zehn Jahren mit englischen Songtexten auf ihre Muttersprache. Fleißig wird bereits ein neues Album mit dem momentanen Arbeitstitel "Tief im Innern" in Angriff genommen und so stand auch das Konzert voll und ganz im Mittelpunkt ihrer aktuellen Karrierewende.
Katja WerkerWerkers spitzfindige, zarte, nachdenkliche und feinnervige Kompositionen werden durch die ausschließliche Begleitung mit den beiden Gitarren, wobei sie einen deutlichen Schwerpunkt auf den elektrischen Sechssaiter legte, zu einer intimen Erlebniswelt, die auf die Phantasie der Zuhörer einzig und allein anregend wirkte.
Ihre markante Stimme stand als das Markenzeichen über allem.
Oh Mann, da kam es schon zu der einen oder anderen Gänsehaut im gut geheizten Karo.
Waren ihre Lieder einerseits schon sehr persönlich und andererseits auch Spiegelbilder des eigenen Lebens, gab sie nicht nur während des Stimmens der Arbeitsgeräte Lebensweisheiten Preis.
Lieder wie "Alles kommt wieder" oder "Lass dein Herz doch reflektieren", die den Auftritt eröffneten, wurden musikalisch ebenso intensiv wie einfach in Szene gesetzt und "Tief im Innern" war der zum ultimativen Road-Blues transferierte Song durch die Gefühlswelt der Werker.
Katja WerkerDie Besucher des Konzerts wohnten einer Premiere bei.
"Worauf du wartest" wurde von ihr zum ersten Mal live gespielt und auch wenn ich der Künstlerin in ihrer ganz allgemein geäußerten Ansage zu diesem Song »Was sich reimt, ist gut...« nicht ganz folgen konnte, durfte der Berichterstatter ohne Wenn und Aber feststellen, dass die Werker-Reime sehr wohl ausgefallen, besonders, sowie offen waren.
Auf der akustischen Gitarre begleitete sie sich beim Song "Eiserner Ritter".
Der Kaffee im Karo war, für mich als Vertreter der 'und was ist mit Tee?'-Fraktion ein Ass.
Nicht nur der Trank hatte Auswirkungen auf den Kreislauf, denn die Künstlerin persönlich sorgte ebenfalls dafür. Es machte sich ein Drang zum Keramikzimmer bei mir breit und irgendwie wollte ich dieses auch aufsuchen. Allerdings zwang mich die Werker zum Kontinenztraining, denn wie in einem Drehbuch wurde von ihr ausgerechnet jetzt die Nummer "Steh auf, geh raus" angesagt.
Nee! Das wäre wahrlich der schlechteste Zeitpunkt gewesen, den Zuschauerraum zu verlassen. Unbemerkt rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her. Danach wurde es aber Zeit.
Katja WerkerMit der Zugabe "Ich hol nur mein Leben zurück" beendete Katja Werker einen Auftritt, den man wohl nicht so schnell vergessen wird.
Bei dem rundum gelungenen Gig machte sich die Singer/Songwriterin durch gelegentliche Abstecher in den 12-Takter Freunde und auf eine Frage wie »Wollt ihr die anderen Songs auch noch hören? « sollte Katja bei ihren zukünftigen Konzerten verzichten.
Bei der gebotenen dreiviertel Stunde Intensität ist so etwas ein Nebenschauplatz, denn auch mit ihren Kompositionen in deutscher Sprache überzeugt die Frau.
War man sich vorher unbekannt, änderte die Künstlerin diese Tatsache schneller, als erst am Ende der gesamten Spielzeit.
In meiner Konzertliste stehen schon so einige Soloauftritte von Singer/Songwritern und Katja Werker hat sich einen Platz in den oberen Rängen erspielt.
Glückwunsch!
Line-up:
Katja Werker (electric guitar, acoustic guitar, vocals)
Katja Werker     Katja Werker     Katja Werker
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