Oliver Weers / Get Ready
Get Ready Spielzeit: 42:45
Medium: CD
Label: Target Records, 2009
Stil: Hard Rock

Review vom 05.06.2009


Boris Theobald
Oliver Weers steht drauf - Hard Rock ist drin. Und wer steckt dahinter? Neben Sänger und Namensspender Weers vor allem Søren Andersen, dänischer Sessionmusiker, Songwriter, Produzent und Studiobesitzer mit ausgezeichneten Connections.
So kommt es auch, dass Spätstarter Weers - ein Bielefelder, den die Liebe erst nach Norwegen und schließlich nach Dänemark verschlagen hat - sein Debütalbum mit großen Namen wie
Marco Mendoza und Tommy Aldridge einspielen konnte.
Diese Herren verbindet bekanntlich eine gemeinsame Zeit bei Whitesnake. Und da schließt sich auch der Kreis. Denn Oliver Weers erinnert nicht nur gesanglich zuweilen an 'Mr. Whitesnake' David Coverdale. Auch die Musik, die bis auf die Lyrics vor allem von Søren Andersen stammt, geht in diese Richtung.
"Calling Out For You", "Hands High" oder "Pleasure Train" sind wuchtige, coole Hardrocker. Nicht unbedingt revolutionäre, aber doch sehr überzeugend angewandte Trademarks wie die dynamischen Gitarren-Hooks, ein bluesrockiger Touch und die mitreißend-leidenschaftlichen Power-Vocals bündeln sich mit am überzeugendsten beim Titelsong "Get Ready", der ganz am Ende dem Album einen tollen Ausklang bereitet.
Auf dem Weg dahin tendieren manche Songs auch in Richtung Melodic Rock. So trägt das gut gelaunte "Coming Home" deutliche Züge von jüngerem Bon Jovi-Material. "Angel" hat mit seinem Kuhglocken-Drive einen leicht dreckigen Rock'n'Roll-Anstrich und klingt nach Kiss. Und dann wäre da noch "First Day Of Our Life" - ein feines Stück Kick-Ass-Heavy-Rock im Stile der dänischen Kollegen Pretty Maids zu Zeiten von "Red, Hot And Heavy".
Besonders auffällig ist neben der obligatorischen, aber nicht üblen Powerballade "Will You Be Mine" noch der düstere Mid-Tempo-Schwertransporter "Crawling Back Again" - nicht nur durch die Violinenunterstützung bei der bombastischen Hookline, sondern auch durch den bemerkenswerten Scream-Faktor von Herrn Weers, der sich hier ganz besonders inbrünstig die Seele aus dem Leib shoutet.
Der Pick-the-odd-one-out-Song des Albums ist ohne Zweifel "Army Of Me". Kein Wunder, es handelt sich schließlich um ein Cover des gleichnamigen Björk-Klassikers. Die Weers-Version ist super gelungen, ohne dass man an dem ohnehin schon recht rockig angelegten Original viel geändert hat: Den hypnotischen Elektro-Drive der Vorlage übernimmt nun die E-Gitarre.
Die Rock-Stars Mendoza und Aldridge, die das kurzweilige "Get Ready" in gewohnt professioneller Qualität eingespielt haben, dürften für Oliver Weers einen guten Image-Effekt haben - zur festen Band gehören sie aber nicht. Die beiden waren nur fürs Studio gebucht; für die Bühne hat sich Weers eine Live-Band zusammengestellt.
Mit ihr hatte er schon die Ehre, als Opener für Whitesnake in Kopenhagen zu spielen - als Show-Opener für Mötley Crüe ist er inzwischen auch schon gebucht. Keine schlechten Vorzeichen für eine lang anhaltende Karriere - eine mehr als ordentliche Duftmarke hat Oliver Weers mit seinem ersten Album auf jeden Fall schon gesetzt.
Line-up:
Oliver Weers (vocals)
Søren Andersen (guitar)
Marco Mendoza (bass)
Tommy Aldridge (drums)

Guest musicians:
Timmy Chris (guitar solo - #2)
Henrik Berger (rhythm guitar and 1st guitar solo - #3, solo - #5)
Jane Clark (violin - #6)
Tracklist
01:Calling Out for You (3:35)
02:Hands High (3:35)
03:Even Giants Cry (3:55)
04:First Day Of Our Life (3:40)
05:Will You Be Mine (3:55)
06:Crawling Back Again (5:33)
07:Angel (3:51)
08:Army Of Me (3:46)
09:Pleasure Train (3:42)
10:Coming Home (3:44)
11:Get Ready (3:23)
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