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Ray Wilson / Chasing Rainbows
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Zwanzig Jahre im Musikgeschäft und kein bisschen müde. Ray Wilson, der Workaholic. Ray Wilson ist quasi ohne große Unterbrechungen auf Tour. Ray Wilson scheint in einem Bad der Ideen und Fantasien zu schwimmen, denn zwischen seinen Alben, egal in welcher Konstellation/Besetzung, ist auch nie so viel zeitlicher Platz.
"Chasing Rainbows"? Der Mann kreiert Musik, zumindest, was vorliegende Platte angeht, die selbst einen Regenbogen darstellt. Die beiden Worte des Albumtitels befinden sich im Song "Follow The Lie", einer dynamischen Ballade, die durch den hymnenhaften Charakter, seine raue Stimme und die Backing Vocals geprägt wird. Allerdings hat man schon in den ersten beiden Tracks etwas verpasst, sollte der Hörer erst beim dritten Lied anfangen, die Scheibe zu genießen.
Der Opener bringt gleich eine dicke Überraschung auf den Plan, denn ganz unverhofft, man hat sich so richtig von der tollen Streicherstimmung gefangen nehmen lassen, kommt wie aus dem Nichts mittendrin ein Saxofon zum Zuge. Dieses Instrument hatte der Protagonist bisher noch nie in seinen Arrangements untergebracht.
Marcin Kajper heißt der polnische Musiker, der für die wunderschönen, durchaus mit dem Jazz in Verbindung zu bringenden Klänge zuständig ist. Das Stück ist ja schon hervorragend, aber mit dem Holzblasinstrument kommt es zu einem zusätzlichen Höhepunkt in der Nummer. Der Saxofonist ist eine echte Entdeckung und kommt auf der Platte noch öfter zum Zuge. Gut so!
Ray Wilson inszeniert seine Gefühle. Natürlich tragen die zwölf Songs seine Handschrift. Bis auf eine Ausnahme wurden die Kompositionen zusammen mit Peter Hoff geschrieben. Für den klanglich überzeugenden Breitwand-Rock haben bei den Aufnahmen im Valencia Music Studio Berlin Henne Mueller sowie Philipp Lorenz (beide in der Band Abby tätig) gesorgt. Weiterhin hat Yogi Lang (RPWL) beim Mixing ein besonderes Händchen für den unter die Haut gehenden Sound bewiesen. Auch an diesen Punkten wird deutlich, wie sehr die an dem Album beteiligten Personen mit der Musik eines Ray Wilson verbunden sind. Für die Produktion waren er und Peter Hoff zuständig.
Die Stücke sind wie Individuen, verfügen über eine persönliche Note und dennoch ist "Chasing Rainbows" eine Einheit. Herzhafter Gitarrenrock folgt auf Streicher-/Keyboard-/Piano-Balladen. Der so erfolgreiche Künstler hat sie auf dieser Platte sozusagen alle unter einen Hut bekommen und das übergeordnete Thema ist einfach nur mitreißende Musik mit Texten zwischen Liebe und Geld regiert die Welt.
Zeitlos schön sind hier viele Tracks. Unter dem Aspekt eines gemeinsam mit Mara Simpson gesungenen "Whatever Happened" ist dieses Stück eines der hervorstechenden Lieder auf dem Album. Ray Wilson begibt sich auf die Country-Fährte. Der Gitarrist Ali Ferguson übernimmt die Lead Vocals in "Rhianne", einem Feuerzeug-Schleicher der ganz exquisiten Art. Selbst in den besinnlichen Momenten hängt man dem Rock am Zipfel. Auch bei diesem Lied stellt der Hörer fest, dass keine der Kompositionen überladen wirkt. "She's A Queen" ... sehr akustisch gehalten, mit vom Feinsten perlenden Pianoläufen ist schon wieder ein Meisterstück. Bei "The Life Of Someone" mischen sich Melancholie mit Rock und Groove in einer beeindruckend-dynamischen Form.
Fernab von irgendwelchen Trends geht Ray Wilson seinen ureigenen Weg und kann mit seinen ganz persönlichen Gefühlen/Gedanken auf musikalisch hohem Niveau voll überzeugen. Wen wundert es da, dass er sich quasi einen der besten Songs bis zum Schluss aufgehoben hat. Mit "Chasing Rainbows" wird er seine eh schon große Fangemeinde definitiv erweitern. Das Album ist voller Spannung, voller Überraschungen und Überzeugungskraft.
Line-up:
Ray Wilson (vocals, acoustic guitar) Ali Ferguson (lead vocals - #7, lead guitar, backing vocals) Darek Tarczewski (piano, Fender Rhodes Mark 1, Yamaha SK20, Korg Polysix, Moog Opus 3, Nord Lead) Lawie MacMillan (bass, backing vocals) Ashley MacMillan (drums, percussion) Steve Wilson (acoustic guitar, backing vocals) Barbara Szelagiewicz (violin) Alicja Chraszcz (violin) Sebastian Schlecht (viola) Philipp Thimm (cello) Marie-Claire Schlameus (cello - #11) Marcin Kajper (saxophone) Peter Hoff (additional keyboards, programming) Mara Simpson (vocals - #9)
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