Sharrie Williams & The Wiseguys
Hard Drivin' Woman
Hard Drivin' Woman Spielzeit: 50:59
Medium: CD
Label: Crosscut Records, 2004
Stil: : Rockin' Gospel Blues

Review vom 08.12.2006


Joachim 'Joe' Brookes
Diese Frau hat Power, hat auf der Bühne eine unbeschreibliche Performance, von der ich mich auf einem der letzten 'Blues Alive' in Cuijk (Niederlande) höchst persönlich überzeugen konnte. Ihre Liveshows sind beeindruckend.
Nicht nur durch ihren Live-Auftritt hatte ich Blut geleckt. Nachdem ich mir auf dem Event ihre CD "Live At The Wiseguys" gekauft hatte, erschien 2004 ihr Studio-Debüt "Hard Drivin' Woman" auf CrossCut Records.
Sharrie Williams schöpft ihre Inspiration für den Blues nicht nur aus dem, was ihr wohl auch in die Wiege gelegt wurde. Lebenserfahrungen haben sie geprägt: Mit 12 Jahren im Greater Williams Temple Church-Gospelchor, Stimmschulung in Jazz, Gospel und Konzertmusik. Sharrie Williams hat den Blues, wie man gemeinhin sagt, gelebt, durch alle möglichen Tiefen des Lebens, bis hin zur Obdachlosigkeit.
Ausgestattet mit einer fantastischen Stimme macht sie das, was sie wohl am besten kann: Uns eine Musik zu geben, die ihre Wurzeln im Gospel hat und durch den Blues zu einer lodernden Flamme gewachsen ist.
Zusammen mit dem Gitarristen der Wiseguys, James Owens, den sie bereits aus Schultagen kennt, hat sie mit weiteren Bandmitgliedern die Songs für "Hard Drivin' Woman" geschrieben, das ein verdammt beeindruckendes Spektrum rund um den Blues abdeckt.
So ist es legitim ihre Musik als 'Rockin' Gospel Blues' zu bezeichnen.
Der rockige Opener zeigt, dass man ihr das, worüber die Williams singt, auch abkauft. Glaubwürdig halt.
Auf ähnlichen Schienen dringt "The Glory Train" an unsere Ohren. Mit bereits genanntem James Owens (guitar, backing vocals), Marco Franco (bass), Sterling Brooks (drums, backing vocals) und Pietro Taucher (piano) hat sich eine eingespielte musikalische Familie um Sharrie versammelt.
Ob "Travellin'", "Blues Lover" oder das funkige "My Best Friend Is Gone": Williams singt, flüstert, schreit ihre Gefühle hinaus und elektrisiert zusammen mit den Wiseguys selbst die Luft in meinem Bluesbunker bis hin zur Ballade "I'll Give You Me", in der Lars Kutschke sie auf der akustischen Gitarre begleitet.
Bestes Exempel, das ihre Melange ausmacht, ist u.a. "Gospel Blues". Hölle, messerscharfe Gitarrenklänge, erdiger Bass, ein stetig nach vorne treibender Brooks am Schlagzeug und Pat Brennan als Gast mit schönen Keyboardschüben.
Aber nicht nur die Uptempo-Dinger sind erste Sahne. Die starke Ballade "I'd Rather Go Blind" ist das weitere Aushängeschild einer Williams. Getragen von den Wiseguys thront Sharrie Williams' Stimme über allem.
Und wieder lässt sie ihren Gefühlen freien Lauf. Es ist schon beeindruckend, wie flexibel sie ihre gesanglichen Qualitäten einsetzt.
Und dann zelebriert Sharrie Williams "How Much Can A Woman Take": Sie hat den Blues, dicht gefolgt von James Owens, der ihn mit seiner Gitarre zum Ausdruck bringt.
Gute Laune, Nachdenkliches und Partystimmung, wie "Just You & Me". Diese Sache mit dem Fuß, der nicht still bleiben will. Pietro Taucher gibt ein honky Piano zum Besten während Owens eines seiner umwerfenden Soli zupft.
Wer "Hard Drivin' Woman" in seine Sammlung aufnimmt, hat Musik vom Feinsten. Wer Sharrie Williams live erlebt, bekommt auch noch eine starke Show oben drauf.
Line-up:
Sharrie Williams (lead-/backing vocals)
James Owens (guitar/backing vocals)
Marco Franco (bass)
Sterling Brooks (drums/backing vocals)
Pietro Taucher (piano - #12)

Special Guests:
Pat Brennan (piano/keyboards)
Lars Kutschke (acoustic guitar - #8)
Tracklist
01:Hard Drivin' Woman (3:01)
02:Travellin' (4:42)
03:Blues Lover (4:43)
04:Crazy For You (5:01)
05:My Best Friend Is Gone (4:26)
06:I'd Rather Go Blind (5:43)
07:Big Fall (3:46)
08:I'll Give You Me (4:44)
09:The Glory Train (3:19)
10:Selfish (5:41)
11:How Much Can A Woman Take (4:10)
12:Just You & Me (3:12)
13:My Old Man (4:25)
14:Gospel Blues (3:35)
Externe Links: