Simon James White / Moments Of Magnitude
Moments Of Magnitude Spielzeit: 48:37
Medium: CD
Label: White Dog Media (Cactus Rock Records), 2011
Stil: Hard Rock

Review vom 30.01.2013


Markus Kerren
Simon James White bzw. die Simon James White Band kommt aus dem englischen Bracknell und wurde im Jahr 2005 gegründet. Seitdem hat sich das Trio (das allerdings zunächst als Quartett oder gar Quintett agierte) nicht nur den Allerwertesten abgetourt, sondern mit "Talk On Corners" (2006) und "A State Of Delirium" von 2008 sogar auch schon zwei Langeisen an den Start gebracht. Und da aller guten Dinge drei sind, wurde im Anschluss - in ihrer Heimat bereits anno 2011 - "Moments Of Magnitude" losgelassen. Dank Cactus Rock Records ist das Teil nun auch in unseren Landen (leichter) erhältlich.
Was uns hier in den knapp fünfzig Minuten Spielzeit geboten wird, ist klassischer Rock bzw. Hard Rock mit dem einen oder anderen Tupfer Prog. Um mal eine ungefähre Hausnummer abzugeben, erinnert mich die Band, was unter anderem sehr viel mit der Stimme Whites zu tun hat, an die Amerikaner von Styx. Grundsätzlich wird einfach mal herzhaft und geradeaus nach vorne gerockt. Wobei der Dreier immer wieder gerne mal auf etwas vertracktere Rhythmen (wie zum Beispiel bei "Unturned") zurückgreift. Wobei dem straighten Hard Rock-Fan diesbezüglich aber nie zu viel abverlangt wird, denn die insgesamt zwölf Nummern sind durchgehend gut verträglich.
Aber die Angelsachsen können durchaus auch mal das härtere Brett auffahren. Ein schönes Exempel dafür ist "Heavy Cargo", das nach ruhigem und verhaltenem Start immer wieder in ziemlich heavy gespielte Parts driftet. Eine coole Orgel (wer die wohl bedient hat?) eröffnet "Mercury" und deutet zunächst auf eine Ballade hin, bis dann relativ bald aber wieder fett gerockt wird. Balladen werden auch gänzlich ausgespart und die Band fühlt sich deutlich besser, wenn der Motor auf höheren Touren läuft. Am nächsten an radioverträgliches Material kommt noch "We Pretend", das zugegebenermaßen einen sehr starken Refrain aufweisen kann.
Die Freunde des hardrockigen Gaspedals kommen dagegen vor allem bei dem Opener "Constant Motion", dem groovigen "Chasing Time" oder dem Rausschmeißer "The Hero & The Tragedy" auf ihre Kosten. Für ein Trio machen diese Jungs ganz schön Dampf, was sie als erprobte Rampensäue ganz sicher auf der Bühne umsetzen können. Klar kann dann der eine oder andere hier verwendete Backgroundchor nicht ganz so mächtig kommen, was die Kollegen White, Gasser und Price aber sicherlich mit der Power ihrer Instrumente wieder wett machen können.
So richtig schön verspielt zeigt sich die Truppe bei "Is This _", das trotz seines ungewöhnlichen Songtitels aber gar nicht so klingt. Vielmehr wird hier in den Strophen von Keyboards, Bass und Schlagzeug eine gesunde Grundlage für den Gesang zementiert, bevor die Gitarre dann im Refrain und (natürlich) beim Solo wesentlich dominanter eingreift. Grundsätzlich kann mal wohl sagen, dass dieser Scheibe zwar der totale Überflieger fehlt, es dafür aber auch keinen wirklichen Ausfall zu verzeichnen gibt. Grundsolide Kost also, die uns hier um die Ohren gehauen wird und die es auch verdient hat, ihre Freunde zu finden.
Nun ist "Moments Of Magnitude" zwar kein Album, das den Hörer komplett aus den Latschen zu hauen in der Lage ist, aber immerhin wird hier ehrlicher und kraftvoller Hard Rock zelebriert. Technisch sieht es um die Engländer auf jeden Fall gut bestellt aus und - ich hatte es bereits weiter oben erwähnt - live auf der Bühne wird bei der Gruppe ganz sicher der Baum brennen. Die distinktive Stimme von Simon James White könnte Geschmackssache sein, ansonsten dürfte es sich für den Liebhaber des Genres aber durchaus lohnen, das dritte Album der Band mal anzuchecken.
Line-up:
Simon James White (bass, vocals)
Mitch Gasser (guitars, background vocals)
Tom Price (drums)
Tracklist
01:Constant Motion
02:Is This _
03:Unturned
04:By The Way
05:Mercury
06:Heavy Cargo
07:The Heel
08:Chasing Time
09:We Pretend
10:You
11:Distant Rider
12:The Hero & The Tragdedy
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