WAMI / Kill The King
Kill The King Spielzeit: 50:49
Medium: CD
Label: Metal Mind Productions, 2014
Stil: Hard Rock (Heavy Metal)

Review vom 29.06.2014


Jochen v. Arnim
WAMI? Kann doch nur ne Abkürzung sein, so ein Wort gibt es doch gar nicht, oder? Dass dieses Kürzel kaum für Wisconsin Area Music Industry oder Wireless And Microwave Information stehen wird - zumindest nicht, wenn es um die Rezension einer CD gehen soll - soll mal als gegeben hingenommen werden. Der Sache auf der Spur kommen wir ganz schnell, wenn wir uns die Namen der beteiligten Musiker zu Gemüte führen.
Eine ordentliche Band oder nur ein einmaliges Projekt, das der Idee von Bassmann Marco Mendoza (auch ehem. Whitesnake, Black Star Riders) entsprang, als er sich mit seiner (früheren) Band Thin Lizzy auf Polen-Tournee befand? Dort wurden sie nämlich von den lokalen Rockern von Anti Tank Nun supportet und deren blutjunger Gitarrist Iggy Gwadera hatte es Menoza besonders angetan und man beschloss, sich irgendwie und irgendwann in naher Zukunft musikalisch zusammenzutun.
Gesagt, getan, fehlten nur noch zwei zum Glück, zwei weitere Musiker nämlich. Und diese fand man in Form von Doogie White (vorm. u. a. Rainbow, Malmsteen, jetzt u. a. Tank, Schenker, Demon's Eye) für das Mikro und Vinnie Appice (u. a. vorm. Heaven & Hell, Black Sabbath, DIO) für die Drums und kurze Zeit später war das Material für W(hite)A(ppice)M(endoza)I(ggy)s Debütalbum "Kill The King" (klingelt es?) im Kasten.
Ohne großartig zu überlegen, würde man bei diesen Namen auf der Referenzliste jetzt ein Album erwarten, das zumindest mal mit einigen ganz, ganz starken Tracks aufwartet. Und, gemessen an dem bisher mit unserem schottischen Sänger Veröffentlichtem, ein Album, das ganz deutlich seinen Stempel trägt, ist seine Stimme doch zu markant, um einfach im Brei unterzugehen.
Soviel sei mal vorweggenommen, beide Mutmaßungen treffen zu und der Einstieg wird schon mal durch das mit zum Titel passender Orientuntermalung versetzte "Exodus (Red Sea Crossing)" recht leicht gemacht. Es wird von Beginn an klar, dass unser gerade mal sechzehnjähriger Meister der sechs Saiten seinen Platz in diesem Quartett zu Recht hat. Gefühlt möchte ich konstatieren, dass seine Vorstellung durch die Bank weg astrein ist. Iggy Gwadera - ein Name, den man durchaus mal auf dem Radar behalten sollte!
Der Opener bietet eine ordentliche Einführung in das Debütalbum "Kill The King", das im Anschluss dann so richtig, richtig gut Fahrt aufnimmt. Ab jetzt sind Regler und Rezeptoren auf Anschlag gedreht und die Tracks gehen, beginnend mit "The Rider", besonders von White und Gwadera getragen, astrein ins Ohr. In diesem Zusammenhang sollte noch erwähnt werden, dass man sich einer ganzen Reihe weiterer (polnischer) Musiker bediente, um die Songs richtig füllig zu machen. Hier seien exemplarisch die Brüder Cugowski, Piotr und Wojtek oder auch der bekannte Gitarrist Jarek Chilkiewicz genannt. Das Brüderpaar machte sich bei vorliegender Scheibe zudem als Songschreiber außerordentlich verdient.
Die Bandbreite der elf Songs geht doch um Einiges über klassisch verstandenen Hard Rock hinaus, teilweise klingen Metal-Elemente durch und die modernen Impulse kommen natürlich vom jungen Gitarristen. Meist präsentiert sich das Material durchaus hart und immer melodiegeprägt, erinnert natürlich in Teilen an frühere Arbeitgeber der Beteiligten und lässt Parallelen mit Whitesnake, Sabbath oder Rainbow zu.
Als Anspieltipps sollen mal "Wild Woman (You Oughta Know)", "One More For Rock'n'Roll" und ruhig auch die abschließende Ballade "I Don't Wanna Lose You" herhalten. Als Wunsch möchte ich formulieren, dass sich dieses Projekt auch mal auf der Bühne sehen lässt, denn besonders Gwadera hat es mir angetan und ich kann mir vorstellen, dass wir den recht bald in einer international renommierten Kapelle im Line-up finden werden.
Line-up:
Doogie White (vocals)
Iggy Gwadera (guitar)
Marco Mendoza (bass)
Vinnie Appice (drums)

sowie u. a.:
Piotr Cugowski (vocals, backing, guitar)
Wojtek Cugowski (guitars, backings)
Jarek Chilkiewicz (guitars)
Tracklist
01:Exodus (The Red Sea Crossing)
02:The Rider
03:Wild Woman (You Oughta Know)
04:Guardian Of Your Heart
05:One More For Rock'n'Roll
06:Heart Of Steel
07:The Resistance
08:Young Blood
09:Get Out Of My Way
10:Transition
11:I Don't Wanna Lose You
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