Wasted Shells / The Collector
The Collector Spielzeit: Spielzeit: 44:14
Medium: CD
Label: Sonic Revolution (Bob Media), 2014
Stil: Thrash Metal

Review vom 14.05.2014


Ronald Senft
Die schwedischen Wasted Shells aus Lund spielen groovigen Thrash Metal mit modernem Einschlag. Gegründet wurde die Band 2006, aber erst durch einen großen Besetzungswechsel im Jahr 2010 konnte das eigentliche Feuer entfacht werden. Nach dem Debütalbum "The Debt" (2011) und einer anschließenden Tour durch Skandinavien erschien im April 2013 das zweite Album "The Collector" und ist im März 2014 nun auch in Deutschland veröffentlicht worden. Beim ersten Höreindruck und beim Betrachten der Bandfotos, wird man sofort an Pantera, The Haunted, God Forbid oder Machine Head erinnert.
Insgesamt besticht das Album durch gut durchdachten Abwechslungsreichtum. Das liegt wohl auch daran, dass es insgesamt sechs Bandmitglieder sind, die dadurch viele Ideen in die Songs hineinbringen können. Die beiden Gitarren und der Bass sorgen für den nötigen Druck, wobei durch die Keyboards neue Soundebenen entstehen, die dem Gesamtkonzept mehr Tiefe verleihen. Hervorzuheben ist der Schlagzeugsound, der zum Glück nicht zu steril ist und für ein gutes Soundfundament sorgt. Hier gibt es totale Abrissbirnen-Riffs wie bei "Machine" oder "Bulwark", aber auch melancholische Songs wie "The Fall" oder mehr in Richtung Hardrock gehende Groover, wie "The Atheist". Der Gesamtsound ist modern und druckvoll produziert und einige sehr schöne Gitarrensolis wurden gekonnt eingetütet.
Man merkt den Jungs an, dass sie schon einige Gigs hinter sich haben und wissen, wie man ordentlich Gas gibt, wäre da nicht der Cleangesang von Sänger Ola Svensson. Sein Shouten klingt wirklich gut und gibt den Songs die nötige Brutalität, aber sobald er in die cleanen Gesangspassagen wechselt, geht dadurch den Songs die Luft aus. Der krasse Wechsel zwischen Aggression und netter Refraingefälligkeit mit dem Versuch Klargesang einzubauen, stört mich etwas, denn die eigentliche Stärke der Band zeigt sich immer dann, wenn das Gaspedal durchgetreten wird.
Alles in allem ist das zweite Album "The Collector" gelungen und überdurchschnittlich gut, aber ich hoffe, dass sich die Band zukünftig mehr auf das Aggressionslevel konzentriert, denn zu viele Ideen oder Variationsmöglichkeiten können auch eine Grundausrichtung verwässern. Und sind wir doch mal ehrlich: Metal-Fans bevorzugen doch lieber Bier als Wasser!
Line-up:
Ola Svensson (vocals)
Johan Svensson (guitar)
Marcus Skantz (guitar)
Jonathan Sennö (drums)
Tobias Ohlsson (bass)
Kristoffer Ling (synth)
Tracklist
01:Machine (3:53)
02:Stand Alone (3:25)
03:Thrown Down (4:27)
04:The Atheist (5:59)
05:Used To Be Mine (4:39)
06:A Barren Country And The Walking Dead (4:33)
07:Man O'Mankind (5:31)
08:The Fall (5:18)
09:Bulwark (6:29)
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