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Wheeler Brothers / Portraits
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Für das deutsche Label Blue Rose Records ist es ja mittlerweile zur geliebten Pflicht geworden, alljährlich beim SXSW (einem stadtübergreifenden Musikfest) in Austin, Texas aufzulaufen, neue hochkarätige Bands ausfindig zu machen und diese dann auch unter Vertrag zu nehmen. Im Jahr 2012 räumten auf diesem Event die Wheeler Brothers mit fünf Auszeichnungen ganz mächtig ab und machten auch die Abgesandten besagter Plattenfirma zu Fans ihrer Musik. Logischerweise wurde dann von deren Seite auch nicht lange gezögert und ein Deal für Deutschland klargemacht.
In den USA (und auch bei uns über die einschlägig bekannten Mailorder) war das nun vorliegende Debüt der Wheeler Brothers bereits im Sommer 2011 erhältlich, aber wie es manchmal so ist, kann es schon mal ein bisschen dauern, bis die breitere Öffentlichkeit Wind von einer Scheibe bekommt. Aber lange Rede kurzer Sinn haben wir es hier tatsächlich mit drei Brüdern zu tun. Während Nolan Wheeler scheinbar der Leader ist, sind seine direkten Blutsverwandten Tyler (am Bass) und Patrick (Schlagzeug) für den Maschinenraum, sprich die Rhythmusabteilung verantwortlich.
Zusammen mit Nolan an der Bühnenfront, und somit weit mehr im Fokus, stehen dagegen Danny Matthews und A.J. Molyneaux, die an unterschiedlichen Saiteninstrumenten und außerdem als Co-Lead-Sänger tätig sind. Wer auf dieser Scheibe nun welchen Song ins Mikro flötet, bleibt leider ungeklärt, soll aber erstmal auch nicht unbedingt von größtem Interesse sein, da jeder der Beteiligten diesbezüglich eine richtig gute sowie souveräne Vorstellung abliefert.
Direkter Übergang zu den Songs: Auch wenn diese grob unter dem Begriff 'Americana' einsortiert werden können, so haben die Wheeler Brothers hier die deutlich verschärfte, sprich rockige Variante am Start. Folk? Ist durchaus auszumachen. Country? Ohne Frage mit dabei! Singer/Songwriter-Material? Unverkennbar. Aber wenn man auf den Grund der Herzen dieses Quintetts schaut, dann sind sie unverkennbar Rocker, die es mit einem ganz feinen Händchen schaffen, alle gesammelten Einflüsse in ihre Songs zu kulminieren.
Da wird zum Beispiel in einen kerzengeraden Rocker wie "Mississippi" das herzerweichende Glockenspiel von Nolan Wheeler eingebaut, das den Hörer einfach nur wünschen lässt, am Ort des Geschehens zu sein, um all das Gute und Böse der beschriebenen Geschichte hautnah mitzuerleben. Und direkt im Anschluss gibt es mit "Home For The Holidays" gefühlsmäßig (und nicht -duselig) dermaßen einen zwischen die Lichter, dass einem gar eine selige Band wie Trapeze (zugegebenermaßen nur mit dem Sound deren ersten Albums von 1970) wieder allzu gegenwärtig wird.
Es ist eigentlich auch gar nicht notwendig, auf weitere Tracks von "Portraits" einzugehen. Hier wird Americana (oder auch Roots Rock, Alternative Country etc. etc.) im bestmöglichen Gewand zelebriert. Austin, Texas hat diesbezüglich ganz sicher eine Sonderstellung als hervorragendes Pflaster für junge Bands mit wahnsinnig viel Talent. Falls bei euch auch nur ein gewisses Faible für diesen Stil vorhanden sein sollte, dann auf jeden Fall mal die Wheeler Brothers anchecken, denn es lohnt sich wirklich.
Und wenn die Jungs jetzt schon bei Blue Rose unter Vertrag stehen, dann dürfen wir uns sicher auch begründete Hoffnungen machen, dass sie eventuell auch mal die eine oder andere deutsche Bühne unsicher machen werden.
Line-up:
Patrick Wheeler (drums & percussion) Tyler Wheeler (bass) Nolan Wheeler (vocals, acoustic & electric guitars, piano, glockenspiel) A.J. Molyneaux (vocals, lap steel, banjos, violin) Danny Matthews (vocals, electric guitars, melodica) With: Mark Hallman (accordion - #11, pump organ - #3) Shane Pitsch (trumpet) Raul Vallejo (trombone) Chris Wright (cello)
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