Wired / Same
Wired Spielzeit: 45:01
Medium: CD
Label: Marque Records, 2007
Stil: Rock

Review vom 07.04.2007


Markus Kerren
Also, ganz ehrlich, die Geschichte zu dieser Platte (bzw. CD, um mal auf der Höhe der Zeit zu bleiben) ist eigentlich ganz schnell erzählt. Wired bieten exakt dieselben Bandmitglieder auf, wie die AC/DC-Coverband Back In Black, die sehr erfolgreich seit dem Jahr 2001 Amerika rauf und runter, von Toronto bis Puerto Rico, betourt haben.
Unter dem Bandnamen Wired versucht man nun, die einverleibte und geliebte Musik der in Sidney gegründeten Lieblingsband mit eigenen Songs in die Welt zu tragen. Und ja, es hört sich seeehr nach AC/DC an. Sehr! Das Label-Info lässt uns wissen, dass Darren Caperna am Mikro in der Coverband sowohl Bon Scotts, als auch Brian Johnsons Stilistiken perfekt einfing und wiedergab.
Das mag sein, aber auf dem selbst betitelten Debüt des Quintetts klingt Caperna stimmlich ausschließlich nach Brian Johnson in seinen besten Jahren.
Ansonsten gibt es alle Qualitätsmerkmale, über die auch die von den Young-Brüdern geführte Band verfügt, zu belauschen. Purer Rock'n'Roll! Drei Akkorde, ab und zu mal von einem vierten ergänzt, ein dampfender Bass und solide, straighte, nicht allzu oft vom Grundrhythmus abweichende Drums, der knarzige Gesang und die dreckigen Gitarren garantieren ein kurzweiliges und zum Lächeln anregendes Hörereignis.
Es rockt und rollt sehr heftig, sodass man bezüglich der flüssigen Erfrischungen, die man beim Genuss des Albums zu sich nimmt, öfters mal Gefahr läuft, das sich selbst gesetzte Speed-Limit gehörig zu überschreiten. Und der geneigte Freund von Lungenschäden verursachenden, legalen Inhalierungsstäbchen verzichtet beim schieren Sound von Capernas Stimme doch auch gerne ab und zu nachdenklich mal darauf, sich den nächsten Sargnagel anzustecken und zieht es vor, die Luftgitarre oder Luftdrums zum Einsatz kommen zu lassen. Sozusagen könnte man das Album gesundheitsmäßig mit 'Fifty-Fifty' auf den Punkt bringen *g*.
Zu den Songs an sich kann man nur sagen, dass sie nicht (noch mehr) AC/DCger sein könnten. Aber auch, dass hier keine direkten Riffs, Licks oder Melodien geklaut, sondern lediglich das Konzept der Australier zu 100 % übernommen wurde. Was mir persönlich sehr gut gefällt ist (und die 'Die-Hard-Fans' mögen es mir verzeihen), dass hier mehr Power, mehr Hunger und Frische vorhanden ist, als ich sie auf den letzten AC/DC-Longplayern gehört habe.
Der AC/DC-Spirit ist wie eine zweite DNA in die Band aus Dallas, Texas, eingeflossen und dadurch zaubert sie jetzt ihre eigenen Interpretationen hervor.
Dieses Album macht Spaß und zur Hölle mit irgendwelchen 'Szene-Sheriffs', die diesem Fünfer reinen Plagiatismus vorwerfen.
Gegenfrage: Wieviel Chuck Berry ist eigentlich in Keith Richards?
Wieviel Freddie King in Stan Webb und
wieviel Robert Johnson in Eric Clapton?
Eigenständigkeit wird hier zwar kaum geboten, aber für alle, die Lust am Feiern und gutem Rock'n'Roll haben, dazu die Wartezeit auf das neue AC/DC-Album (das in diesem Jahr erscheinen soll) überbrücken wollen, ist Wired genau das richtige.
Und Sheriffs? Die haben (außer dem, den Bob Marley erschossen hat) eh nicht viel im Rock'n'Roll zu suchen!
Anmerkung der Redaktion:
Wie uns die Plattenfirma mitteilte, hat die Band ganz aktuell den Namen geändert und nennt sich nun Stripwired. Nicht genug damit, auch das Cover der CD und der Bandlink haben sich gändert. Den neuen Link und (man weiß ja nie), auch den alten Link findet ihr wie immer im Linkblock.


Line-up:
Mike Mroz (guitar)
Mike Wagner (guitar)
Darren Caperna (vocals)
Taylor Smith (bass guitar)
Jay Benzi (drums)
Tracklist
01:Doghouse
02:Another Shot
03:Drop The Bomb
04:Backdoor
05:Fifty Cent Millionaire
06:Break Las Vegas
07:Knock Me Out
08:Cat Drag
09:Walk Away
10:Burn Bitch Burn
11:Dirty Love
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