The Wishing Well / 05.10.2013 Franks Bodega, Großkarlbach
Franks Bodega The Wishing Well
Franks Bodega, Großkarlbach
05. Oktober 2013
Konzertbericht
Stil: Pop, Folk, Rock
Konzertbericht


Artikel vom 11.10.2013

       
Markus Kerren                  Sabine Feickert
Wieder mal führt unser Weg (durch S**wetter) nach Großkarlbach, wo sich erneut Gäste aus Down Under in Franks Bodega eingefunden haben. Mit gleich sieben Musikern bevölkert The Wishing Well die eigens für diesen Anlass vergrößerte Bodega-Bühne.
The Wishing Well Die Australier Jai und Rivkah Larkan touren bereits seit 2008 durch die ganze Welt. Neben Clubs und Festivals (darunter auch so namhafte wie das Montreux Jazz Festival 2010, das dänische Skagen Festival 2010 oder die Galway Session 2009) zählen auch Straßen und U-Bahnhöfe des australischen, amerikanischen und europäischen Kontinents zu ihren Bühnen. Noch – denn was sie aus diesen Erfahrungen schöpfen, fließt wohl sehr direkt in ihre Musik ein. Mit ihrer Mischung aus Pop, Folk, Rock, kombiniert mit Streichern präsentieren sie einen zwar einerseits ungewöhnlichen, andererseits aber sehr eingängigen Mix, der durchaus Chancen hat, in die ganz großen Hallen Einzug zu halten. Die Bandbesetzung wechselt um den harten Kern Jai und Rivkah von Zeit zu Zeit und Kontinent zu Kontinent, in der Bodega wusste das gerade aktuelle UK/Europe Team auf der Bühne zu begeistern.
The Wishing Well Schon seit Mai tingeln sie wieder durch die kleinen Clubs sowie auf diversen Festivals (Umsonst & Draußen, VW-Festival) des europäischen Kontinents und können sich als gut eingespieltes, professionell agierendes Team präsentieren. Mit im Gepäck haben sie ihre beiden Longplayer "Life On The Border" (2008) und "Fire In The Valley" (2010), die am Merchandisestand direkt erworben werden können. The Wishing Well sind, wie viele andere Musiker in den kleineren Clubs auch, wirklich independent, sie produzieren ihre Alben in Eigenregie, managen ihre Touren und den CD-Verkauf selbst und leben von dem, was ihre Musik einbringt.
The Wishing Well Die erstreckt sich über ein Spektrum von federleichten, poppig-folkigen Songs wie dem Opener des Bodega-Gigs ("The Fallen") bis hin zu (alternativ) rockenden Nummern wie "Before You Knew Me". Jai, der sicht- und spürbar die Fäden (wie auch die Regler der mitgebrachten, eigenen Soundanlage) in der Hand hält, räumt seinen Musikern dabei freigiebig Gelegenheit zum Solieren ein.
So erfolgt bereits beim zweiten Track des Auftritts ein schönes Pianosolo, das sich sehr geschmeidig in den Song einfügt. Natürlich dürfen auch Alleingänge des Bassisten sowie Schlagzeugers nicht fehlen, aber das Hauptaugenmerk des Publikums liegt an diesem Abend auf den schwer in Schale geworfenen Ladies an den Streichinstrumenten. Und die umgarnen die Anwesenden geradezu mit ihren bittersüßen Melodien, während sie die gebrachten Tracks auf ganz spezielle Weise komplementieren. Besonders die temperamentvolle Violinistin Azita Mehdinejad lässt das The Wishing Well Publikum mit ihrem ausgiebigen und virtuosen Solo den Atem anhalten und um die zahlreichen Weingläser der Bodega bangen.
Die Musik von The Wishing Well ist – ganz objektiv eingeschätzt – geradezu prädestiniert, auf ziemlich breiter Ebene erfolgreich zu sein. Die Songs sind äußerst sorgfältig ausgearbeitet und arrangiert, die Gesangsmelodien sehr eingängig, die Texte behandeln die Liebe, den Frieden und die Unsinnigkeit von Kriegen, während die Streichinstrumente nochmal zusätzliche Gefühle beim Zuhörer wecken (wollen). Die Anwesenden in der Bodega waren an diesem Abend so gerührt, wie es vielleicht – eine Überraschung wäre es nicht – schon sehr bald sehr viel mehr Musikfans bundesweit sein werden.
Und erneut herzlichen Dank und Anerkennung an Frank Mallm, der Enthusiast genug ist, immer wieder wenig bekannte Musiker aus aller Welt in seine Bodega einzuladen.
The Wishing Well
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