Yes / Symphonic Live
Symphonic Live Spielzeit: 45:21 (LP 1), 31:10 (LP 2)
Medium: Do-LP
Label: Eagle Records, 2015
Stil: Progressive Rock

Review vom 17.05.2015


Holger Ott
Kaum eine namhafte Band hat es nicht schon einmal probiert. Was ich meine ist die Zusammenarbeit mit einem symphonischen Orchester. So auch die Prog-Rocker von Yes, wobei es bei ihnen am passendsten erscheint. Ihre Kompositionen sind oft im Bombast angesiedelt und schreien förmlich danach von Streichern untermalt zu werden.
Bereits im Jahr 2002 ist das Doppel-Album "Symphonic Live" erschienen und wurde nun, im Zuge der Auferstehung der Langspielplatte in überarbeiteter Form reanimiert. Ob dadurch ein besseres Hörgefühl entstanden ist, wage ich zu bezweifeln. Hier geht es wohl lediglich darum, sich an dieses Meisterwerk zu erinnern und den Geldhahn ein wenig sprudeln zu lassen. Das Werk ist wohl hauptsächlich für Sammler interessant, denn parallel kann man zur qualitativ höherwertigen CD greifen.
Das European Festival Orchestra unter der Leitung von Wilheilm Keitel bekommt auch nur zwei kleine Solo-Parts jeweils als Intro der ersten LP auf Seite eins und zwei. Beide klingen sehr leichtfüßig und steigern sich, trotz kurzer Spielzeit, in hohe Dramatik. Im weiteren Verlauf stehen natürlich Yes absolut im Vordergrund und werden nur aus gefühlter weiter Ferne von Streichern und Flötisten begleitet. Somit handelt es sich bei dieser Veröffentlichung um eine 'Best Of'-Ausgabe ihres Schaffens mit dezentem Applaus der Zuschauer im Saal.
Yes greifen hierbei auf Altbewährtes zurück und so kommen unter anderem ihre Klassiker "Close To The Edge", "Starship Trooper" und natürlich "Owner Of A Lonely Heart" zum Einsatz. Ein Vergnügen dem beizuwohnen ist es allemal und ich gebe den Rat, sich das Ganze über Kopfhörer anzuhören und dicht neben dem Plattenteller zu verweilen, um weite Wege beim Wenden der Scheibe zu vermeiden.
"Symphonic Live" ist ein empfehlenswerter Meilenstein in der Geschichte von Yes. In ihrer besten Besetzung zeigt sich die Band in Höchstform und beweist mit dieser Doppel-LP, dass kaum ein Genre besser mit Orchester-Beleitung harmoniert, als progressiver Rock.
Line-up:
Jon Anderson (vocals)
Steve Howe (guitar)
Chris Squire (bass)
Tom Brislin (keyboards)
Alan White (drums)
European Festival Orchestra
Tracklist
Side A:
01:Overture
02:Close To The Edge

Side B:
01:Orchestral Intro
02:Long Distance Runaround
03:Don't Go
04:Starship Trooper

Side C:
01:And You And I
02:I've Seen All Good People

Side D:
01:Owner Of A Lonely Heart
02:Roundabout
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