Zero Division / Into The Unknown
Into The Unknown Spielzeit: 28:12
Medium: EP
Label: Eigenproduktion, 2013
Stil: Hard Rock

Review vom 07.04.2013


Holger Ott
Leider ist es nur eine EP geworden. Zero Division haben deutlich mehr Potenzial als es die sechs Songs auf "Into The Unknown" widerspiegeln. Da es die zweite EP in Folge ist, wird es langsam Zeit, dass sich die Band dazu entschließt, einen Longplayer zu produzieren oder sogar einen Live-Mitschnitt. Bei der Wucht ihrer Musik wäre es garantiert eine Freude.
Schnell und mit vollem Getöse startet diese Scheibe. "Life Is Today" bringt die Schnelllebigkeit der heutigen Zeit auf den Punkt. Passend dazu ist der Opener. Hohes Tempo, druckvoller Sound, top Gitarren aber mit einer noch etwas verhaltenen Stimme des Sängers Rufus Blake. Dieses kleine Manko ändert sich aber bereits beim herausragenden Titeltrack, "Into The Unknown", einem sehr angenehmen Softrock-Stück mit Hitcharakter. Hier lassen sich alle Musiker geschmeidig treiben und liefern somit genau das Gegenteil von "Life Is Today" ab.
Dass die Band aber nicht in die Schmuseschublade gehören will, zeigt das Quintett mit den beiden folgenden Nummern. "Desolation Road" ist so, wie es der Titel ankündigt. Viele Tempowechsel und Breaks bestimmen die Reise auf der Road, die gerade deshalb zu einem spannenden Trip wird. Dazu wird auch wieder auf das Gaspedal getreten und ab geht die Fuhre. "Wheel Of Time" ist nach derselben Machart, allerdings läuft der Song deutlich gleichmäßiger im hohen Tempo. Passende Solo-Einlagen des Gitarristen Jonny C. Maverick sorgen dabei immer für die Highlights in den jeweiligen Passagen eines jeden Werkes.
Das letzte Musikpaar auf "Into The Unknown" wird ganz ruhig eingeleitet. "Starchaser" beginnt mit leiser Stimme, zarten Gitarren und einem weichen Keyboardteppich, ausgerollt von Nathan Sky, dem Mann an den Tasten. Nach gut einer Minute zündet dann die Rakete zu den Sternen und geht mit lautem Getöse auf die jagt nach fernen Galaxien. Das ist es, was Hard Rock-Fans lieben und brauchen und genau aus diesem Grund legen Zero Division mit dem abschließenden "Vendetta's Calling" noch eine Kohle nach. Die Gitarre ist in diesem Stück übrigens besonders klasse. Deshalb bin ich auch so betrübt, dass die Freude bereits nach achtundzwanzig Minuten vorbei ist. Mein Wunsch nach Mehr wird hoffentlich beim nächsten Silberling der Band erhört.
Mein Fazit: Die EP ist sehr gut. Leider lässt sich das immer schwer an den Fan bringen. Kaum ein Händler stellt sich EPs in die Regale. Somit ist die Band darauf angewiesen, diese bei ihren Konzerten anzubieten. Leider trifft man dadurch nicht im vollen Umfang den Kreis derer, die man damit erreichen möchte. Zwangsläufig bleibt nichts anderes übrig als in den sauren, bedeutet kostspieligen Apfel zu beißen, um eine komplette CD zu produzieren. Es wäre schade, wenn eine Truppe mit solchem Können mangels finanzieller Masse wieder im Untergrund verschwinden würde.
Line-up:
Rufus Blake (vocals)
Jonny C. Maverick (guitar)
Nathan Sky (keyboards)
Matt O. (bass)
Luke McLovin (drums)
Tracklist
01:Life Is Today
02:Wheel Of Time
03:Zero Division
04:Starchaser
05:Desolation Road
06:Vendetta's Calling
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