Search Us On Facebook

Liken, Adden, Teilen - immer mehr Musiker und Fans sind auf Zuckerbergs Gesichterbuch vertreten. Doch nicht immer wissen sie auch, was sie da tun. Und bei Einigen heißt es nicht "Find Us On Facebook" sondern "Search Us On Facebook". Versteckspielen macht zwar Spaß, aber manchmal wäre es doch schön, wenn es auch einfacher ginge.



Zwischenruf vom 06.09.2012


Sabine Feickert
Seit gut einem Jahr heißt es bei RockTimes "Find us on Facebook". Und etwa seit dieser Zeit geben wir in unseren Reviews die Facebook-Seiten der Bands als externen Link an, wenn, ja, wenn wir sie denn finden...
»I was looking for you-ou-ou-uu« singt die gute Patti in "Redondo Beach" und der RockTimes-Redakteur stimmt klagend ein.
Zumeist klappt es ja, aber immer wieder mal finden wir nur ein Personenprofil (ganz einfach erkennbar am Button [+1 FreundIn hinzufügen]). Pfeifen wir nun auf den Cult Of Personality oder entwirren wir die verwirrende Vielfalt dieser Strange World?
It's My Life - das Personenprofil
Gedacht ist das für alles, was man über sich persönlich mitteilen will: Drunk In The Morning am letzten Wochenende; hey Kumpels, ihr findet mich in dieser Kneipe; das find ich witzig; Wettermeldungen, die die Welt nicht interessieren; aktuelle Lieblingssongs und die Familienfotos für Tante Hilde. Theoretisch kann man abstufen, wer die Postings zu sehen kriegt, in der Praxis wird oft unüberlegt gepostet. Da werden die Sufffotos dann nur den Freunden und nicht der Familie zugänglich gemacht, das Schönste aber wird zum neuen Profilbild gewählt und beschert Tante Hilde einen halben Herzkasper.
Es ist möglich eine Message In A Bottle abzuschicken (Facebook nennt das Nachrichten), die dann nur der gewünschte Empfänger bekommt. Ist dieser gerade online, laufen diese Nachrichten in den Chat. Blöderweise ist zu sehen, wer von den Kontakten gerade online ist und ehe man sich versieht, wird man angechattet. Als Frau gern auch mal von irgendwelchen heiratswütigen Männern, als Musiker ganz sicher häufiger mal von enthusiastischen Fans. Als Musikerin … ojeh, das will ich mir gar nicht ausmalen....
Für kleine Bands kann der ganz direkte Contact zu den Fans natürlich sinnvoll sein, aber welche Band hat denn ernsthaft vor, eine kleine Band zu bleiben?
Facebook schränkt die Anzahl der 'Freunde' auf 5000 ein – allein dieser Aspekt sollte schon zeigen, dass das Personenprofil nicht der richtige Weg ist, um eine Band oder Location zu promoten.
Auch rein rechtlich ist es zumindest umstritten und bietet Abmahn-Anwälten eine breite Angriffsfläche.
Notwendig ist ein Personenprofil aber auf jeden Fall als »Ticket« – nein, nicht »To Ride«, sondern 'To Post' für alle nachfolgenden Möglichkeiten.
Come Together - die Gruppe
Eine Gruppe ist sowas wie ein Stammtisch im Nebenzimmer, man bleibt unter sich und kann alles mögliche und unmögliche (meist zu einem gemeinsamen Thema) bequatschen. Zu Gruppen kann man hinzugefügt werden (oftmals ungewollt). Was in der Gruppe gepostet wird, ist nur in der Gruppe sichtbar und kann nicht geteilt werden. Sie bietet sich für Musiker als 'Fanforum' an, in das 'ausgewählte' Mitglieder als One Of Us eingelassen werden. Oft finden sich in Gruppen Leute mit gemeinsamen Interessen wie zum Beispiel bestimmte Musikrichtungen. Gruppen können offen sein (für jeden Facebookler sichtbar, aber nicht für die Außenwelt). Bei geschlossenen Gruppen sind Gruppenname und Zugehörigkeit für alle sichtbar, Beiträge nur für Gruppenmitglieder; in versteckten Gruppen ist alles nur für Mitglieder sichtbar.
The Great Gig In The Sky - Veranstaltungen
Veranstaltungen dienen dazu, Gigs, Festivals oder Autogrammstunden anzukündigen, dazu einzuladen und Leuten die Möglichkeit zu geben, ihren Senf dazu abzugeben. Das reicht von Pleased to meet you bis Far Far AwayKeine Zeit – bis zu "welcher Dödel hat mich denn hier eingeladen?"
In Veranstaltungen können – nein müssen Orts- und Zeitangaben, sowie weitere Infos (wie beispielsweise "wo gibt’s Tickets") rein. Wenn die Veranstaltung rum ist, ist sie nur noch mit Verrenkungen auffindbar. Veranstaltungen können öffentlich sein, dann sind sie auch von außen sichtbar. Veranstaltungen zu erstellen bietet sich vor allem für Locations und Bands an. Öffentliche Veranstaltungen können geteilt werden, d.h. Fan A sieht, dass seine Band in Hinterzupfenhausen spielt. Dann kann er das an seiner Pinnwand teilen, so dass all seine Freunde es sehen können. Und sobald er auch nur vielleicht dahingeht (und die entsprechende Option bei der Veranstaltung anklickt), kann er Freunde einladen, was mit Vorliebe ohne geografische Rücksicht geschieht und dann zu solchem Senf wie Far Far Away führt. Zusätzlich gibt es Veranstaltungen für Freunde und Veranstaltungen nur für eingeladene Gäste.
Two Sides To Every Story - Fanseite
Und schließlich und endlich das, was wirklich jede Band haben und pflegen sollte: die Seite (früher Fan-Page). Hier ist das angebracht, was leider immer noch Viele versuchen über ein Personenprofil abzudecken: Die Hinweise auf das neue YouTube Video, bevorstehende Gigs (Tourtermine), CD-Veröffentlichungen und natürlich (wichtigwichtig!!) der Link auf CD-Reviews, Konzertberichte, Interviews.
Seiten haben einen 'Gefällt mir'-Button, wer den drückt, wird zukünftig in seiner 'Timeline' (die eigene, ganz individuelle Startseite, die ständig mit aktuellen Informationen der Freunde und 'gelikten Seiten' gefüttert wird – wer will schließlich schon Yesterdays Papers?) über die Mitteilungen dieser Seite informiert.
Ein bisschen sorgsam sollte mit der Veröffentlichungsfrequenz umgegangen werden, denn die immer gleichen 3 Mitteilungen im 5-Minuten-Takt gepostet, wirken schnell ein bisschen spammig. Mitteilungen von Seiten können geteilt werden, sieht Fan B also, dass seine Band ein neues Video online gestellt hat, kann er das an seiner Pinnwand teilen, damit all seine Freunde es sich schnell anschauen können.
Seiten sind (sofern keine Altersbeschränkung angegeben ist) auch von außen sichtbar.
Es gibt mittlerweile auch etliche Tools (Ein ausführlicher Artikel dazu findet sich auf dem Allfacebook-Blog), um auf Fan-Seiten Hörproben unterzubringen und so den Fans die Möglichkeit des Listen To The Music einzuräumen.
Da es noch immer Musikliebhaber gibt, die aus den unterschiedlichsten Gründen (z.B. Datenschutz!) keinen Facebook-Account haben wollen, wäre es hier sinnvoll, ein Tool auszuwählen, das auch ohne Facebook-Account funktioniert und zumindest ein Reinhören ohne Datenpreisgabe ermöglicht.
Show Me The Way - Einen Wegweiser auf die Homepage stellen
Der Link auf genau diese Seite gehört möglichst gut sichtbar auf die Bandhomepage, denn die Facebook-Suchfunktion ergibt manchmal 'etwas sonderbare' Ergebnisse.
Genau überlegt werden sollte, ob die Facebook-Seite für Eintragungen von Fans gesperrt wird oder nicht. Auch wenn vielleicht die Befürchtung unliebsame Beiträge an der Pinnwand zu finden nicht von der Hand zu weisen ist, sollte eine Fan-Seite doch in erster Linie der Communication dienen, denn für einseitige Bekanntmachungen gibt es die Homepage.
Help! - Wenn's mal klemmt
Immer wieder mal treten Fragen und Problems zu Facebook auf. Neben den einschlägigen Suchmaschinen gibt es auch eine ganze Reihe von Blogs und (wen wundert's?) Facebook-Seiten zu diesen Themen. Eine kleine Auswahl davon ist unten aufgelistet.

An dieser Stelle einen ganz herzlichen Dank an Annette Schwindt von schwindt-pr, die mein erster Anlaufpunkt in solchen Fällen ist und schon mehrfach eine große Hilfe war.
Hier ein paar hilfreiche Links, ohne Anspruch auf Vollständigkeit: