Alvin Lee & Ten Years Later / Live At Rockpalast
Live At Rockpalast Spielzeit: 63:27 (CD), 69:00 (DVD)
Medium: CD/DVD
Technische Daten:
Sound: Dolby Digital 5.1 Surround, PCM Stereo
Bildformat: 4:3
Sprache: Englisch
Untertitel: Keine
Region Code: 0 (weltweit abspielbar)
FSK: 0 (ohne Alterseinschränkung)
Label: Repertoire Records, 2013 (1978)
Stil: Rock, Blues Rock


Review vom 11.07.2013


Markus Kerren
Es war in der Nacht vom 15. auf den 16. September 1978, als der Auftritt von Alvin Lee & Ten Years Later in der ausverkauften Essener Grugahalle stattfand. Nachdem zuvor Peter Gabriel und die Paul Butterfield Blues Band bereits für großartige Stimmung gesorgt hatten, war die Spannung, was 'Captain Speedfinger' und seine neue Band wohl abliefern würden, fast greifbar. Und das nicht nur in der Halle, sondern auch bei den damals bereits Millionen von Zuschauern vor dem Fernsehgerät.
Wie sich aber sehr schnell herausstellte, hätte sich niemand Sorgen zu machen brauchen, denn bereits der Opener "Gonna Turn You On" ließ mit seinen rockigen Riffs sowie den beherzten Soli des Frontmanns keine Fragen offen. Zum diesem Zeitpunkt hatte das Trio mit "Rocket Fuel" gerade mal ein Album veröffentlicht, das aber schon seine Klasse verriet. Daraus wurde sowohl der bereits erwähnte Eröffnungssong wie auch "Ain't Nothin' Shakin'" (das auch auf dem Nachfolgealbum
Ride On in einer neuen Version vertreten ist), gespielt.
Eingerahmt von diesen beiden Tracks wurde der ganz starke Blues "Help Me", den nicht nur Alvin Lee selbst, sondern auch der Rest der Band mit sehr viel Feeling zum Besten gab. Und hatte Tom Compton an den Drums bereits bei "Ain't Nothin' Shakin'" seine solistischen Fähigkeiten unter Beweis gestellt, so ist "Bass Boogie" ein Showcase für den Mann am Langholz, Mick Hawksworth, der sich hier solistisch mal so richtig austoben durfte. Wie schnell und auf den Punkt genau Alvin Lee nach dieser doch längeren Pause wieder über das Griffbrett seiner Gitarre fliegt, lässt dann schon anerkennend die Kinnlade nach unten sinken.
Die Nummer "Hey Joe" brachte der Flitzefinger in diesen Jahren immer zu Ehren seines alten Woodstock-Freundes Jimi Hendrix. Und er brachte sie richtig gut, mit etwas geändertem Arrangement und definitiv ganz eigener Note versehen. Hatte Lee im Herbst 1978 noch Lust, zum ca. 13.000sten Mal "I'm Going Home" zu spielen? Keine Ahnung, aber falls nicht, dann merkt man ihm dies zu keiner Sekunde an. Ten Years Later zelebrierten diese Hymne etwa neun Minuten lang mit Inbrunst und ungezügelter Spielfreude. Eine einzige Party ist das!
Die damalige Fernsehübertragung musste, aus welchen Gründen auch immer, nach diesem Klassiker abgebrochen werden. Aber glücklicherweise sind die an diesem Abend gespielten vier Zugaben in Form von "Choo Choo Mama", "Rip It Up", "Sweet Little Sixteen" und "Roll Over Beethoven" auf dieser DVD ebenfalls enthalten und runden diesen saustarken Auftritt mit viel Power und Spaß an der Sache ab. Man bedauert aufrichtig, dass dieser Gig nach knappen siebzig Minuten schon zu Ende war.
Sowohl am Bild wie auch am Sound dieser DVD (wie auch CD, die songtechnisch identisch ist) gibt es kaum was zu bemängeln. Schade ist lediglich, dass "Choo Choo Mama" (jeweils) bereits mitten im Song beginnt, was sehr wahrscheinlich an technischen Problemen gelegen haben muss. Aber von dieser kleinen Makulatur abgesehen, haben wir es hier mit einer ganz hervorragenden Momentaufnahme, einem großartigen Vermächtnis des in diesem Jahr so plötzlich
verstorbenen Engländers aus Nottingham zu tun, der seine letzten Jahre in der Wahlheimat Spanien verbrachte.
Definitiv kaufen und genießen!
Line-up:
Alvin Lee (guitar, vocals)
Mick Hawksworth (bass)
Tom Compton (drums)
Tracklist
CD:
01:Gonna Turn You On
02:Help Me
03:Ain't Nothin' Shakin'
04:Bass Boogie
05:Hey Joe
06:I'm Going Home
07:Choo Choo Mama
08:Rip It Up
09:Sweet Little Sixteen
10:Roll Over Beethoven
DVD:
01:Intro
02:Gonna Turn You On
03:Help Me
04:Ain't Nothin' Shakin'
05:Bass Boogie
06:Hey Joe
07:I'm Going Home
08:Choo Choo Mama
09:Rip It Up
10:Sweet Little Sixteen
11:Roll Over Beethoven
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