Opeth / Blackwater Park
Blackwater Park Spielzeit: 76:43 (CD), Audio Mix: 67:31, Making of: 34:46 (DVD)
Medium: CD/DVD-Box
Label: Sony (Music For Nations), 2010 (2001)
Technik DVD:
Audio language: englisch
Aspect radio of documentary: 4:3
Aspect radio of audio content screens 16:9
NTSC
FSK 0; E (Exempt)
Stil: Prog Rock /Death Metal
 


Review vom 28.04.2010


Andrea Groh
'Opet' ist eine Stadt aus dem Buch "The Sunbird" von Wilbur Smith, was dort übersetzt wird mit 'Stadt des Mondes'. Die 1990 gegründete schwedische Band Opeth fügte noch ein 'h' für ihren Bandnamen hinzu.
Die Anfangszeiten waren überschattet von häufigen Besetzungswechseln und Instabilität, deswegen sollte es bis 1995 dauern, bis das Debüt "Orchid" erschien. 1996 folgte "Morningrise". Das Konzeptalbum "My Arms, Your Hearse" von 1998 wurde von der Presse und Fans zwar gelobt und interessiert aufgenommen, gleichzeitig befand sich die Band in einer schweren Krise und stand kurz vor dem Aus. Doch Mikael Åkerfeldt war nicht bereit aufzugeben und so folgte mit "Still Life" 1999 noch ein Konzeptalbum.
Ab 2000 wendete sich das Blatt für Opeth zum Positiven. Dies begann mit dem Wechsel zu einem größeren Label, nämlich Music For Nations (die ersten drei erschienen bei Candlelight, die vierte bei Peaceville), gefolgt von einer US-Tour, bei der Mikael Steven Wilson von Porcupine Tree kennen lernte. Dieser war begeistert von der Musik der Schweden und beschloss, deren neues Album zu produzieren und auch als Gastmusiker mitzuhelfen.
Blackwater ParkDies verschaffte Opeth einen deutlichen Popularitätsschub und "Blackwater Park" wurde zu ihrem Durchbruchsalbum. Der Titel dieser CD wurde von der gleichnamigen, deutschen 70er Hardrock-Band inspiriert. Danach folgten bisher noch vier weitere Studioveröffentlichungen (2002: "Deliverance", 2003: "Damnation", 2005: "Ghost Reveries" und 2008: "Watershed"), mit der sich die Band einen festen Platz und eine eigene Nische in der Welt des Metal/Rock sicherte.
Was ist das Besondere an Opeth? Die Kombination aus progressiven Elementen und Death Metal. Die Musik ist manchmal eher hart und metallisch, manchmal sehr ruhig und akustisch, mal aggressiv, mal zart und verträumt, die Songs sind meistens komplex und überlang, ohne dadurch langatmig oder langweilig zu wirken. Aber der größte Trumpf der Band ist Sänger Mikael Åkerfeldt, der diesen Variantenreichtum stimmlich brillant ergänzt, dem ein Wechsel von gutem Klargesang und tiefem Grunzen gelingt, beides beherrscht er meisterhaft.
Dies macht die Musik einzigartig und faszinierend, ihr gelingt es, sowohl Prog-Fans als auch beinharte Death-Metaller zu begeistern, auch wenn letzterer Anteil in den vergangenen Jahren zugunsten experimentelleren Klängen zurückgeschraubt wurde .
Wer es etwas düsterer mag, vielleicht nur die neueren CDs besitzt und erfahren will, mit welcher Scheibe Opeth der Durchbruch gelang, kann sich nun zum zwanzigjährigen Bandjubiläum über die Wiederveröffentlichung von "Blackwater Park" freuen.
Dafür spricht einiges: der schöne Gesang und die großartige Musik, mit ihren Facetten aus Dunkelheit, verträumter Melancholie und Heavyness; die Mischung aus sanfter Verspieltheit und aggressiven Ausbrüchen, epischer Verträumtheit und vertrackter Komplexität. Hier wurden die besten Zutaten aus Progressive Rock und Death Metal kombiniert; wer eins davon mag und für das andere wenigstens Offenheit oder gar ebenfalls Begeisterung zeigt, hat hier einiges zu entdecken, was sich gar nicht alles in Worte fassen lässt, sondern einfach zum Genießen einlädt, zum Träumen und Schwingen mit bzw. auf den Klängen. Schlichtweg schön, zum darin Versinken.
Die "Legacy Edition" bietet noch einiges mehr als die ursprüngliche, normale CD:
Einen Live-Bonustrack mit einer humorvollen, selbstbeschreibenden Ansage von Mikael Åkerfeldt: »I am the Eros Ramazotti of Sweden«. Das stimmt schon irgendwie: Manche mögen für den italienischen Sänger schmelzen und schwärmen, während andere (inklusive mir) dieses eher bei Mikaels Stimme empfinden.
Dazu gibt es noch eine Bonus-DVD, diese enthält die Songs der CD (außer dem Live-Track) als 5.0 Audio Mix, außerdem ein "Making of" mit Eindrücken von den Aufnahmen im Studio und kurzen Interview-Sequenzen. Passenderweise kommt das Ganze im Digibook mit stilvollem (gegenüber der Erstauflage erweiterten) Booklet und Liner-Notes - erinnert optisch etwas an einen hübschen Gedichtsband.
Edle Verpackung für edle Musik - da stimmt alles.
Line-up:
Mikael Åkerfeldt (guitar, vocals)
Peter Lindgren (guitars)
Martin Lopez (drums)
Martin Mendez (bass)

Guest musicians:
Steven Wilson (production, guitars, piano, vocals - #2)
Markus Lindberg (3 eggs - #2)
Tracklist
CD:
01:The Leper Affinity (10:23)
02:Bleak (9:15)
03:Harvest (6:01)
04:The Drapery Falls (10:53)
05:Dirge For November (7:53)
06:The Funeral Portrait (8:44)
07:Patterns In The Ivy (1:52)
08:Blackwater Park (12:11)
09:The Leper Affinity live (9:26)
DVD:
5.0 Audio Mix of the original album
Documentary: The making of Blackwater Park
Externe Links: