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Anna Coogan & Daniele Fiaschi / The Nowhere, Rome Sessions
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»Diese junge Frau, die sehr gut Deutsch spricht, sollte man im Auge behalten.« So lautet der letzte Satz zum Auftritt von Anna Coogan beim Roepaen Festival 2011. Alles braucht seine Zeit und jetzt ist die Amerikanerin und ihr musikalischer Weggefährte Daniele Fiaschi mit einem neuen Tonträger auf dem Markt.
"The Nowhere, Rome Sessions" heißt das Album und wer die italienische Hauptstadt bisher noch nicht so mochte, wird seine Meinung definitiv schon nach dem ersten Hördurchgang ändern. Ich denke, jeder freut sich darüber, auf einer Konserve Livemusik zu hören, bei der man selber dabei war. Das abschließende "The Crucification" von Phil Ochs geschrieben, ist ein Stück von Anna Coogans Auftritt im ehemaligen Kloster Roepaen. Dann wurde im Festivalbericht ebenfalls das Stück "Streamers" erwähnt. Auch dieser Song ist auf vorliegender Platte verzeichnet.
Die beiden Protagonisten stellen wieder einmal unter Beweis, dass Musik keine Grenzen kennt und eine eigene Sprache spricht. Bis auf den Livetitel wurden die anderen acht Stücke vom Duo in nur zwei Tagen im römischen Nowhere-Studio eingespielt. "Crooked Sea" und "Back To The World" erblickten schon einmal das Licht der Tonträger, denn beide Kompositionen sind auf "The Nocturne Among Us" enthalten. Nichtsdestotrotz kann gegen eine Wiedergeburt dieser Art nichts entgegensetzt werden.
Ups, die Zeit vergeht wie im Tiefflug. "The Nowhere, Rome Sessions" ist moderne, begeisternde Roots Music mit einem Touch von Folk. An und für sich braucht Anna Coogan gar nicht auf Coversongs zurückzugreifen, aber auch hier zeigt sie dem Hörer, wie gefühlvoll sie mit anderen Songs umgehen kann, denn "The Wreck Of The Edmund Fitzgerald" von Gordon Lightfoot ist schon eine ganz feine Angelegenheit. Nicht nur hier ist es Daniele Fiaschi, der mit seiner ungemein gefühlvollen, sphärischen E-Gitarre immer wieder für einen tollen Hintergrund für Anna Coogans Gesang sowie der Akustischen sorgt. Der Italiener ist in dieser Spielart und auch mit seinen Soli ein Meister der Musik, die sich weiter als der Horizont erstrecken.
"Streamers" ist Anna Coogans dahingehauchte Andacht und filigran wie chinesisches Porzellan. Da muss Ruhe in den vier Wänden herrschen, um jedes Detail ihrer Kunst mitzubekommen. Neben Fiaschis feinem Ambiente erfreut uns die Musikerin mit ziseliertem Fingerpicking auf ihrem Arbeitsgerät. Herrlich!
Einen Hauch von Blues versprüht "How Will You Find Me". Hier sind beide Künstler mit der Akustischen unterwegs. So fällt dieses sehr persönliche Stück äußerst bodenständig aus. Mit "Indian Son" beginnt "The Nowhere, Rome Sessions" verhalten, aber im Laufe der Anna Coogan-Komposition zieht man wie ein Blitzlicht das Tempo auch etwas an. Daniele Fiaschi ist hier eher mit der gezupften E-Gitarre zu hören. Das folgende "Red Shoes, Black Dress" ist geprägt von einem ergreifenden Text und jetzt lässt der Italiener seinen Sechsaiter zeitweise klingen wie eine Lap Steel. Klasse! Es ist schon erstaunlich, wie sehr sich der Künstler in die Songs von Anna Coogan vertiefen kann, denn mit anderen Musikern spielt Daniele Fiaschi auch fetzigen Rock.
Wie gut das Duo live klingt, belegt das an die zehn Minuten grenzende "The Crucification" von Phil Ochs. Diese Nummer, in der der Gitarrist auch Mandolinentöne parat hat ist aus meiner Sicht das Highlight der Platte. Oh Mann, da kann eine Gänsehaut gar nicht vermieden werden. Diese Interpretation ist einfach genial gelungen. Zu einer ähnlichen Beurteilung kommt der Hörer auch bei allen anderen Nummern. "The Nowhere, Rome Sessions" ist beste Singer/Songwriter-Qualität und kann ohne Bedenken jedem Fan empfohlen werden.
Line-up:
Anna Coogan (acoustic guitar, vocals, stomp-bos) Daniele Fiaschi (electric guitar, harmony vocals, acoustic guitar - #7)
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