Carl Carlton And The Songdogs
Songs For The Lost And Brave
Songs For The Lost And Brave Spielzeit: 71:21
Medium: CD
Label: Ferryhouse (Warner), 2008
Stil: Rock & More

Review vom 23.11.2008


Roland Lieverscheidt-Pelzer
Was passiert, wenn zwei Peter Maffay-Mitstreiter (Carl Carlton & Pascal Kravetz) sich mit zwei Mothers Finest-Mukkern (Moses Mo & Wyzard) zusammentun? Es klingt verdächtig nach den Rolling Stones!
Zumindest die Musik weist unverkennbare Ähnlichkeiten auf. Carls verr(a)uchter Gesang hingegen kann natürlich nicht ganz mit dem guten Mick konkurrieren. Vielleicht lässt er deshalb auch die Cover-Version des alten Stephen Stills-Songs "For What It's Worth" von seinem Sohn (Suppenstar-Aussteiger Max Buskohl) sowie von Alt-Rocker Eric Burdon interpretieren. Der auf diese Weise zum 'Mehr-Generationen-Song' avancierte Titel macht wirklich Spaß!
Eric Burdon (der Mann, der den Song über 'das Haus der aufgehenden Sonne' zum Welthit machte) steuerte auch den Text zu "High In A Sweet Release" bei. Ein Track, der durchaus vom 72er Stones-Album Exile On Main Street hätte stammen können.
Überhaupt schimmert bei den meisten Stücken dieses Albums (wie auch schon bei den Vorgängern "Revolution Avenue" und Love & Respect) Carls Vorliebe für die größte Rockband aller Zeiten durch. Lediglich das Instrumentalstück "The Difference" will nicht so recht ins Stimmungsbild passen. Die stilistische Grauzone des Songs (sollte es eine Ballade, ein Blues oder gar ein Walzer werden?) irritiert die Rock-verwöhnten Hörmuscheln.
Dann schon lieber einen lohnenden Ausflug ins Mainstream-Lager, der mit "Heartworn Freeload" auch eingefleischte Tom Petty-Fans in Verzückung bringen dürfte. Der Meister der amerikanischen 'Mainstream-La La' hätte es wohl kaum besser kreieren können.
Speziell für "Shadow Of The Wind" verpflichtete Carl einige illustre Gäste wie Klaus Voormann (seines Zeichens Bassist und Zeichner des Beatles-Covers "Revolver"), Levon Helm (Drummer & Gründungsmitglied von The Band) sowie Larry Campbell (fiddelte u. a. für Bob Dylan,
Emmylou Harris und Elvis Costello). Das Ergebnis kann sich hören lassen. Eine wunderschöne Rock-Ballade mit herrlich klingenden Mandolinen.
Die absoluten Höhepunkte des Albums bieten für mich jedoch "King Of Nothing" als anspruchsvolle Ballade mit Ohrwurmcharakter und ein wenig Dire Straits-Feeling sowie der Opener "Spoke On The Wheel" in bester Keith Richards-Tradition.
Alles in allem ein absolut empfehlenswertes Album - nicht nur für die Verlorenen und Tapferen - sondern für alle Liebhaber der handgemachten Rock-Musik!
Line-up:
Carl Carlton (electric & acoustic guitars, slide guitar, percussion, lead vocals, bass, foot stomps)
Gary 'Moses Mo' Moore (guitars, background vocals)
Jerry 'Wyzard' Seay (bass, background vocals)
Zack Alford (drums, percussion, background vocals)
Pascal Kravetz (Hammond B3, grand piano, clavinet, accordion, acoustic guitar, percussion, background vocals)

Guestes:
Levon Helm (drums - #14)
Klaus Voormann (bass - #14)
Larry Campbell (mandolin - #14)
Max Buskohl & Eric Burdon (lead vocals - #4)
Jill Stevenson (lead vocals, acoustic guitar - #5, 8)
Justin Guip (drums, foot stomps, piano - #8)
Tracey Bonham (fiddle, violin - #1)
David Cast (tingsha chimes, soprano sax, baritone sax, wood flutes - #11, 12)
David Bernstein (trumpet - #2)
Stefan Pintev & The G-Strings (strings & string arrangements - #6, 15)
Jens Carstens (drums, percussion - #6)
Arnd Geise (bass - #6)
Tracklist
01:Spoke On The Wheel
02:Keep On Swingin'
03:King Of Nothing
04:For What It's Worth
05:Foot On The Rock
06:Mother Hardship
07:High In A Sweet Release
08:Dreamer
09:Shelter
10:Bring It On Home
11:Star-Crossed
12:With You
13:Heartworm Freeload
14:Shadow Of The Wind
15:The Difference
Externe Links: