German Kultrock Festival III Balver Höhle 01.09.2012 Vorbericht Stil: Rock Artikel vom 07.06.2012 Jochen v. Arnim

Einmal im Jahr musst du nach Balve! So in etwa könnte der moralische Imperativ lauten, den du dir selbst auferlegst. Denn, einmal im Jahr findet in der Balver Höhle das - in der Tat - kultige Rockfestival statt. Vor ein paar Jahren vollmundig als 'Kultrock' angepriesen, überrollte der Nimbus die Veranstalter schon lange vor dem ersten Durchlauf. Aber so ist das eben mit den Geistern, die man ruft und auch wenn der Begriff 'Kult' einerseits abgegriffen wirkt, weil er einfach zu häufig verwendet wird, so trifft er hier den Nagel auf den Kopf. Alles ist in der Tat Kult: die Atmosphäre in der Höhle, die Line-ups, die Menschen, die Stimmung. Wo kann es dir beim Eintritt auf das Festivalgelände passieren, dass du vom Chef persönlich begrüßt wirst? Nun, Balve macht es möglich, und zudem ist der auf diversen Plattformen äußerst rührige (Mit-)Organisator Guido Simm mit vielen Besuchern auch bekannt.

Nach den Killer-Line-ups der vergangenen Jahre wird das Festival 2012 unter das Motto "Five Types Of Rockmusic" gestellt und präsentiert sich mit einem abwechslungsreichen Programm, das sich wahrlich sehen lassen kann. Cover-Rock, psychedelische Töne, Blues (Rock), Krautrock und Hard Rock - Herz, was willst Du mehr. Nicht nur die fünf Bands versprechen einen heißen Abend, auch meine stillen Gebete nach der etwas 'frischen' Nummer vom Vorjahr sind erhört worden und die Geschichte wird ganze sechs Wochen früher steigen. Bitte ganz dick in den Kalender schreiben: 01. September 2012 - German Kultrock Festival III.

Denn dann werden ab dem Nachmittag in kurzweiliger Abfolge die Bands die Bühne erklimmen. Los geht es mit Punk Floyd, die sich als quasi Lokalmatadoren aus dem Pott dem Covern altbekannter Kracher aus den Sechzigern verschrieben haben. Mit - nomen est omen - Pink Floyd, Clapton, The Doors, Hendrix oder T. Rex haben sie schon oft die Hallen begeistert und werden auch in Balve dafür sorgen, dass die Höhle eine ordentliche v0 erreicht. Weiter geht es dann mit einem Berliner Ausflug in die psychedelischen Sphären dieser Welt, und was ist dafür geeigneter, als eine große Höhle, der man wunderbare Formen und Farben mittels Lichttechnik an die Wände projizieren kann? Aphodyl lautet der schöne Name dieses Quartetts, das sich der Musik von Hawkwind, UFO und Konsorten verschrieben hat, aber Wert darauf legt, keine Coverband zu sein.
Dann kommt schon der erste richtige Kracher des Abends, wenn mit Henrik Freischlader einer der wirklich Guten die Bretter erklimmt. Große Hallen und kleine Clubs sind von ihm und seiner Band bereits mit feinstem Blues Rock versorgt und begeistert worden. Er hat die Bühne schon mit einigen seiner berühmtesten Kollegen geteilt und man darf sich mit Fug und Recht auf ein Konzerterlebnis der Extraklasse freuen, wenn es in Balve dann zur Sache geht. Nicht minder kultig als das Festival an sich ist auch die Nummer 4 auf der Liste des Abends: Peter Panka's Jane sind mit Klaus Walz als Mitorganisator ja untrennbar mit dem Kultrock Festival verbunden, spielen bereits zum dritten Mal in Folge als Mit-Gastgeber auf und werden erneut Besucher aus ganz Europa ziehen. Was wir im letzten Jahr (mit dem damals noch fast brandneuen Line-up der Band) an internationalen Fans unter uns hatten, das war schon erstaunlich. Die unmittelbaren Nachbarstaaten mag man ja noch als 'normal' ansehen, aber hoch aus dem Norden Schwedens für einen Abend in einer Höhle anzureisen, das erfordert schon Leidenschaft!
Als Headliner haben die Herren über das Booking dieses Mal Demon's Eye feat. Doogie White aus Siegen nach Balve gelockt und darauf kann man sich wirklich freuen. Neben ihren mittlerweile berühmten Cover-Versionen alter Purple- und Rainbow-Klassiker haben sie in dieser Formation ja auch im vergangenen Jahr eine erste CD mit eigenem Material veröffentlicht, musikalisch angelehnt an die vorgenannten Bands, verleiht Doogie White dem instrumentalen Hochgenuss auch hier seine Stimme und man darf gespannt sein, wie gut diese von den Höhlenwänden widerhallen wird, wenn er zur Höchstform auffährt.

Wie auch schon in den vergangenen Jahren ist die Anzahl der Tickets streng limitiert und es empfiehlt sich, die Entscheidung nicht allzu sehr auf die lange Bank zu schieben. Der August wird schneller rum sein, als so manch einem lieb ist und dann gibt es lange Gesichter. Und beschwert Euch nicht, es hätte keine Warnung gegeben.

Für diejenigen unter Euch, die trotz aller Vorankündigungen DIE Kultveranstaltung in Balve verpasst haben, wird es hier an dieser Stelle zum gegebenen Zeitpunkt wieder eine ausführliche Nachschau geben - und wir freuen uns jetzt schon darauf!